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Beitrag 10 von 10
zum Thema Das Polygamie-Geheimnis
Seite erstellt am 19.4.24 um 11:45 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 16. April 2001, um 17:04 Uhr
Betrifft: alte und neue Literatur und die eigene Recherche

> Wohl schlichtweg ein Schreib- oder Editierfehler, typisches Merkmal wenn man nur abschreibt oder übersetzt ohne die eigentliche Recherche selbst anzulegen.

Da bin ich ganz Deiner Meinung. Nichts kann die eigene Recherche ersetzen. Doch die meisten Menschen scheuen die Arbeit und manchmal auch die wahrscheinlichen Ergebnisse. Aber das ist ja gerade das Gute an der Diskussion hier, dass man eben nicht nur auf sich selbst gestellt ist, und so die Dinge von verschiedenen Positionen beleuchten kann. In diesem Sinne möchte ich Dir auch für die detaillierte Antwort danken.

> Grundlage dürfte die ursprüngliche Offenbarung sein, so wie sie sich noch heute in HC 5 findet, nämlich ab Seiten 501, und dort sind es genau 26 Absätze! Es sind also offensichtlich Absätze gemeint und nicht Abschnitte.

Nun, das hatte ich mir schon gedacht, nur wusste ich nicht, wo ich die ursprüngliche Einteilung finden könnte. Auf HC bin ich gar nicht gekommen, denn dort sind die LuB-Abschnitte normalerweise in der heutigen Verseinteilung aufgeführt.

> Es ist zu beachten, daß der Schreiber an keiner Stelle irgendeinen Beleg dafür gibt, wie und wann obige Stelle "geheim gehalten" wurde. Sie entbehrt m.M.n. jeglicher Grundlage.

Ich muss Dir hierin zustimmen. Zwar weiß man nicht, ob wann welche Stelle in HC manipuliert wurde, und in LuB ist die Offenbarung ja auch erst 1886 aufgenommen worden, wie Du richtig angemerkt hast. Deseret News und Millennial Star von 1852 habe ich jetzt auch nicht zur Verfügung, aber die Offenbarung wurde im Januar 1853 auch in The Seer, 1. Jahrgang, 1. Ausgabe, veröffentlicht. Interessanter Weise sind darin die Absätze 14 und 15 zu einem zusammen gefasst, was die Verwirrung erklären kann, wenn gleich sie sich damit auch nicht begründen lässt.

Ich empfinde die Interpretation durchaus interessant in der implizierenden Tragweite. Allerdings sehe ich ein Problem, wenn man diese Aussage auf den zweiten Teil des heutigen LuB 132:59 bezieht, denn dort wird keineswegs deutlich klargestellt, „daß ein Mormone, der in Vielehe lebt, nur wenn er zum Mörder wird, sündigen kann.“

Wäre es möglich, dass uns tatsächlich ein 26. Absatz (lt. The Seer) fehlt?

Ungenügende Quellenangaben sind hier auch wieder hinderlich. Sicherlich wäre es gut, wenn ein der französischen Sprache Mächtiger die Originale von Duguet und Remy dahin gehend auswerten könnte. Vielleicht sind dort tatsächlich Referenzen angegeben, die in der auszugsweisen deutschen Übersetzung von Steinfeld unterschlagen wurden. Zumindest würde mich interessieren, wie diese Aussage zustande gekommen ist. Aber letztlich ist es sicherlich so, dass diese Aussage nicht haltbar ist.

Das ist halt auch das alte Leid, wenn man auf Materialien aus dritter oder vierter Hand angewiesen ist. Nichts kann die eigene Recherche ersetzen, und das sollte zumindest punktuell im englischen Original geschehen.

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