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zum Thema Was sinnvolles gemacht
Seite erstellt am 25.4.24 um 7:33 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Freitag, den 20. April 2001, um 18:28 Uhr
Betrifft: Was sinnvolles gemacht

Homer fragt an:

>Keiner da heute ???

wohl nachsinnend, ob alle Forenteilnehmer vor Schreck oder Ehrfurcht erstarrt, durch seine inspirierte Mitteilung des "Zeugnisses" des Apostels der Herren, James Faust, sind.

Hallo, jemand zuhause? Avon ... äh ... Homer läutet! (Vielleicht leidet er ja auch an Einsamkeit oder hat Entzugserscheinungen?)

Oh, by the way ... ich war heute in Nürnberg, ehemaliges Reichsparteitagsgelände der Nazis, Hitlers Propagandabühne, wo ich traditionell am 20.4. und am 22.04. zu finden bin. Nicht weil heute "Führers Geburtstag" war (fragte wieder ein dusseliger Arbeitskollege in die Runde ob "jemand" wüßte wer heute Geburtstag hätte ... meine Antwort bevor irgend einer stets antworten kann "Führers Geburtstag ... irgendein Doofer findet sich immer ... "Ja, der Geburtstag des zweitgrößten Verbrechers der Menschheitsgeschichte."), sondern weil am 20.4.1945 Nürnberg von den Amerikanern besetzt wurde und zwei Tage (dieses Mal ein Sonntag) später die ersten Besatzer des Reichsparteitagsgeländes Juden waren.

Diese kleine Gruppe von jüdischen Soldaten standen pikanterweise (Geschichte kann so herrlich zynisch und humoristisch sein!) standen dann an dem Ort, wo Hitler seine Haßlehren der Elite, der Auserwähltheit der arischen Rasse etc. der Jugend einbleute, und versammelten sich am Rednerplatz Hitlers, der noch heutzutage existiert, und zitierten aus dem AT. Schmema Jisrael!

Das ist Geschichte!

Noch erfreuter dann am Abend darüber in der örtlichen Presse zu lesen:

"Nürnberger Nachrichten vom 20.04.2001, S. 10

April 1945: Jüdischer Gottesdienst am Reichsparteitagsgelände

Thora auf Hitlers Kanzel

Rabbiner und befreite Kriegsgefangene aus Langwasser beteten

von Jim G. Tobias

In den Morgenstunden des 20. April 1945, dem 56. und letzten Geburtstag Adolf Hitlers, marschierten US-Truppen in die Noris ein. Schon am Abend wehten die amerikanischen Flaggen inmitten der Nürnberger Ruinenlandschaft. Stolz paradierten GIs über den Hauptmarkt. Mit der 3. und 45. US-Infanteriedivision kam auch der jüdische Geistliche David Max Eichhorn nach Franken.

Seit 1942 diente der Militärrabbiner bei den amerikanischen Streitkräften. Eichhorn nahm auch an der Befreiung des Nürnberger NS-Lagers Stalag 13 teil. In Langwasser waren Tausende russische, englische und amerikanische Kriegsgefangene eingesperrt gewesen. Darunter befand sich auch eine Gruppe jüdischer Soldaten aus dem damals noch von England verwalteten Palästina. Diese britischen Armeeangehörigen waren 1941 bei den Kämpfen um Griechenland von der Wehrmacht gefangen genommen worden. Zwei Tage nach dem Einmarsch nahmen einige der nun befreiten Soldaten am vermutlich ersten jüdischen Gottesdienst im besetzten Nürnberg teil.

In seinen 1962 publizierten Erinnerungen „The Capture of Nuremberg“ beschreibt Rabbiner Eichhorn das denkwürdige Ereignis: Sonntagnachmittag, den 22. April 1945, erreichten zwei amerikanische Jeeps das Reichsparteitagsgelände am Dutzendteich. Am ersten Fahrzeug prangten zwei weiße Davidsterne. Neben dem Rabbiner saßen sein Assistent und fünf aus dem Lager Langwasser befreite palästinensische Juden. Der zweite Wagen war mit weiteren fünf jüdischen Soldaten besetzt; Amerikaner die an den Kämpfen um Nürnberg teilgenommen hatten. Im überfüllten Jeep des US-Militärrabbiners befand sich zudem noch ein Holzkasten mit einer Thora-Rolle. Langsam näherte sich die kleine Wagenkolonne der Zeppelin-Tribüne. „Ich stoppte den Jeep vor der Rednerkanzel, über der ein glänzendes, mit Blattgold überzogenes Hakenkreuz angebracht war“, berichtet David M. Eichhorn. Die Soldaten stiegen aus ihren Fahrzeugen, bildeten eine Ehrenformation und trugen die Thora-Rolle auf die Rednerplattform. Genau an den Platz, wo Hitler mit seinen Hasstiraden den Weg in den Holocaust vorbereitet hatte, las der Geistliche aus der Heiligen Schrift und zelebrierte einen jüdischen Gottesdienst.

Nachdem Lieder und Gebete verklungen waren, fassten sich die amerikanischen und palästinensischen Juden an den Händen und formten einen Kreis um den Rabbiner und die Thora-Rolle. „Wir versprachen uns“, so erinnert sich David M. Eichhorn, „nicht eher zu ruhen, bis der Tyrann Hitler endgültig zerschmettert wäre und das Volk Israel einen eigenen Staat in Palästina gegründet hätte.“

Etwas später marschierten Einheiten der 3. und 45. US-Division auf das Reichsparteitagsgelände. In einer Ansprache beglückwünschte der Kommandeur der 7. amerikanischen Armee, General Alexander M. Patch, seine Soldaten und zeichnete einige der Männer mit der höchsten Tapferkeitsmedaille aus. Zum Abschluss der Siegesfeier legten GIs eine Dynamitladung an das riesige Hakenkreuz und sprengten das verhasste Nazisymbol in die Luft. Die Gefühle der zuschauenden Juden beschreibt Rabbiner Eichhorn so: „Von den Tausenden jubelnden Soldaten war sicherlich keiner emotional so aufgewühlt wie die sieben Amerikaner und die fünf ,Israelis’, die sich um den Jeep mit den aufgemalten Davidsternen drängten.“

© NÜRNBERGER NACHRICHTEN

PS: Machtvoll und berührend! Das ist Wahrheit pur: Jeder Tyrann wird früher oder später fallen ... koste es was es wolle.

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