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Seite erstellt am 19.4.24 um 8:59 Uhr
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Verfasser: shana
Datum: Mittwoch, den 1. Februar 2006, um 15:07 Uhr
Betrifft: Ist es schade, wenn man Glauben verliert?

>Obwohl ich bei den Mormonen schlechte Erfahrungen gemacht habe, werfe ich nicht gleich meinen ganzen Glauben über Board.

>Ich finde es schade, wenn man seinen Glauben an Gott krass relativiert oder gar atheistisch wird. Wie seht ihr das?

Ich finde auch, dass man deswegen nicht gleich Atheist werden muss. Ausserdem: auch wenn man bei den Mormonen keine schlechte Erfahrungenen gemacht hat, kann man trotzdem feststellen, dass das für einen nicht der richtige Weg ist.

Glauben an Gott ist eine schöne Sache, ob nun unbedingt lebensnotwendig, darüber streiten sich ja bekanntlich die Geister;-) Ist es also schade, wenn jemand nicht an Gott glaubt? Eigentlich nur, wenn demjenigen dadurch ein gefühlsmässiges Defizit entsteht. Es soll jedoch Menschen geben, man mag es kaum glauben;-), die auch ohne Glauben an Gott vollkommen zufrieden sind. Bei denen wäre ’Mitleid wegen fehlendem Glauben’ also total unangebracht:-)

Was ich mich neulich im Zusammenhang mit Glauben jedoch gefragt habe, war folgendes: Warum wird denn so viel Wert auf Glauben gelegt und darauf den Glauben zu stärken? Wie wär’s denn mal mit Wissen vermehren? Wäre doch auch kein schlechtes Programm. Zu glauben, bleibt da immer noch genug übrig, nämlich überall dort, wo noch kein Wissen besteht.

Ist es schade, wenn man nicht mehr ’glaubt’, dass Gott persönlich die Blitze vom Himmel schleudert? Eigentlich nicht, Gewitter sind auch mit dem heutigen Kenntnisstand immer noch faszinierend genug.

Also: zeitgemäss glauben, dem jeweiligen Erkenntnisstand angepasst, dabei ständig wachsen und dazulernen. Sich Gott auf der ’Wissensschiene’ nähern, wozu wurden die Hirne schliesslich eingebaut;-)? Das ist spannend und abenteuerlich und weitaus befriedigender, als immer nur verbissen gegen bestehendes Wissen anzuglauben. Letzteres kann sogar richtiggehend krank und depressiv machen, was ja wohl auch nicht gerade im Sinne des Erfinders/Gottes sein kann....

Meine Antwort wäre also: nein, es ist nicht schade, Glauben zu verlieren, denn man bekommt ja etwas dafür und zwar: ein plus an Wissen. Das Leben bleibt dabei immer noch rätselhaft genug, ist also nicht nötig, Wissen gewaltsam zu unterdrücken.

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