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Seite erstellt am 28.3.24 um 18:18 Uhr
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Verfasser: Pyren
Datum: Montag, den 27. Februar 2006, um 14:24 Uhr
Betrifft: Methodik / Unbefangenheit

Zunächst Statistik:
Es gibt zwar auch die Möglichkeit, eine Statistik zu fälschen, indem man Werte ändert.
Die häufigste Form der falschen Statistik ist aber die methodologisch falsche.
Weil die Vorgehensweise einen Fehler / eine Einschränkung enthält, entsteht ein nicht aussagekräftiges Ergebnis.

Ein krasses Beispiel dafür war eine Studie über Homosexuelle.
Das Problem bei den ersten Homosexuellenstudien war, wie man überhaupt Homosexuelle findet.
Heutzutage ist das zum Beispiel übers Internet kein großes Problem mehr, aber in der Vergangenheit, wo auch viele Schwule ungeoutet lebten, schon.
Also machte der Forscher Anfragen bei Psychologen, ob sie Homosexuelle in Behandlung hätten.
Diese mussten dann Fragebögen ausfüllen, und fertig war die Statistik.
Nun, die Analyse der Statistik ergab, dass die meisten Homosexuellen neurotische Störungen hatten.
Schllussfolgerung: Homosexuelle sind neurotisch gestört.
Man sieht also, durch methodologische Fehler (nur Homosexuelle, die in psychologischer Behandlung sind, wurden befragt) entsteht eine falsche Statistik.

Bei Quellen ist die Frage, wie befangen die Person ist, die diese Quelle schrieb.
Wenn Joseph Smiths Mutter schreibt, dieser habe die Beinoperation ohne Betäubung durch Alkohol ertragen und sogar noch seinen Vater getröstet, der rumgeflennt hat, entspricht das dann der Wahrheit, oder will sie ihren einzigen Sohn, der es immerhin zum Propheten gebracht hat (Vorzeigekind der Familie), nicht ein wenig heroischer darstellen?
Hat man mit 11 Zeugen, die alle irgendwie miteinander verwandt oder eng bekannt waren, wirklich 11 unabhängige Zeugen für das Buch Mormon?
Kann man FARMS Veröffentlichungen, die a priori den mormonischen Glauben stützen wollen,
überhaupt eine wissenschaftliche Objektivität zusprechen?

Umgekehrt, sind DNA Studien, die ursprünglich in anderen Forschungsprojekten ermittelt wurden,
die aber später im Lamanitenstreit verwendet werden, von vornherein Anti-LDS?

Ich denke, dass man generell schon methodologische Fehler und unseriöse Urheber erkennen kann.
Im Einzelfall kann aber alles gefälscht  (Mark Hoffmann) oder manipuliert (HLT Mitgliedsstatistiken) sein.

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