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der Beitrag:
Verfasser: shana
Datum: Samstag, den 11. Juni 2005, um 13:21 Uhr
Betrifft: zu Männerhass? und was sind fiktive GöttInnen?

Eigentlich wollte ich direkt zum Beitrag von Hexe schreiben, dass ich ihn wirklich gut fand, aber so mache ich das hier über einen kleinen Umweg. Und da, wie ich gerade sehe, direktes Antworten auf den Beitrag von Amias auch nicht möglich ist, wird der Umweg sogar noch etwas grösser...
Also, dass im Anfang der Menschheitsgeschichte die Göttin war, dürfte sich in der Zwischenzeit ja wohl überall rumgesprochen haben. Und auch wie und in welchem Umfeld die jüdische Religion und damit auch der Schöpfungsmythos von Adam und Eva entstand, ist uns doch heutzutage relativ klar, wenn es auch hier, wie auf allen Gebieten immer noch neues zu erforschen gibt.

Es folgt ein Zitat von Gerda Weiler aus ihrem Buch ’Ich brauche die Göttin’, obwohl in diesem Fall wohl eher auf ihre Forschungsarbeit ’Das Matriarchat im Alten Israel"
http://matriarchat.net/congress/mulack_thema.html
hingewiesen werden sollte, aber das unten angeführte kam mir spontan in den Sinn, als Du Hexe ’Männerhass’ vorgeworfen hast:

<<<Der Gedanke an die Göttin wird von der Kirche zurückgewiesen und als "Rückfall in crudes Heidentum" diffamiert. Wieso ist nahezu jede relgiöse Idee mit dem Christentum vereinbar, während die Göttin als "heidnisch" stigmatisiert wird? Woher nimmt die Kirche das Recht, die Thealogie der Göttin mit dem Begriff "Neuheidentum" abzuwerten? Ist das Christentum nicht selbst eine heidnische Religion gegenüber dem Judentum? Die Kirche hat heidnische Kulte integriert, wenn es darum ging, Weltkirche zu werden. Seit die Kirche missioniert, ist sie bereit gewesen, "heidnisches"  Brauchtum zu assimilieren. Das gilt seit Konstantin, es trifft für die europäische Mission ebenso zu wie für die Christianisierung afrikanischer oder fernöstlicher Gesellschaften.
Das "Heidnische" kann es also nicht sein, dem hier so heftig und emotional geladen widersprochen wird. Hinter der Abwehr, die das männliche Bewusststein wie eine undurchdringliche Mauer gegen die Göttin aufbaut, verbirgt sich die Angst, die nicht bewusst werden darf. Das Argument, die Göttinnenreligion sei "heidnisch", rationalisiert den unbewussten Widerstand gegen ein Weltbild, das den männlichen Herrschaftsanspruch radikal in Frage stellt. Die Männerlogik macht die Männerangst unsichtbar.<<<;-)

Gerda Weiler war Jahrgang 1921, also ist ihre Sicht  auf die Männer schon etwas veraltet, ausser  vielleicht was die ewig gestrigen Fundamentalisten anbelangt. Auch männliche Christen sehen heute Gott durchaus mit sowohl weiblichen als auch männlichen Anteilen in ihrem ’Gottesbild’. Das erscheint dem heutigen Menschen ja wohl auch am natürlichsten, sofern er Gott überhaupt als ’geschlechtlich’ ansieht.

Was sind denn bei Dir fiktive Götter? Etwa all diejenigen Gottesbilder, die nicht die Deinen sind?
Gott hat also die Welt erschaffen mit allem was dazu gehört, kurz gesagt das Leben, wie genau wissen wir nicht, sind so kleine Hirne...:-) Nach einer Weile hat der Mensch sich so weit entwickelt, dass er über Sinn und Unsinn des Ganzen grübeln/reflektieren kann. Nun sucht er nach Erklärungsmodellen und voilà da sind sie: die ersten Bilder von ’Gott’. Diese Bilder entspringen der Zeit und den Lebensumständen und können Gott in seiner Gesamtheit natürlich nicht (um-)fassen, wie denn auch und wie schon erwähnt, siehe die ’kleinen’ Denkapparate......
Und woran willst Du jetzt bitte ausmachen, welche Vorstellungen von Gott die richtigen und welches die falschen sind? Sind nicht alle Gottesbilder nur (Teil-)Aspekte vom grossen Ganzen? Das war jetzt mal völlig neutral betrachtet, denn natürlich wurde und wird Religion und das jeweilige von ihre vertretene Gottesbild auch als Machtinstrument benutzt. Gleiches gilt für die Sexualitiät. Siehe unter anderem die Sexualgeschichte des Christentums (Das Kreuz mit der Kirche, Karlheinz Deschner, über 500 Seiten, also bitte erwarte nicht, dass ich Dir das jetzt hier lang und breit erkläre, für den, der es wirklich wissen willen, steht fast alles schon irgendwo ausführlich geschrieben...)

Ach ja und ich finde übrigens Männer richtig süss;-) also nicht die kleinste Spur von Männerhass, das einzige was mich manchmal nervt ist menschliche Dummheit, aber da ich die bei mir selber ja auch tagtäglich in übergrossem Ausmass feststelle, habe ich auch dafür (mal mehr und mal weniger) Verständnis......

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