Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 23 von 31 Beiträgen.
Seite erstellt am 28.3.24 um 16:01 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Freitag, den 12. Januar 2007, um 15:34 Uhr
Betrifft: Landschaftsmythologie

> Auch fuer anderes nicht. Den Esofreaks, die daran glauben, dass die Nasca-Bodenzeichnungen in Bolivien Astronautenlandeplaetze waren, hat ausgedient. Die Aufklaerung liest man in BILD DER WISSENSCHAFT 1/2007 auf Seite 57. Titel: "Das Geheimnis von Nasca ist enthüllt"

http://www.wissenschaft.de/wissen/hintergrund/273071.html

Gelesen ....  oder war der Artikel in der Zeitschrift selbst noch länger?

Na, ja so sensationell ist diese Erkenntnis/Aufklärung ja nun auch nicht, ist doch eigentlich das naheliegendste;-) .... siehe z.B. auch Glastonbury, Avebury, Silbury Hill etc...Selbst wenn man sich da über die Interpretation/den Sinn der einzelnen ’Bilder’/Gebilde streiten kann, und manch eine(r) da mehr (od. was ganz anderes;-)) rausliest, als ursprünglich mal ’hineingeschrieben’/bei gedacht wurde, so ist doch eigentlich ziemlich unumstritten klar, dass hier früher mit der Landschaft ’gearbeitet’ wurde, aus was für religiösen, weltanschaulichen Gründen auch immer ...

"Jetzt bringt ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern Licht ins Dunkel, berichtet das Magazin "bild der wissenschaft" in seiner Januar-Ausgabe. "Wenn wir etwas über die Geoglyphen erfahren wollen, müssen wir nach den Menschen schauen, die sie gefertigt haben", beschreibt Markus Reindel, Prähistoriker vom Deutschen Archäologischen Institut, die Motivation des gigantischen Unternehmens."

Interdisziplinär wird leider immer noch viel zu wenig gearbeitet/geforscht... Nach den Menschen schauen, die sie gefertigt haben .... ja, wenn das mal nicht ein wirklich neuer und guter Ansatz ist;-) .....

"Der Forscher ist sicher: Auf diese Weise wurde die unbelebte Natur in den Alltag der Palpa-Leute einbezogen. "Deswegen haben wir in den Siedlungen auch keine Tempel gefunden – die ganze Landschaft war Kultbereich"."

Unbelebte Natur, guter Spruch;-) .... aber so haben die Menschen früher (die man sich ja aus Erkenntnisgründen näher anschauen sollte, siehe oben) ganz sicher (höchstwahrscheinlich;-)) nicht gedacht ....

Sich mit alten Kulturen zu beschäftigen ist eine höchst spannende Angelegenheit, die auch fürs heutige Leben durchaus noch Nutzen bringen kann, siehe unser Hauptthema hier im Forum: Religion. Wie ja schon öfters erwähnt, wenn es auch manchem Hardcore-Gläubigen schwer fällt, dies zu fassen: Religionen fallen keineswegs mal gerade so vom Himmel. Sie wachsen ganz ’natürlich’ hier unten auf der Erde und wenn man genauer hinsieht, kann man wunderschön sehen, wie dieses oder jenes ’Pflänzchen’ sich entwickelt hat, warum es wieder einging, wer’s rausgerissen und drauf rumgetrampelt hat;-) etc. Tja und ’giftige Pflanzen’ gibt’s natürlich auch jede Menge;-) ...

Zu Landschaftsmythologie fällt mir noch Kurt Derungs ein. Hast Du (Xenon), von dem schon gehört? Hi, hi gibt ja nicht so viele Eidgenossen;-). Ne, aber er hat ein Buch über Basel, mythologisch geschrieben und da könnte es ja sein, dass Du das oder zumindest darüber gelesen hast. Mehr wegen Basel als wegen mythologisch versteht sich und z.B. sagst: ja den Sch.... kenn ich;-) ... (Geheimnisvolles Basel lautet der Buchtitel)

Auszug von Kurt Derungs Mini - Webseite, nicht so sehr aussagekräftig, aber mit ein paar ganz netten Bildchen ....

http://www.derungs.org/land-myth.htm

"Warum fragte man früher einen Baum, ob er gefällt werden will? Wieso schlafen Menschen auf Steinen, um geheilt zu werden? Bei Quellen holte die Hebamme die kleinen Kinder, und im Frühling rollte man Eier über Wiesen und Felder - welcher Sinn steckt dahinter? Die Natur umgibt uns täglich, doch nehmen wir sie auch wahr? Wir sagen immer noch: Bergkopf, Bergfuss, Flussarm, Bergrücken, Meerbusen, Gletschermilch, Mutterstein, Rheinknie, Nabelstein oder Bauchhöhle. Die künstliche Trennung zwischen Natur und Kultur entfällt in solchen Ausdrücken.

Seit etwa 1990 entwickelt Kurt Derungs die moderne Landschaftsmythologie. Er begreift sie als ein kulturgeschichtliches Wissensgebiet, das vor allem vom Sichtbaren und Nachvollziehbaren ausgeht. Sie schafft eine breite Basis für das Verständnis einer Landschaft, indem sie isolierte Fachgebiete wie Archäologie, Ethnologie oder Mythologie systemisch vernetzt. Neben dieser kombinatorischen Technik trägt vor allem das verlängerte Geschichtsbewusstsein Wesentliches bei, denn das herkömmliche Geschichtsbild erfährt fundamentale Korrekturen und Erweiterungen. Dies ganz im Sinne eines Spruches von Antoine de Saint-Exupery:

"Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung!" "

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de