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Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 24. Mai 2006, um 13:04 Uhr
Betrifft: Ich-Bewusstsein

Bewusstsein gibt es sicherlich auch ohne ein "Ich". Offensichtlich kann man ohne Gehirn auch leben so wie man ohne Augen auch sehen kann. Wenn ich im Traum umherlaufe kann ich sogar bunt sehen, ohne meine Augen (Netzhaut) zu benutzen, genauso ist es mit den anderen Wahrnehmungen. Selbst wenn ich im Wachzustand die Augen schließe, kann ich Bilder sehen, ohne meine Optik dazu zu benutzen.
Angeblich exakt wissenschaftlich Denkende verweisen immer auf die Denkergebnisse anderer, so könnte man auch, abgesehen von den eigenen Erfahrungen, auf die Erlebnisse etwa buddhistischer Mönche verweisen, die es gelernt haben, ihren Körper zu verlassen und umher zu wandeln, während das Gehirn und das neuronale System freilich nötig ist, um den dasitzenden Körper am Leben zu erhalten. Aber das Erleben und das Bewusstsein scheint ohne Gehirn zu funktionieren, es sei denn das Umherwandeln wäre auch vorgespiegelte Phantasie des Gehirns. Selbst wenn "Ich" nur das Ergebnis von physikalisch-chemisch-biologischen Abläufen bin, so haben irgendwo am Beginn der Abläufe die Dinge selbst schon Bewusstsein gehabt, Dinge, die sich sagen, wir machen dies oder jenes, weil es ganz toll ist. Wozu sollten Zellen miteinander verschmelzen und Erbgut austauschen, wenn es nicht irgendwo Spaß macht? Wozu sollten sich Einzeller teilen, wenn es nicht irgendeinem Bewusstsein Gewinn oder Genuss bringt? Wozu Gravitation etc. wenn es nicht irgendwo jemandem einen Hochgenuss verschafft? Vielleicht hat der Kosmos selbst Freude daran, Neues zu erschaffen? Und irgendwo müssen wir einen Begriff schaffen, um dieses Unerklärliche, dem wir ausgeliefert sind, zu bezeichnen. Ich bleibe bei dem alten Begriff "Gott", weil es die Verständigung leichter macht. Ich erlebe "Gott" als vollkommenes Bewusstsein, das seit Ewigkeiten einen Weg geht, der ihm Erfüllung verschafft. In diesem Spiel spielen wir auch eine Rolle und nicht zu unserem Nachteil. Das Gefühl, das man hat, wenn man ein großes Geheimnis entdeckt, wenn man seiner Traumfrau begegnet usw. hat "Gott" von einem Augenblick auf den anderen. Er erntet ständig diese Früchte und wir gehen auch diesen Weg und sind es uns noch nicht bewusst. Aber irgenwann kommt dieses große "Ach so"-Erlebnis und wir sind dann mit allem vermentlichen Unrecht einverstanden.

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