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Verfasser: lennard
Datum: Samstag, den 15. Oktober 2005, um 13:38 Uhr
Betrifft: Anmerkungen

>Die Eltern einer jungen Mutter verweigern die Hilfe (und fordern eine Abtreibung), genauso wie der Freund oder Ehemann!

Auch hier sehen wir wieder ein Problem, welches auftreten kann, wenn man Einzelfälle zur Regel erklären will. Es entsteht dann immer der Eindruck von einer Welt, die so schwarz ist, sodass man meinen kann, sie befinde sich kurz vor dem Untergang. Diese Einzelfälle sind schlimm - keine Frage. Aber es gibt nicht auch genauso viele Männer, die ihre Frauen anflehen und darum bitten, das ungeborene Kind eben gerade nicht abzutreiben, sodass es am Leben bleiben kann? Für viele Frauen ist die berufliche Karriere wichtiger als das Leben eines ungeborenen Kindes. Doch hier wird scheinbar keinerlei Kritik geübt. Die Rechte eines älteren Menschen (hier Mutter) stehen scheinbar über denen eines jüngeren Menschen (ungeborenes Kind). Doch handelt es sich bei beiden Lebensformen um Menschen. Problematisch ist nur, dass der ältere Mensch mehr Macht besitzt, als der jüngere. Konsequenz: Der ältere Mensch entscheidet über Leben und Tod des Jüngeren. (Vgl zur heutigen Politik in Deutschland sind angebracht)

>Vernachläßigt diese Frau aber ihre Kinder, verletzt oder tötet sie  diese gar, dann wird sie als “Rabenmutter” oder als “Monster” hingestellt!

Aber was soll daran falsch sein, solche Menschen, die ein solches Verhalten an den Tag legen, gesellschaftlich zu ächten? Sollen wir solches Verhalten sanktionslos hinnehmen und langsam in eine anarchistische Gesellschaft übergehen? Oder sollen wir versuchen die Frau zu therapieren? Die demokratische Gesellschaft kann solches Verhalten nicht billigen, da die gesellschaftlichen Verhaltensnormen, dem nicht einmal im Ansatz entsprechen. Die Sache ist ja auch in soweit klar, dass jeder Teilnehmer in der Gesellschaft weiß, dass ein solches Verhalten verboten ist und dazu führt, dass man hart bestraft wird. Solange die Mutter nicht in ihrer Schuldfähigkeit beeinträchtigt war, muss sie bestraft werden. (Siehe Fall in Hamburg, wo einer Mutter gemeinsam mit dem Vater, ein ca. 7 jähriges Kind auf unvorstellbare Weise misshandelt haben, sodass das Kind letztlich dem Hungertod zum Opfer fiel.)
Vor allem sollte man bedenken, dass die Schuldfähigkeitsprüfung ja auch von hochausgebildeten Spezialisten vorgenommen wird und nicht von Richtern. Dieser verarbeitet das Ergebnis der Gutachter dann lediglich im Urteil. Darum kann auch nicht davon die Rede sein, eine Mutter die mordet, hatte gar keine andere Wahl als zu morden, da sie sich ja in einer psychischen Zwangslage befunden hat. Aber rechtfertigt eine psychische Zwangslage ein Gewaltverbrechen? Wenn dem so wäre könnte man ja auch sagen, der trinkende Ehemann befindet sich auch in einer psychischen Zwangssituation, da er alkoholsüchtig ist. Also hat er das Recht seine unschuldige Frau zu verprügeln. Und schon sei er nicht mehr schuldig an der Mißhandlung seiner Frau. Folglich dürfe man ihn auch nicht mehr als Monster bezeichnen.
Aber Gott sei dank haben wir ein gutes Instrument um sanktionswürdiges Verhalten zu bestimmen und das ist die Schuldfähigkeit. Wenn man bedenkt wie viele gesellschaftliche Einflüsse an der Bestimmung der Schuldfähigkeit eines Angeklagten mitwirken, kann man guten Gewissens zu dem Urteil kommen, diese Methode sei gerecht.

>Frauen lernen, das sie sich für das Wohl anderer verantwortlich fühlen sollten, auch auf Kosten der eigenen Wünsche und Bedürftnisse!

Aber genau das lernen Männer auch. Ein gute Erziehung zielt darauf ab, Verantwortungsbewußtsein zu vermitteln. Der Mann, der eine Familie zu ernähren hat, hat Verantwortung für das Wohl seiner Familie. Das geschieht in der Regel eben auch auf Kosten seiner eigenen Wünsche und Bedürfnisse, die sich dem Gemeinwohl der Familie unterordnen müssen. Und das lernen von Verantwortungsbewußtsein ist mit Nichten eine negative Eigenschaft.

>Ein Weg aus diesem Dilemma des Patriarchats zu entkommen, sehe ich darin, das Fauen die Göttin entdecken, vor allem die Göttin in sich!

Wir leben nicht mehr in einer Gesellschaft des Patriarchats. Dieses existierte nur bis zur 68er Bewegung.  Darum ist diese Diskussion absolut sinnlos. Auch Versuche, mit Hilfe der sog. Diskurstheorie, sogenannte Versteckte Ãœberbleibsel des Patriarchiats in der alltäglichen Sprache und dem Sprachgebrauch ausfindig zu machen, erweisen sich in aller Regel lediglich als historisch sinnvoll. Aber die 68er Bewegung hat zumindest in vielen Bereichen zu dem Ergebnis geführt, dass Frauen gegenüber Männern sogar bevorzugt werden. Heute ist man hautsächlich damit beschäftigt, dieses Ungleichgewicht zugunsten der Frauen wieder zu berichtigen.

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