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Verfasser: Nyu
Datum: Montag, den 8. Mai 2006, um 16:15 Uhr
Betrifft: Das Buch Mormon ist Fiktion

> Wenn nicht, dann müssen die Kritiker seinen Ursprung erklären.

Lamaniten und Nephiten hat es nie gegeben.
Es gibt keinen Beweis für den antiken Ursprung des Buches Mormon.
Die von Dir aus anderer Quelle zitierten Punkte sind Propaganda und dort, wo sie einen Hinweis auf seine antike Herkunft geben, haltlos.

Aus der Auflistung sind die Punkte 2, 3, 4, 13, 14, 17, 19, 20, 21, 25, 28 faktisch schlicht und nachweislich falsch, wobei vor allem Punkt 17 schon eine ausserordentliche Frechheit ist.

Punkte 1, 5, 7, 8, 9 und 15 sind belanglos.

Punkt 16 ist in Zusammenhang mit dieser Auflistung interessant:

> 16. Sie müssen den fähigsten Gelehrten und Experten ermöglichen, den Text genau zu untersuchen. Sie soolten nach Möglichkeiten suchen, das Buch denen zugänglich zu machen, die es bereitwillig als Fälschung enttarnen wollen und die jeden darin enthaltenen Fehler offen legen können.

...ja, und dann? Genau das geschieht doch seit nunmehr 176 Jahren. Wer hier will bestreiten, dass der Effekt der ist, dass Mormonen sich weigern, die Fakten zu berücksichtigen? Sie weigern sich, die Fakten deshalb zu berücksichtigen, weil sie Fakten diskriminieren. Apologeten verfassen zudem übertrieben lange Aufsätze, in denen sie zu belegen meinen, dass a.) zu 100 Prozent hier überhaupt nichts bewiesen werden kann und b.) der Kritiker irgendwelche persönlichen unlauteren Motive habe, seine These aufzustellen und c.) er auch unprofessionell gearbeitet habe.

Solche Dinge sagt "man" sogar Koriphäen wie Dean M. Quinn oder aufrichtigen Menschen wie Grant Palmer oder Linda Newell und Valeen Avery nach.
"Man" sind hierbei genau Jene, die nichts anderes gelten lassen, als was in den offziellen Leitfäden steht oder stehen könnte.

Fakt ist doch: semitische Vorfahren der Ur-amerikanischen Einwanderer wären eine Sensation. Aber kaum ein Nicht-mormonischer Anthropologe oder Kulturhistoriker oder Archäologe hat sich jemals ernsthaft für die mormonische Position interessiert, weil diese ihn in seinen Forschungen Hinweise böte oder er auch nur die Möglichkeit in Betracht zöge, dass das Buch Mormon möglicherweise ein antikes Dokument sei.
Der Grund hierfür ist nicht der, weil das Buch Mormon ein "mormonisches" Dokument ist, sondern weil es schlicht kein antikes Dokument ist.
Hierin gibt es eine Ausnahme: Vertreter der Mikrobiologie. Die Genetik ist noch eine neue Wissenschaft und bot neue Möglichkeiten. Eine Sensation war z.B. die genetische Nachweisung semitischer Migration ins südliche Afrika bei einer viel kleineren Gruppe als die der Lehiten.
Bezüglich semitischer Gene in Indianern von Alaska über Yukatan bis Feuerland.... NICHTS!!! Dafür aber 0,3% genetisches Material aus Süd-west Europa.

Welches Motiv hat die Vertreter der Wissenschaften, die mormonische Position zu diskriminieren? Keine!
Denn, wenn man tatsächlich beweisen könnte, dass die Mormonen recht hätten, das wäre der Hammer. Und "Hämmer" bringen Geld.

Fazit: egal wie toll oder vielschichtig oder faszinierend die Mormonen das Buch Mormon finden und es in manchen Teilen sicherlich auch ist. Sein Zweck findet sich nicht in dem von diesem Buch selber propagierten Mythos, sondern ausschliesslich auf der spirituellen und für die HLT-Kirche relevanten kulturellen Ebene. Daran ändert auch nichts "Deine" Punkte 11, 12, 18, 22, 23 und 26.
Von Daniel C. Petersen und einigen wenigen anderen einmal abgesehen, kommen mehr und mehr informierte HLT zu dem Schluss, dass man Wahrheit und Information nicht diskrimieren darf und erkennen an, dass die Beweislast gegen den antiken Ursprung des Buches Mormon erschlagend ist. Sie sehen die Bedeutung des Buches Mormon einfach woanders.

Es ist ausserhalb der Kirche völlig unnötig, diese Diskussion überhaupt zu führen.

Wenn das Buch Mormon wahr ist, dann sollte man nach Gründen dafür lieber da bleiben, wo diese Gründe hingehören, nämlich in die Kirche !!!
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