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der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Mittwoch, den 11. Januar 2006, um 20:13 Uhr
Betrifft: "Ich glaube, dass Glauben Glauben verlieren heisst" -  über Verwandlungen aller

Art und über die Sache mit dem  ’brennenden’ Herzen .....

>Und um herauszufinden ob der Geist unabhängig von Kirche ist, werde ich mich anderen spirituellen Dingen bewusst nähern

Hallo Gregor (was bist Du denn für ein Käfer? Ein ’ungeheures Ungeziefer’ oder ein Skarabäus?),

eigentlich wollte ich hier ja nicht mehr posten, aber, dass eine Frau sich nach Gregor Samsa benennt, finde ich ziemlich faszinierend. Wie bist Du denn darauf gekommen?

Wollte Dir eigentlich nur kurz den Tipp geben, Dir von ’Gott’ mal die Sache mit dem Herzchakra erklären zu lassen.

"In der Brahma-Burg des Leibes ist ein kleiner, juwelhafter Raum... eine zarte Lotosblüte - das Herz. In ihm kommen Himmel und Erde zusammen." (brahma-upanishad)

Die Sonne im Herzen haben - da geht einem das Herz auf - da wird einem ganz warm ums Herz - den Geist spüren ........

Ist alles etwas, das weniger mit der (geschichtlichen) ’Wahrheit’ einer bestimmten Gemeinschaft zu tun hat, als vielmehr damit, wie Sven schon so treffend bemerkte, wie Du persönlich geprägt wurdest.

Wo fühlst Du Dich wohl, wo öffnest Du Dich, wo und wann bist Du bereit, den Geist zu spüren? Was der eine als geisterfüllte Situation empfindet, lässt die andere entsetzt (oder zumindest kopfschüttelnd) die Flucht ergreifen.

Nach innen ist das Herzchakra (meine persönliche Meinung) so etwas wie ein Tor in eine andere Dimension:-) der Ort/das Reich? der bedingungslosen Liebe (der Himmel?). Nach aussen (vielleicht) so eine Art  Sender/Empfänger für ’Liebesenergie’ von Mensch zu Mensch. Ich spürte den Geist z. B. manchmal, wenn die MissionarInnen Zeugnis gaben. War so ein leichtes Pling;-) in der Herzchakra Gegend, mir ging buchstäblich das Herz auf und ich spürte (meine Theorie) die Liebe zu Gott und  die Liebe zum Mitmenschen, die diese(r) Missionar(in) in diesem Moment empfand und zum Ausdruck brachte.

Dass ich das ganze ’Herzchakra’ nenne, ist nichts weiter als ein Begriff. Ist ja wissenschaftlich nicht bewiesen, ob’s die Dinger überhaupt gibt. Und man muss wohl kein Tantriker (oder anderweitig spirituell fernöstlich orientiert) sein, um das Herzchakra zu öffnen/zum Blühen/Brennen was auch immer zu bringen. Ich hörte mir mal vor langer Zeit aus Langeweile in einem verregneten Urlaub den Vortrag eines kath. Geistlichen an, der über HerzJesu Mediationen/Gebete sprach, der war wohl auf einer ähnlichen Spur. Und es führen bekanntlich ja viele Wege nach Rom;-)
http://www.paranormal.de/para/ballabene/galerie/werner/amado3/amad35.htm

Im Internet habe ich nichts Gescheites übers Herzchakra gefunden, das meiste viel zu sektiererisch und zu kompliziert, deswegen meine Empfehlung in Richtung persönliche Zwiesprache mit dem Göttlichen (persönliche Intuition) zwecks evtl. Weiterbildung auf diesem Gebiet.

Gerade weil diese Geist-Herz-Gefühle so stark, so beeindruckend, so ’überzeugend’ sind, ist hier natürlich ein SuperAnsatzpunkt für Manipulationen aller Art. Bei diesem Guru, in dieser Kirche, bei dieser Atemtechnik hatte ich dieses supertolle Gefühl, also muss alles, was aus dieser Richtung kommt/ dieser spezielle Weg ’wahr’ sein. Ist natürlich Quatsch (m.M nach). Deinen persönlichen Schlüssel zu Gottes Liebe, immer angenommen so etwas gibt es überhaupt, hast ganz alleine Du in der Hand.

Klar lassen sich solche Gefühle (hier das Öffnen des Herzchakras) prima durch Musik (bestimmte Frequenzen),  bestimmte Farben, bestimmte Einstellungen/Empfindungen/Situationen usw. auch gezielt hervorrufen. Davon leben ganze Industriezweige (siehe der schniefende Sven;-) , fand den Film auch ganz gut.... "you are all heart" Joe Gould zu Jimmy Johnston, passend zum Thema Herz, war im Film natürlich sarkastisch gemeint...), von den unzähligen ’Religionsfirmen’ (Gurus, Prediger, Heilsverkünder und -verkäufer aller Art) ganz zu schweigen.

Das wär’s eigentlich schon gewesen, aber ohne massivst zu zitieren, kann ich natürlich keinen Beitrag beenden.;-) Deshalb:

Auf der ergebnislosen Suche nach was Brauchbarem zum Thema Herzchakra bin ich über das teilweise nicht uninteressante Interview mit Christina Kessler (die natürlich ebenfalls was verkaufen will und sei es nur ihr Buch) gestolpert.

Auszug:

In ihrer ursprünglichen Form waren alle Religionen Wege der Liebe

NATUR & HEILEN: Das heißt, wenn wir uns selbst schaden, schaden wir auch der Welt.

Christina Kessler: So ist es. Wenn wir dagegen der Sehnsucht nach Vollkommenheit folgen, und die höchste Vision von uns selbst verwirklichen, die nur durch die Liebe und in der Liebe zu erreichen ist, entfalten wir die Wahrheit in unsere Wirklichkeit hinein, selbst wenn wir diese Wahrheit noch nicht vollständig erfassen können. Diese Wahrheit lässt sich nämlich nicht erfassen. Sie lässt sich in ihrer Absolutheit nur erfahren. Es handelt sich um jene Erfahrung, auf der alle Religionen und Weisheitstraditionen gründen, nämlich die mystische Erfahrung. Diese Erfahrung war immer und in allen Kulturen gleich und wurde von all denjenigen erlebt, durch deren Wirken die großen Religionen entstanden: Jesus, Buddha, Mohammed, Krishna ....Der Mystiker erfährt die Einheit aller Wesen und Erscheinungen, die Verbundenheit alles Seienden, und verschmilzt schließlich selbst mit dem Urgrund der letztendlichen Wahrheit. Im Gegensatz zu den sich ständig verändernden und vergänglichen Wirklichkeiten der Existenz ist diese Wahrheit ewig, unumstößlich und unantastbar. In diesem Zustand der inneren Schau weiß der Mystiker - und dies ist eine durch nichts mehr zu erschütternde Gewissheit - dass alles aus derselben unendlichen und alles umfassenden Liebe des GEISTES entstanden ist. Er erkennt sich als den Schöpfer seiner Wirklichkeit. Er erkennt sich selbst als GEIST, der sich in Liebe verströmt, jener Liebe, nach der wir alle mit größter Sehnsucht suchen, weil sie unaufhörlich in uns flüstert und uns immerfort zur Rückverbindung mit ihr auffordert, zur wahren "religio". Hier und nur hier liegt der verbindende Kern der Religionen. Alle Religionen basieren auf dieser Erkenntnis. Alle Religionen sind in ihrer Ur-Form Wege der Liebe. Alle Religionen sind eine Antwort auf die Ur-Sehnsucht nach Vollkommenheit. Hätten wir die exakten Wissenschaften nicht, die heute diese Erfahrung bis ins Detail bestätigen, würden wir das alles für reine Halluzination halten. Die neuen Wissenschaften jedoch, allen voran die Physik, die seit Descartes das "Göttliche" in den Bereich der Religion verdrängt hat und damit der Ratio alleinige Gültigkeit zumaß, übernahm die Rolle der großen Vermittlerin von Wissenschaft und Mystik.

Es erfordert eine klare innere Entscheidung

NATUR & HEILEN: Und so wurde aus Descartes berühmtem Motto "Cogito ergo sum - Ich denke, also bin ich" das verbindende "Amo ergo sum - Ich liebe, also bin ich".

Christina Kessler: Der Mensch von morgen wird ein Liebender sein, oder er wird nicht mehr sein.

NATUR & HEILEN: Das ist eine eindeutige Aussage! Es klingt, als ob wir keine Wahl mehr hätten..

Christina Kessler: In der Tat haben wir keine Wahl mehr, weder als Weltseele noch als individuelle Seele. Und, wer einmal den Geschmack der Wahrheit geschmeckt hat, wird ihn sowieso nicht mehr loswerden. Den Weg der Wahrheit zu gehen, erfordert dann eine klare Entscheidung, die Entscheidung nämlich, die Kehrtwende nach innen, zur Mitte, zum Zentrum einzuschlagen. Der Schlüssel liegt in einem einfachen "Ja" - im Ja zu uns selbst, im Ja zu der Tatsache, dass wir und niemand anders die Schöpfer unserer Wirklichkeit sind. Im Ja zur Freiheit, die sich allein der Wahrheit verpflichtet fühlt, weil sie erst aus dieser Verpflichtung erwachsen kann, im Ja zur Liebe. Ab dem Moment der Entscheidung ergreifen wir die Hand der inneren Führung, die uns nun nicht mehr loslässt. Die innere Stimme des Ge-Wissens erwacht. Diese Stimme ist nun unsere höchste Autorität. Von da an gibt es für uns keine Macht im Außen mehr, die uns zu sagen hat, wo es lang gehen soll. Die Gratwanderung beginnt, der Weg auf des Messers Schneide. Denn, da sich die Wahrheit stets im Augenblick entfaltet, und zwar immer wieder von neuem und immer wieder anders, gilt es, Aufmerksamkeit zu üben, in Achtsamkeit und Konzentration. Und schließlich nützt es der Welt von heute nichts mehr, wenn wir diese Erkenntnisse nicht umsetzen. Die Welt schreit nach denjenigen, die diesen Bewusstseinszustand mit Leben erfüllen. Erst durch Handeln wird er zur "Wirk-lichkeit", die weiter wirkt. Erst durch unser Tun kann er seine transformative Kraft entfalten. Jetzt sind wirkliche Fakten angesagt, die zu positiven Veränderungen in allen Lebensbereichen führen. Und das sind gelebte Toleranz, Würdigung und Wertschätzung unserer Mitmenschen und der Natur, die Entwicklung von Herzensqualitäten. Diese können wir hineintragen in gesellschaftliche Systeme wie Politik, Erziehungswesen, Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft. Wir sollten auch den "Feinden" da draußen die Arme öffnen. Wir sollten ihnen Gehör, Aufmerksamkeit und Mitgefühl schenken. Liebe war und ist die stärkste Macht der Menschheit. Liebe verwandelt und lässt uns wachsen, bis wir heil und ganz geworden sind. Es ist keine stärkere Macht als die Liebe, ebenso wenig wie es einen Sieg jenseits der Liebe gibt.

Ende des Zitats, gefunden auf dieser Seite

http://www.reichertorga.de/html/artikel/kessler_interview_d.html

Das fand ich noch zum Thema Kafka’sche Käfer, ich hoffe, Du siehst Deine Lage nicht ganz so verzweifelt.

Auszug aus einer  Seite der Uni Bonn über Kafkas Symbolik  (die sich leider im Moment nicht aufrufen lässt.....)

Heinz Hillmann liefert einen anderen Interpretationsansatz. Gregor Samsa leidet unter den Zwängen seines Berufes und damit verbunden auch unter den Forderungen seiner Familie. Nur aus Rücksicht auf die Familie geht er weiterhin arbeiten, obwohl er lieber kündigen würde ("Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt" (Kafka, S. 117)). Hillmann sieht in der Verwandlung einen Versuch Gregors sich gegen diese Zwänge aufzulehnen aber dabei trotzdem unschuldig zu bleiben, da er keine erkennbare Schuld an seiner Tiergestalt hat (Sokel, S. 271). Samsas Dilemma besteht darin, daß er in ein Ungeziefer verwandelt wird, dessen äußere Erscheinung ihren Schrecken verliert, sobald man sich an sie gewöhnt hat. Zudem ist der Käfer trotz seiner harten Schale ein leicht zu erdrückendes Insekt. So verschiebt sich der Sinn der Verwandlung von der Auflehnung zur Bestrafung:

    [...] die Verwandlung vermittelt in Gregor einen inneren Widerstreit. Sie stellt die Vermittlung zwischen dem Auflehungswunsch und dem drang nach sofortiger Bestrafung dieses Wunsches dar. Vor allem schützt die Verwandlung Gregor vor der Selbsterkenntnis. (Hillmann, S. 284)

    Eine logische Weiterführung Gregors Lebens sieht Schubiger in der Verwandlung in einen Käfer. Der Käfer ist ein Kriechtier. Er betrachtet die Welt aus der Froschperspektive. Dies erinnert an Gregors Situation im Geschäft. Er ist in der Hierarchie einer der Letzten, er muß zum Chef, der auf seinem Pult thront, aufschauen, wenn er mit ihm redet, er zeigt ein unterwürfiges, kriecherisches Verhalten dem Prokuristen gegenüber (Kontext). Daher scheint es kein Zufall, daß er sich in einen Käfer verwandelt; es ist das Bild seines Charakters:

        Als Kriecher geht er auf vielen Beinen, die emsig arbeiten, ohne ihn eigentlich vorwärts zu bringen. Die Hände fehlen ihm ganz und mit ihnen jede Möglichkeit des Zugreifens. Wer zugreift entscheidet sich; er nimmt das eine und läßt das andere liegen oder verwirft es. Gregor ist dazu nicht mehr fähig. (Schubiger, S. 59)

Hier der im Moment nicht funktionierende Link (gefunden bei wikipedia zum Thema Kafkas Die Verwandlung)
        http://www.geo.uni-bonn.de/cgi-bin/kafka?Rubrik=symbolik&Punkt=verwandlung&Unterpunkt=verwandlung&Teil=kaefer

Und zu guter Letzt noch das Glaubensbekenntnis der Künstlerin Candace Carter, mit Bezug auf (positive) Transformationen und sinnliche Gotteswahrnehmungen. Und dem schönen Satz: Ich glaube, dass Glauben Glauben verlieren heisst.:-) Wenn sich darüber nicht nach-denken lässt;-) Dachte als  Kafka Leserin mit Herz hättest Du vielleicht was übrig fürs beseelte Paradoxe ......

GOTT OHNE HALSBAND
Ich glaube an einen Gott ohne Halsband, der sich weder von meinen noch von den Vorstellungen anderer zwingen lässt, aber gleichzeitig mich/uns mit einem bedingungslosen, zwecklosen, sich selbst verschenkenden Gnadenstrom begegnet. Mein Leben ist ein einziges Verlangen danach- von diesem sinnlichen Sinnlosen "gefressen" zu werden. Ich glaube an die pulsierende, sich immer wandelnde Materie als Ausdruck, als Landeplatz des Unaussprechlichen, und an das Multiversum einer dehnbaren, erfahrbaren Vielfalt der Wirklichkeit. Ich glaube an das unmöglich-notwendige Vergnügen, diese physisch-charismatische Wirklichkeit leibhaftig zu erspüren. Ich glaube auch an eine göttlich-weiblich und energetische Chaoskompetenz und vertraue auf sie als fruchtbarer Schoß und Geburtsort einer Neuwerdung. Ich glaube, dass Gott immer anders ist, nah und fern, umarmend und penetrierend, trennend und einigend, tötend und lebendig machend, völlig verlässlich im Ausdruck des Paradoxen. Ich glaube an die reale Präsenz der göttlichen Substanz in der Welt und daran, dass der Begriff Wunder nur ein anderer Ausdruck ist für Transformation. Ebenfalls glaube ich an die heilenden Kräfte der Abgründe Gottes, daran, dass das Dunkle dazu dient, mich an das Licht zu gewöhnen. Ich glaube, dass Glauben Glauben verlieren heißt. Ich glaube, daß die Zähigkeit, in der Leere und im Vakuum der Verzweiflung mich an Gott festzukrallen, mich das Handwerk lehrt; das Handwerk, die Gewalt und das Entsetzliche in mir und in der Welt anzuschauen; das Handwerk, verletzbar und geschützt zugleich mich auszuliefern. Ich glaube an die erotische, sinnliche Präsenz eines personalen und zugleich kosmischen "In-mir-Gegenüber". Ich glaube, dass die unersättliche und beunruhigende Sehnsucht, Gott schmecken, riechen, tasten, hören und vom Kopf bis zum Becken, von den Fingerspitzen bis zu den Fußsohlen fühlen zu wollen, meine menschliche Bestimmung ausmacht. Und ich glaube, daß dieses "nach Gott gelüsten" mir die Freude schenkt. Die Freude, die nichts anders kann, als sich weiterzuverschenken.
Candace Carter
aus "Mein Credo, persönliche Glaubensbekenntnisse, Kommentare und Informationen" Peter Rosien (Hg.)

gefunden habe ich das ganze hier:
http://www.candace-carter.de/start.html

Da  hier ja gerade sonst nicht so viel los ist, habe ich es mal gewagt, so viel Lesestoff in einen Beitrag reinzupacken, vielleicht kann ja zufällig jemand etwas damit anfangen.:-)

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