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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 11. Januar 2006, um 21:22 Uhr
Betrifft: Get the fire / mit Feuereifer

Ich habe damals die Erstausstrahlung von 2003 gesehen und weil ich die Wiederholung vom 9. Jan. dieses Jahres in 3Sat (leider) versäumt habe, mir diese Erstausstrahlung jetzt nochmals angesehen. Es ist der - hier schon erwähnte - Film von Nancy du Plessis, der Ende Januar in Berlin im Eiszeit-Kino gezeigt werden soll - "Get the fire".

Der Film begleitet drei US-Missionare durch ihre Missionszeit in Deutschland. Am Anfang sieht man wie sie zuhause ihre Missionszuweisungen erhalten, wie sich die Familien und sie selbst sehr darüber freuen, dann (wirklich aussagekräftige) Ausschnitte aus dem MTC, später, die Ankunft der Missionare in Deutschland, Aufbaugespräch beim Missionspräsidenten, nebst seiner eindrucksvollen Manipulation der Neulinge, abschließend das gemeinsam gesungene Lied "Weiter, immer weiter, rühmt den Namen unsres Herrn ..."

Es folgt das gesamte demütigende von Tür zu Tür Missionieren, auch die Telefonbettelei um Termine bei potentiellen Mitgliedern, es wird der enorme Druck erwähnt unter dem ein Missionar steht. Erstmal, dass er die zwei Jahre auch durchhalten muss, dass es eine Schande sei die Mission abzubrechen oder sie erst gar nicht anzustreben, dass er natürlich Taufzahlen bringen muss, sein Aufstieg während der Mission spielt auch eine Rolle, Bezirksleiter, Zonenleiter oder Assistent des Präsidenten... Vorteile wären nach der Mission, dass einem die Mädchen reihenweise nachlaufen und man bessere Jobs bekommt.

Nach der Erstausstrahlung im Februar 2003 im ORF hatte ich meine ersten Eindrücke dazu  hier gepostet. Und Gunar hat hier einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 17.12.2002 ins Forum gestellt.

Heute habe ich diese Doku mit viel mehr Gelassenheit gesehen - der Mensch verändert sich eben und anderes wird wichtiger - ich empfand nur permanent Mitleid mit den Missionaren und war peinlich berührt, weil ich auch in diesem Verein mitgemacht habe. Doch ich weiß auch, dass ein überzeugter HLT diesen Film ganz anders sehen würde, er wäre ziemlich sicher stolz auf die Missionare und vor allem auf die Kirche, er würde "den Geist" spüren. Das wäre mir in meiner aktiven Zeit auch so ergangen. Man muss erstmal aus dem Hamsterrad draußen sein um zu verstehen, was da wirklich abgeht. Solange man mitläuft sieht man ja nur das Rad, das sich dreht und den - für manche vielleicht sogar goldenen - Käfig.

Heute wirkt dieses Missionsprogramm auf mich nur lächerlich und eben ziemlich peinlich. Vor allem, weil die armen Kerle ja nicht wissen, dass sie von der HLT-Kirche missbraucht werden. Für die Kirche als Konzern hat dieses Missionsprogramm selbstverständlich Hand und Fuß, denn denen geht es ja nicht um Wahrheitsvermittlung und Seelenrettung, wie sie ihren "kleinen" Mitgliedern erfolgreich einreden, sondern allein um Geld und Macht.

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