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Verfasser: Trzoska
Datum: Samstag, den 29. April 2006, um 7:40 Uhr
Betrifft: Visionen???

>Schlimm und tragisch wird’s nur, wenn man auf Visionen von anderen (möglicherweise erkrankten) Leuten, sein Leben aufbaut. Ist schon riskant genug bei den eigenen ’Visionen’

Die sogenannte "Erste Vision" scheint Joseph Smith ja geklaut zu haben. Man hatte doch in der Tageszeitung aus jener Zeit in jener Gegend den Bericht eines Geistlichen gefunden, der fast die gleiche Geschichte erzählte. Ferner sind ja mindestens 4 Versionen der "Ersten Vision" als Manuskript vorhanden, die zeigen, dass Joseph Smith sich diese Geschichte erst zwei Jahrzehnte später zusammengebastelt hatte.
Dann wissen wir, dass die Geschichte von Johannes dem Täufer und Petrus, Jakobus und Johannes, die angeblich das Priestertum durch Handauflegen übertragen hätten, der Offenbarung erst drei Jahre später hinzugefügt wurden, nachdem die vorhandenen Offenbarungen im "Buch der Gebote" als Neuauflage im Buch "Lehre und Bündnisse" massiv geändert, gefälscht und umgeschrieben wurden, was für David Whitmer u. a. der Anlass war von der Kirche abzufallen.
Dann gibt es etliche Aussagen von Anwesenden im Kirtland-Tempel, die von den Kundgebungen des Geistes mit dem Erscheinen von Gottvater und Jesus und vielen alten Propheten nichts gesehen und gehört hatten, außer dass alle vom ausgeschenkten Wein besoffen waren und wirres Zeug redeten und sich merkwürdig gebärdeten.
Jetzt blieben nur noch der Engel Moroni übrig, den Joseph Smith selbst aber Nephi nannte. Der Name wurde posthum von späteren Kircheautoritäten in seiner Erzählung in Moroni umgeändert.

Was ich damit sagen will, ist, dass Joseph Smith doch nicht geisteskrank war, zumindest hatte er keine Visionen. Bestenfalls halte ich ihn bis jetzt für einen größenwahnsinnigen, extrem phantasiebegabten Menschenverführer. Er hatte dann noch das beeindruckende Talent, aufzustehen und pathetisch in biblischer Sprache eine Menge Zeug daherzureden. Die Zeitgenossen seiner Zeit scheinen stark abergläubisch und leichtgläubig gewesen zu sein. Es war für ihn ein Leichtes, eine neue Idee (wie die Vielehe) in die Kirche zu bringen, auch wenn viele deswegen abfielen, so kamen immer genug Dumme hinzu, die das toll fanden.
Das Buch Mormon ist fürwahr eine Glanzleistung, aber mir scheint es nicht mehr so abwegig, ein solches Buch erfinden zu können, zumal er 4 Jahre dafür Zeit gehabt hatte, sich Information (z. B. View of the Hebrews) zu holen, ein fertiges Konzept zu machen, den Verwandten und Bekannten von Engelsbesuchen zu erzählen und schließlich Stück für Stück seinen Schreibern zu diktieren.
Zum Vergleich denke man nur an Jakob Lorber, der angeblich durch göttliche Federführung meterweise dicke Bücher geschrieben hatte.
Den versiegelten Teil des Buches Mormon gibt es schon lange (auch auf Deutsch), den angeblich auch wieder ein Engel gebracht haben soll.
Vielleicht war Joseph Smith nicht geisteskrank, sondern in diesen Dingen begabter als andere, so wie es ja auch Klaviergenies im Kindesalter gibt.

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