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Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 11. März 2006, um 1:24 Uhr
Betrifft: Vorstellungen von der Ewigkeit

> Damit bereitest Du Dich doch geistig auf das Engel vor. Du hast mit der Möglichkeit in Ewigkeit Kinder zu haben abgeschlossen, sogar so sehr, daß Du es noch nicht einmal mehr wünscht..

Ich verstehe nicht, wieso man sich das für die Ewigkeit wünschen sollte? Auf immer und ewig "Vater, Mutter, Kind" spielen zu müssen finde ich genau so spannend, wie auf immer und ewig auf einer Wolke zu sitzen und die Harfe zu spielen.;-) Fortpflanzung ist ein rein biologischer und deshalb irdischer Vorgang, und einzig und allein zur Erhaltung der Art notwendig. Damit verbunden auch der ganze Stress dem körperlichen Verfall entgegenzuwirken, also Nahrungsaufnahme, Ruhephasen, Bewegung, etc.

Oder anders ausgedrückt - definieren sich die (männlichen) Mormonen tatsächlich nur über ihre Geschlechtlichkeit und ihr Zeugungsvermögen? Mormonische Frauen sehen das sicher anders, falls sie es wagen darüber nachzudenken.;-) Nach dem mormonischen (HLT)Glauben definieren sie sich doch nur über den Mann. "Ohne Göttergatten kein ewiges Leben". Und was erwartet sie in der Ewigkeit an seiner Seite? Die Aufzucht seiner Kinder, während er seine Welten schafft. Wirklich lustig.;-):-)

Wenn ich mir eine "ewige Existenz" vorstellen müsste und sie mir wünschen dürfte, dann scheint mir die, der körperlosen Seele, als eine Art "ewiges Bewusstsein", das auf dem aufbaut, was jeder Einzelne von uns in seinem irdischen Leben gelernt hat, am vernünftigsten zu sein. (Das irdische Leben wäre ansonsten ja auch ziemlich nutzlos). Alles andere demonstriert doch nur die primitive Angst und das Unvermögen das Gewohnte nicht loslassen zu können und deshalb am Althergebrachten festhalten zu müssen. Ein wichtiger Punkt, den ich in meinem Leben gelernt habe ist, seinen Mitmenschen niemals die Würde zu nehmen.

Jeder einzelne von uns hat letztendlich das Schicksal "Leben" auf sich genommen und es mehr oder weniger "erfolgreich" gelebt. "Erfolgreich" deshalb unter Anführungszeichen, weil dieser Begriff sehr relativ und vom einzelnen Individuum und seinem Umfeld abhängig ist. Ich weiß, man kann nicht nur aus seinen eigenen Erfahrungen lernen, man kann es noch viel besser aus den Erfahrungen seiner Mitmenschen, was ja letztendlich doch wieder die eigenen Erfahrungen sind, weil man dazu fähig war, anderen Menschen zuzuhören und mit ihnen zu fühlen. Dagegen kommen einem Religionen jeder Art einfach nur noch wie Kinderkram vor. Sie beeinflussen zwar Menschen, aber sind nichts gegen das Leben selbst und gegen das, was das Menschsein in seiner Gesamtheit ausmacht.

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