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Verfasser: Trzoska
Datum: Sonntag, den 18. Februar 2007, um 16:35 Uhr
Betrifft: Hallo Becky

Ich verstehe nicht ganz, was du sagen willst; aber man muss sich vor Augen halten, dass zur Zeit Joseph Smiths angeregt über das Thema Indianer und Verlorene Stämme Israels in wissenschaftlichen und religiösen Kreisen diskutiert wurde. Es gab schon etliche Bücher, die dieses Thema behandelten und "View of the Hebrews" kam genau in dem Jahr heraus, als Joseph Smith das erste Mal verkündete, dass ein Engel ihm von den Goldenen Platten berichtet hätte (1823). Die Wahrscheinlichkeit, dass Joseph Smith es kannte und verwendete, erhöht sich dadurch, dass die Familie Cowdery Anhänger der Glaubensgemeinschaft waren, der Ethan Smith, Autor von "View of the Hebrews" als Geistlicher vorstand. Alles spielte sich in unmittelbarer Nachbarschaft Joseph Smiths ab: Die Verbreitung der Literatur und die aufgeregte Diskussion über die israelitische Herkunft der Indianer. Man erwartete die Entdeckung einer Art Heiliger Schrift unter den Indianern, da sie ja nach allgemeiner Ansicht Israeliten wären. Und genau in diese Kerbe hatte Joseph Smith mit seinem Buch Mormon einschlagen wollen. Er als Schatzsucher findet mit seinem Seherstein den Bericht, dann begegnet ihm der den Schatz bewachende Geist, aus dem er nachher den Engel Nephi machte (der später posthum in Moroni geändert wurde).
Bemerkenswert finde ich auch, dass B. H. Roberts (Kirchengeschichtsschreiber und Mitglied des Siebzigerkollegiums), als er von der Kirche beauftragt wurde, das Buch "View of the Hebrews" zu untersuchen, zu dem Ergebnis kam, dass Joseph Smith an Hand dieses Buches das Buch Mormon hätte erfinden können. Als Roberts vor der Ersten Präsidentschaft und den Zwölfen das Ergebnis seiner Arbeit vortrug, ließ man ihn nicht zu Ende reden, sondern unterbrach seinen Vortrag, indem die GAs fleißig Zeugnis von der Wahrheit des Buch Mormons ablegten, nach dem Prinzip "Ohren zuhalten und laut ’lalalala’ singen". Roberts schrieb auch an einem Buch über dieses Thema, in dem er alle Argumente gegen das Buch Mormon aufzählte, aber durch seinen Tod kam es nicht zu Veröffentlichung. Aber das Manuskript ist vorhanden und zeigt, dass Roberts dabei war, vom Glauben an die Kirche abzufallen.
Peter Heiniger (seine Abhandlung in Kursivschrift) unterstellt, dass die Antimormonen (wer immer sie auch sein mögen) glauben, dass die Buch-Mormon-Namen entweder von der King-James-Bibel oder aus View of the Hebrews abgeschrieben wären. "View of the Hebrews" liefert keine solchen Namen, aber Joseph Smiths Bibel hatte eine Liste von biblischen Namen, aus denen er sicher einige neue Namen zusammengebastelt hatte.

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