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Beitrag 8 von 16 Beiträgen.
Seite erstellt am 23.4.24 um 11:36 Uhr
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Verfasser: Martin007
Datum: Dienstag, den 23. Januar 2007, um 19:11 Uhr
Betrifft: Oh, Peterson

> So setzt er in seinem Artikel gleich zu Anfang als wahr voraus, dass Joseph Smith nur zwei Monate für das Buch Mormon Zeit gehabt hätte. Als objektiver Wissenschaftler muss er wissen, dass JS mindestens 6 1/2 Jahre Zeit hatte (von der ersten Bekanntgabe über die Platten an gerechnet), das Buch Mormon zu erstellen, um dann in 2 Monaten das Buch Mormon zu diktieren; die Geschwindigkeit hängt hierbei eher von den Schreibern ab und wieviel Text JS am Stück aus dem Hut zaubern konnte.

Dieser Einwand ist mehr als berechtigt. Auch wenn man an die Wahrheit des BM glaubt, muß man doch eingestehen, daß sich JS und Moroni nicht nur über die neuesten Kochrezepte unterhalten haben. Selbst, wenn JS nur eine Vorstellung vom Sein in der Antike erhalten hat, führt dieses Wissen zu einem intuitiven kontinunierlichen Redefluß.

>Wir erinnern uns noch einmal daran, dass er ein Mann oder eigentlich ein Junge mit sehr geringer Schulbildung war, der in Palmyra, New York wohnte, das nicht gerade eine kulturelle Metropole war.

Wann lernen die Mormonen endlich begreifen, daß JS zwar nicht schreiben aber doch denken konnte. Immer wieder führen sie den armen ungebildeten Dorfjungen ins Spiel. JS war beileibe kein Dorftrottel, sondern hochintelligent.

Jetzt mal zu Peterson:

>Ich würde sogar sagen, dass die bemerkenswerteste Tatsache die ist, dass vom Buch Mormon eine sehr glaubwürdige und zusammenhängende Geographie abgeleitet werden kann - so getreu, dass eine kleine Stadt, an einer Stelle im Buch erwähnt, 200 Seiten später an der exakt gleichen Stelle wieder auftaucht. Dies geht weit über den Horizont meiner Studenten hinaus. Auch ich bin nicht in der Lage, mit all den elektronischen Hilfsmitteln etwas Ähnliches in so kurzer Zeit zu schaffen.

ÄÄH??? Was will uns der Dichter sagen?
Erstens - von welcher Stadt redet er eigentlich? Auf welche Quelle (in diesem Fall BM-Verse) bezieht er sich. Jeder, den er über FAIR anspricht, kennt das BM, so daß eine Versangabe durchaus gerechtfertig wäre.
Zweitens- was bedeutet das Auftauchen einer Stadt. Ist dies literarisch oder geographisch gemeint?

>Von den fast neunzig Interviews, die darin enthalten sind, ist am bemerkenswertesten, dass die Gespräche alle auf einen Punkt hinauslaufen, auf sein Erlebnis mit dem Buch Mormon, das David Whitmer immer wieder erzählte. Wir erinnern uns, dass David Whitmer die Kirche verlassen hatte und nie zurückgekehrt war und sogar der Kirche gegenüber feindselig gesonnen und unzufrieden mit der Richtung war, die sie genommen hatte. Aber all das ist nicht relevant, denn dies sind nur seine persönlichen Meinungen. Wichtig ist seine Rolle als Zeuge. Er hatte viele Möglichkeiten, von seinem Zeugnis zurückzutreten, indem er einfach gesagt hätte, dass er sich geirrt und Joseph Smith ihn getäuscht habe. Er hat aber nie von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. David Whitmer ist immer zu seinem Zeugnis gestanden. Er hat sogar mehr als das getan - er hat darauf bestanden. Er ließ sein Zeugnis in seinen Grabstein meißeln.

Dies ist von allen Argumenten aus der JS-Zeit das stärkste und er verdirbt es sich durch Rosinenpickerei:
>Aber all das ist nicht relevant, denn dies sind nur seine persönlichen Meinungen. Wichtig ist seine Rolle als Zeuge.

Zur Vulkantheorie:
>Joseph Smith hatte keinerlei Zugang zu derartigen Berichten. Soweit wir wissen, hatte er nie ein Erdbeben miterlebt oder einen Vulkan gesehen.
Der erste Satz ist eine unbewiesene Behauptung, denn schon ein Roman in der Bibliothek von Palmyra über den Ausbruch des Vesuvs zur Zeit Plinius des Jüngeren hätte die Phantasie eines JS hüpfen lassen.

Die Argumenten für die Benutzung von Goldplatten von Peterson sind gut.
Jetzt mal zum Gewicht der Platten. Gold hat m.E. eine Dichte von 19,7 g cm^-3. Bei einem Volumen der Platten von 6" * 7" * 6" = 4130 ml ergibt sich eine Masse von 81,35 kg, wenn man einen gegossenen Block Gold vor sich hätte. Durch die Verarbeitungsweise kann man die Masse auf 1/4 reduzieren, weil die Seiten nicht eben sind und die Gravierungen m.E. Stanzungen sind, die Hohlräume entstehen lassen. Dennoch ist ein Gewicht von 20 kg vergleichbar mit zwei Kisten H-Milch. Die Ringe machen mir mehr Sorgen.

>Joseph Smith did not provide his own published description of the plates until 1842, when he said in a letter that "each plate was six inches [150 mm] wide and eight inches [200 mm] long, and not quite so thick as common tin. They were...bound together in a volume, as the leaves of a book, with three rings running through the whole. The volume was something near six inches [150 mm] in thickness."
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Golden_Plates

Die Guerillataktik war auch schon im Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner verwendet worden. Ein Vorfahre von JS war doch Leutnant, vielleicht hat der im Rahmen seiner Sippe, von den Abenteuern eines Guerilla erzählt. Dies kann kein Beweis für das BM sein.

Besser sind da schon die geographischen Hinweise des antiken Arabiens, die im BM gut in Kameltagen und Gebräuchen dargestellt werden. Ich denke, dieses Argument ist schwer zu entkräften, denn eonen soch detaillierten Zufallstrffer durch JS ist äußerst unwahrscheinlich.

Auch das Argument mit Alma als Männername ist gut, wie auch "zu Jerusalem".

Die sache mit Lehis Vision vom Rat der Auserwählten im Himmel im Vergleich zu den Geplogenheiten des Orients sind diskussionswürdig. Schade, daß er hier klein beigibt, weil er keine Aufzählung der 20 Punkte, die solch ein Treffen charakterisieren, vornimmt.
>Keiner der Fälle enthält alle 20 Charakteristiken. Doch der eine Fall, der einem Lehrbuchbeispiel am nächsten kommt ist meiner Meinung nach die Schilderung im ersten Kapitel des ersten Buches Nephi.

Alles in allem verfällt er denselben Fehlern, die er bei Hauth anklagt. Mangelnde Zitate, Vernebelung durch unbewiesene Behauptungen. Er agiert wie ein Sprücheklopfer. - Leider, denn ich hätte gerne mehr über seine Argumente erfahren

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