Beitrag 2 von 3 Beiträgen. |
Seite erstellt am 24.4.24 um 12:04 Uhr |
Verfasser: Desi Datum: Dienstag, den 10. Mai 2005, um 15:18 Uhr Betrifft: Ja ich erinnere mich nur zu gut.
Auch ich habe viele Freunde(innen) aus Kindertagen in diesem schrecklichen Krieg verloren.
Aber ich habe keine HaÃgefühle mehr. Die bringen mich nicht weiter.Selbst wenn alle Kriegsverbrecher verurteilt werden ( was ich sehr begrüÃen würde !!) niemand bringt die Menschen zurück die man verloren hat.
Ich habe aber auch Kriegsflüchtlinge kennen gelernt, durch die ich erst gesehen habe, was es wirklich heiÃt zu leben. Es kommt nicht darauf an was man für ein Auto hat und wieviel Geld man am Konto hat. Zu dieser Familie, die heute wieder in Sarajevo lebt habe ich immer noch Kontakt und ich bin wirklich dankbar dafür, das ich diese Menschen kennen lernen konnte.
Für mich hatte dieser Krieg nicht nur eine dunkle Seite sondern auch eine positive.
Ich kann deine Gefühle gut verstehen, in meiner Familie gab es sehr viele Tote aus den beiden Weltkriegen, und ich habe die Worte " ich wünschte ich wäre bei meinen Kameraden" als Kind sehr oft gehört.
Ich denke das ist normal, egal wie und woran jemand stirbt, es gibt immer jemand der sich wünscht bei ihm, oder an seiner Stelle zu sein. Der HaÃ, die Wut ( warum hat der Arzt nichts getan, warum hat Gott nicht geholfen pp.) ist verständlich.
Immer und immer wieder nach Schuldigen zu suchen ist auch nicht der Weg.
Vergessen - NEIN ...... verarbeiten - JA unbedingt !
Aber ich habe auch gelernt das der Schmerz irgendwann vorbei ist und man dankbar ist, den (die) Menschen kennen gelernt zu haben und Zeit mit ihnen verbracht zu haben. Man muà nur zulassen, das der Schmerz sich irgendwann verabschiedet.
Aus deinen Worten spricht noch soviel Wut und Hass. Das tut mir weh. Du solltest wirklich versuchen, mit der Vergangenheit abzuschlieÃen.
All diese Dinge + deinen negativen Erfahrungen mit den Mormonen + sicher noch einiges andere macht dich zu einem unglücklichen, innerlich zerissenen Menschen.
Versuche doch einen SchluÃstrich zu ziehen und ganz neu zu beginnen. Wirklich abschlieÃen mit der Vergangenheit und nicht immer nur verdrängen.