Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 3 von 5
zum Thema So gefällt mir das Forum nicht
Seite erstellt am 20.4.24 um 10:57 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Montag, den 2. April 2001, um 16:01 Uhr
Betrifft: Meine Meinung

Ruben fragt an:

>Ich würde mich sehr darüber freuen, mal Eure Meinung darüber zu erfahren.

Kein Problem, hier meine Meinung.

Nämlich hierzu:

>So gefällt mir das Forum nicht. ... Ich verstehe nur zu gut, daß es für einen Exmormonen auch eine Erleichterung ist, seinen Frust über die Mormonen und ihre Kirche ablassen zu können.

Wichtiger Punkt. Ich sehe es so, daß ich keinem Vorschriften mache, was ich Dir (!)auch nicht unterstelle, wie er/sie seinen/ihren "Frust" zu artikulieren hat. Nur zum Nachdenken. "Frust" ist ja schon eine Wertung. Wie sieht es aus mit Wut, Zorn, Verletztheit, Sich-betrogen-fühlen, Scham, Schmerz etc.? Kann man dabei ernsthaft "Stil" erwarten? Zum wir wirklichen "verarbeiten" gehört das sich "befreien." Egal in welcher Art. Und die Art ist bei jedem Menschen verschieden. Manche machen, ich schreibe bewußt nicht "schaffen", das würde unterstellen manche "schaffen es eben nicht," es in aller Ruhe, für sich, mehr oder minder mit sich alleine aus, andere schreien es heraus ... an Gott, an Mormonen etc. etc. etc. Oder schreien sich selbst an. Hier gibt es deutliche Parallelen zu jeglicher Art des Mißbrauchs ... es muß sich nicht um sexuellen, psychischen oder physischen Mißbrauch handeln. Es gibt auch den kirchlichen, Gruppenmißbrauch etc. Das was dabei bei Menschen verarbeitet wird, zeigt klare Strukturen auf ... es würde mir nie einfallen einem mißbrauchtem Menschen zu sagen: "Nun reiß Dich mal zusammen ..." Etc. Daß ist lediglich die Fortsetzung des Mißbrauches oder schlicht Ignoranz. Die, die "begnadet" sind mit einer ruhigeren Verabeitung sollten darüber schlicht froh sein.

>ABER Die Art und Weise, wie dieser Frust hier abgelassen wird, spricht mich nicht mehr an.

Das kann gut sein. Verstehe ich. Mich kotzt es manchmal jedoch auch an, "spricht mich nicht" an, mit etlichen Nochmormonen, Exmormonen etc. zu reden, zu schreiben, zu telefonieren etc., die ihren "Frust" verarbeiten. Schmerz zu erleben macht mir nie Spaß. Jeglicher Schmerz, insbesondere der unschuldige Schmerz. Den z.b. sich lösenden Mormonen, der feststellt, daß er über Jahre hinweg gelehrt bekommen hat, wie man "recht" zu fühlen hat. Wobei, er es doch eigentlich selbst (!) am besten weiß, wissen müßte! Irre! Jahre der Gängelung bedeuten dann oft, daß erwachsene Menschen er fühlen lernen müssen! Ihre (!) Gefühle erlernen müssen. Nur ein Aspekt. Dabei werden so manche Tränen vergossen.

>Das betrifft besonders die letzten Beiträge als Antwort auf Uwes Beitrag. Auch wenn Uwe sich da auf ein im wahrsten Sinne des Wortes schmieriges Terrain begeben hat, müssen wir es als Exmormonen noch lange nicht.

Nun weiß ich nicht, welche Beiträge Du konkret meinst, weil Du sie auch nicht genau bezeichnest.

>Ich mag spitze, scharfe satirische Bemerkungen. Aber wenn so viel Spott beigemischt ist, zweifle ich daran, ob sie einen Mormonen zum Nachdenken anregen.

Die Frage wäre, ob sie das überhaupt sollen. Ich z.B. schreibe hier nicht, um "einen Mormonen zum Nachdenken an(zu)regen."

>Und wollen wir das nicht unter anderem auch?Wer das verneint, der lese noch einmal den Untertitel dieser Seite: Ein deutschsprachiges Informationsangebot.

Sorry, ich verneine das deutlich, denn das "deutschsprachige Informationsangebot" bezieht sich nach meinem (!) Verständnis auf die www.mormonen.de, nicht auf das Forum. Kann es garnicht. Natürlich ist Gunar verantwortlich für den Inhalt der Informationsseiten, andere Beiträge mit Namensnennung der Autoren, ebenso. Zudem, seit neuster Zeit, das Forum über www.ex-mormonen.de (richtig geschrieben?) gelinkt ist!

Das "Informationsangebot" kann sich nicht auf das Forum beziehen. Denn der gepostete Inhalt entzieht sich der Kontrolle des Webmasters! Anders macht ein Forum keinen Sinn. Heißt nicht, daß der Webmaster "nachbearbeiten" kann. Ist sein gutes Recht. Dies erklärt er ja auch ganz klar in den "Spielregeln", wo es u.a. heißt:

>Willkommen im Diskussionsforum...Dies soll eine Plattform für den Austausch über Weltanschauungen im Allgemeinen und den Mormonismus im Besonderen darstellen. >b>Themenbeschränkungen und Regularien gibt es nicht, nur die normalen Formen von Respekt und Anstand sollen gewahrt bleiben. Dies ist kein anonymes Forum.

Und:

>Die Netiquette hat auch hier gewahrt zu bleiben. Beim Einsenden eines Beitrags ist dem Autor die Angabe von Name und eMail-Adresse zwingend vorgeschrieben ... keinesfalls darf die Identität einer anderen Person mißbraucht werde ... behalten wir uns doch das Recht vor, Verstöße mit dem Entfernen der Beiträge zu ahnden. Wir behalten uns das Recht vor, Beiträge zu löschen, sie innerhalb des Forums oder in ein Archiv zu verschieben, ohne dabei den Anschein einer Zensurausübung entstehen zu lassen.

Frage ist z.B. was eine "normale(n) Form(en) von Respekt und Anstand"? Lehnt sich z.B. jemand weiiiiiiiiit aus dem Fenster, z.B. unsachlich, angreifend, beleidigend etc., dann verlangt er schlicht nach einer passenden Reaktion. Sarkasmus, Zynismus und Humor sind für mich durchaus legitime Mittel. Diese müssen nicht beleidigend sein, nach meinem Empfinden wohlgemerkt. Es ist für mich immer noch ein Unterschied Worte zu benutzen wie: Alles Sch ... hier, Maul halten, etc. etc. etc. und wenn ein Mensch, ob Mormone oder nicht, z.B. schreibt, hier halten sich lediglich "verletzte, schwache, hetzende und abgefallene Anti-Mormonen" auf. Wenn ich Lust darauf habe könnte ich genauso zurück beleidigen, eben mich auf genau dieses Niveau begebene. Wer mich kennt weiß, daß ich im Gegensatz dazu, viel ehr reagier, indem ich obigen Freund tituliere mit, und ob das sarkastisch ist etc. oder nicht, ist mir so was von wurscht: "Lieber nicht-verletzte, nicht-schwache, nicht-hetzende (iiiiiiiieh wo!!!), und noch-nicht abgefallene Anti-Anti-Mormone, Du hast ..." etc. So what?

Anders ausgedrückt, die Zeiten wo ein Mormone, womit ich Dich nicht meine, damit es ausdrücklich klar ist, mir sagt, was ich zu denken habe, zu fühlen, wie, wann, wo und was, sind lange, lange vorbei. Und die Macht des Penistums (not sorry! Denn als ich das begriffen habe, welche "Macht" wirklich hinter dem sog. Priestertum steht, da kriegt das Kind den Namen den es verdient, berechtigterweise) beeindruckt mich überhaupt nicht mehr, sondern amüsiert viel mehr.

>Um Himmels willen will ich mich damit nicht zum Regulator aufschwingen und Eure Beiträge zensieren. Ich wollte nur deutlich machen, daß die Art der letzten Beiträge bei mir nicht so gut angekommen sind und mich nicht gerade dazu animieren, mir das öfter anzutun.

Gibt es durchaus ein einfaches Hilfsmittel, wenn Du meinst es sind bestimmte Autoren ... wie beim TV, Kino, Zeitung, Internet etc. ... einfach nicht lesen, "ausmachen."

>Und ich will fragen: Was wollen wir hier auf dieser Seite? Wollen wir informieren, diskutieren, wachrütteln?

Wie oben schon angesprochen, die Vorgabe vom Webmaster ist "Diskussion" und "Austausch." Nicht mehr und nicht weniger. Wenn jemand "informieren und wachrütteln" will, dann soll er das tun.

>Oder wollen wir in erster Linie Frust und Spott loswerden?

Denke dies geschieht "in erster Linie" eh nicht. Frust, s.o., habe ich kein Problem mit, Spott, s.o., durchaus eine Frage der Definition. Nur mal so zum Nachdenken: Ist es für Dich vorstellbar, daß jemand, der nicht Mormonen ist, z.B. Beiträge von Mormonen, insbesondere "Zeugnisse" als Beleidigung, z.B. des gesunden Menschenverstandes empfindet. Sogar als Spott. Es als unerträglich empfindet, es als schmerzhaft empfindet, immer wieder mit ansehen zu müssen, das Menschen sich in der Öffentlichkeit als von einem Massenssystem gesteuerte artikulieren, sehen zu müssen, wie "Verführung" tatsächlich vor den eigenen Augen funktioniert und die Leute dabei sich auch noch "glücklich" preisen? Und dies in einem Land, wo wir (?) meinten, solches würde hier nie wieder geschehen! Das ist bitter.

>Also: Was wollen wir hier auf dieser Seite?Ich finde, eine scharfe, aber sachliche Sprache bewegt mehr als verletzender Spott.

Kommt, wiegesagt, auf die Definition von "verletzenden Spott" an, teile aber auch nicht unbedingt Deine Meinung. Auch "sachliche Sprache" kann tief verletzen. Insbeondere dann, wenn sie Wahrheiten aufdeckt die unangenehm sind. Spott, für mich, besser Sarkasmus, Zynismus, da wo er hingehört ... der legt oft genug den Finger in die Wunde. Ohne Ausflüchte.

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