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Verfasser: Amias
Datum: Mittwoch, den 12. Oktober 2005, um 13:04 Uhr
Betrifft: Wenn schon denn schon!

> Eine gewisse Distanziertheit lese ich aus den Worten: "unter allen Nationen, die die Gottheit verehren,". Das klingt nicht  so, als ob er sich allzusehr mit diesem Glauben identifiziere.

Trotzdem musst du zugeben, dass wenn auch Konstantin zu diesem Zeitpunkt wohl eher ein gemischtes Verhältnis zum Christentum hatte, sein eigenes Gottesbild keinen Einfluss auf die Kirche hatte. Es war schließlich die Kirche, die das Glaubensbekenntnis diktierte und nicht der Kaiser. Wie du selbst geschrieben hattest, hatte Konstantin von christlicher Theologie so gut wie keine Ahnung. Da du offensichtlich den Text bei Wikipedia verstanden hast, ist es nur eine logische Konsequenz, dass du folglich von deinem Glauben, dass Konstantin die Kirche gegründet hätte, abrücken musst.
Ausserdem fasst der Text sehr schön zusammen, welche Beweise es gegen die theologische Einflussnahme Konstantins gibt. Zudem muss erwähnt werden, dass sich die katholische Kirche trotz pro-arianischer Haltung des Kaiser durchsetzen konnte.
Man kann diese Tatsachen nicht einfach ignorieren, das wäre einfach unwissenschaftlich.

> Hierzu hätte sich das Christentum aufgrund seines normierten Verhaltenskodex in Form der göttlichen Gebote recht gut geeignet. Schade nur, daß die Christenheit zu dem Zeitpunkt bereits ziemlich zerstritten war. Letztendlich mußte er Zugeständnisse an alle Parteien machen und durfte auch die übriggebliebenen Anhänger alter theologischer Modelle nicht ganz außen vor lassen, was das Einfließen heidnischer Kultmerkmale in den neuen universellen - katholischen - Glauben erklärt.

Das kann man so nicht sagen. Man kann zudem die katholische Kirche nicht als "universalen Glauben" im Reich definieren, weil es den Streit zwischen Arianern und Katholiken immernoch gab, und der Kaiser wohl eher arianisch angehaucht war. Nur weil der Staat den anderen Religionen im Reich Zugeständnisse machte, heißt dies noch lange nicht, dass heidnische Einflüsse in das Christentum gelangen mussten. Schließlich leben wir ja heute auch in einem pluralistischen Staate, wo alle Religionen mehr oder minder gleichgestellt sind, und sich die katholische Kirche immernoch erfolgreich gegen fremde Einflüsse verteidigt, weshalb sie nicht selten kritisiert wird.
Aber um wieder zum Thema zurückzukommen: wenn man Gewisse Bräuche und Gewohnheiten heidnisch nennt, dann wird man der Sache nicht gerecht, wenn man sie nur der katholischen Kirche in die Schuhe schiebt. Schließlich feiern die Mormonen auch den Sonntag, Taufen ihre Mitglieder durch Untertauchen und betreiben einen Tempelkult, den schon alle heidnischen Hochkulturen kannten. Ausserdem finde ich, dass euer Glaube der Sex-Beziehung zwischen Gott und Maria, dem altgriechischen Glauben vom untreuen Zeus, der sich gerne an schönen menschlichen Jungfrauen hermacht, ziemlich nahe kommt.
Wenn schon denn schon!

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