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Seite erstellt am 19.4.24 um 20:41 Uhr |
Verfasser: SvenB Datum: Sonntag, den 24. Juli 2005, um 21:25 Uhr Betrifft: Dissonanzen
Ich denke mal, dass die meisten Leute, die sich von alten Mustern oder Ãberzeugungen trennen, eine kognitive Dissonanz erlebt haben.
Gestern erst kam ein witziger, kleiner Fernsehbericht darüber, dass die meisten Deutschen glauben, dass die Niederländer schlecht autofahren. Diese Ãberzeugung ist rein subjektiv. Diejenigen die diese Ãberzeugung teilen, habe wirklich das Gefühl, dass Autos mit gelben Nummernschildern schlechter autofahren, obwohl es nicht beweisbar ist.
Ich habe in meiner Jugend Erfahrungen gemacht, die in mir das Gefühl erzeugten, dass viele Lehren der HLT nicht zu meinen Erfahrungen passten. Irgendwann musste ich diese Ambivalenz lösen, ansonsten hätte mich das stark belastet.
Natürlich kann man Zweifel bei Missionaren erzeugen. Viele Aussteiger haben in ihrer Mission erlebt, wie andersgläubige ebenfalls glücklich und zufrieden leben. Ob und wie sich die Erfahrungen auswirken hängt von vielen Faktoren ab.
Das Problem ist die Vielschichtigkeit des Glaubens und der Lehre. Beispielsweise wird bei der HLT ja sehr vieles schon im Vorfeld abgefedert. Eine der wichtigsten Lehren ist: Zweifel = Sünde. Allein dieses Fakt zu überbrücken ist nicht einfach. Jemanden zum Zweifeln zu bringen ist nicht schwer. Das Problem dabei ist, dass die betreffende Person sich schuldig fühlen wird und den Herrn um Vergebung bittet.
Wir haben ähnliche Schwierigkeiten bei den Parallelgesellschaften (z. B. Muslime, Koranschulen). Es gibt etliche, die die Erfahrung mit einem freiheitlichen Land und der Religion nicht vereinbaren können. Einige werden im Zwiespalt weiter leben, einige werden sich dem westlichem Lebenform zuwenden und andere werden aufgrund ihrer Lebenserfahrung radikalisiert und fundamentalistisch.