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Verfasser: Trzoska
Datum: Freitag, den 21. April 2006, um 23:13 Uhr
Betrifft: Vorschlag für ein Flugblatt

So in etwa könnte ich mir einen Artikel für die Zeitung oder als Flugblatt vorstellen, das ich in der Nachbarschaft von Mitgliedern in die Briefkästen werfen würde:

4 Millionen Mormonen belogen und betrogen!?

Über 12 Millionen Mitglieder gab die Mormonenkirche (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) auf ihrer letzten Generalkonferenz bekannt. Etwa ein Drittel davon ist indianischer oder polynesischer Herkunft. Diese Menschen wurden in großer Zahl in die Kirche getauft, weil ihnen an Hand des Buches Mormon zugesichert wurde, dass sie Nachkommen der 12 Stämme Israels seien, von denen 10 Stämme als verloren gelten.
In den 1990ern groß angelegte DNA-Tests und Studien beweisen, was seit Langem in wissenschaftlichen Kreisen als Faktum auf Grund körperlicher und linguistischer Merkmale angesehen wurde, nämlich, dass die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents zentralasiatischer Herkunft sind und allmählich über die Behringstraße, als sie noch zugefroren war, eingewandert waren.
Diese Tatsache dürfte niemand weiter verwundern, nur in der amerikanischen Mormonenkirche hatten die Indianer gemäß ihrer Heiligen Schrift, dem Buch Mormon, und ihrer Propheten eine besondere Bedeutung. Erzählt doch dieses Buch Mormon, dass die Ureinwohner Amerikas als kleine Menschengruppe aus dem Raum Jerusalem per Schiff über den Pazifik eingewandert wären, um sich im neuen verheißenen Land zu zwei mächtigen Völkern zu entwickeln. Als Nachkommen dieser Hebräer aus dem Stamm Manasse wurden spätestens seit 1830, als diese so genannte Heilige Schrift vom Kirchengründer Joseph Smith veröffentlicht wurde, die Indianer seitens der Mormonen angesehen, als echte Israeliten, die dem auserwählten Volk Gottes zugehörten. Mit dieser frohen Botschaft für die Indianer wurden zahlreiche Bekehrte unter ihnen und auch unter den Inselvölkern Polynesiens gemacht, die man ebenfalls dieser Herkunft zurechnete. Man kann sich vorstellen, welch erhebendes Gefühl es für diese oft verachteten Menschen gewesen sein musste, auf einmal zum auserwählten Volk Gottes zu gehören, zu den verlorenen Stämmen Israels. Das sind etwa ein Drittel der Gesamtzahl der Mitglieder der Mormonenkirche, also etwa 4 Millionen, Papiertiger eingeschlossen. Und nun ist der Grund, weshalb sie sich in diese Kirche haben taufen lassen, zur Illusion geworden und wie eine Seifenblase geplatzt. Alles soll gar nicht mehr wahr sein. Sind sie nun wieder diese in den Augen der Weißen verachteten, schmutzigen Primitiven?
Diese DNA-Tests, die mit 99,9%iger Genauigkeit die genetische Herkunft erkennen lassen, haben den vielen Beweisen, dass das Buch Mormon ein Phantasieprodukt des Gründerpropheten Joseph Smiths ist, einen weiteren wichtigen Puzzlestein hinzugefügt; dennoch behaupten zahlreiche Mitglieder dieser Kirche weiterhin, dass der Heilige Geist ihnen bezeugt hätte, dass dieses Buch das Wort Gottes wäre. Wäre ihnen bewusst, welche Spielchen das Unterbewusstsein mit leicht beeinflussbaren Menschen treiben kann, würden sie doch eher den unumstößlichen Tatsachen glauben, als sich irgendwelchen möglicherweise eingebildeten Gefühlen als Beweiskriterium hinzugeben.
Anstatt nun den Irrtum offen zuzugeben, versuchen deren Kirchenführer, diese genetische Beweisführung als Ketzerei hinzustellen. Aber hintenherum beauftragen sie kircheneigene „Wissenschaftler“, andere Versionen auszutesten, um die Wahrheit der Buch-Mormon-Aussage, dass es hebräische Völker auf dem amerikanischen Kontinent gäbe, herbeizuerklären. So versucht man sich z. B. inoffiziell mit der Theorie herauszuwinden, dass diese laut Buch Mormon große Kultur doch nur ein kleines Völkchen war, dessen Gene sich bis zur Unkenntlichkeit mit anderen Einwanderern vermischt haben sollen. Hiermit würde man all die Propheten der Kirche bis heute Lügen strafen, die die Indianer und Polynesier offen als Israeliten erklärten, die nun zur Sammlung Israels nach Zion zurückkehren würden. Ihre Missionare haben im Auftrag der Mormonenkirche Millionen dieser Menschen mit der Behauptung auf den Leim geführt, dass sie Auserwählte Gottes seien. Sie haben eben nicht etwa irgendein im Urwald versteckt lebendes Völkchen missioniert, sondern von Anfang an bis heute den Indianer vor ihrer Haustür in den USA, in Kanada, Mittel- und Südamerika und die Polynesier gemeint.

Manfred Trzoska

Weitere Information finden Sie hier:
http://www.mormonentum.de/
http://www.mormonismus-online.de/

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