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Beitrag 8 von 12
zum Thema Buch Mormon die geistigen Beiträge an Mark
Seite erstellt am 19.4.24 um 0:21 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Sonntag, den 4. März 2001, um 20:21 Uhr
Betrifft: Amüsant

Oliver schrieb u.a.:

>Gott ein Geist? ... Edgar zitiert Alma 31 Vers 15 und ergänzt : „Es steht also im Buch Mormon das Gott ein Geist ist“. ... Aber der Leser hat den Eindruck, das es eine Lehre aus dem Buch Mormon sei. Wenn man den Kontext liest wird aber genau das Gegenteil deutlich! Jeder der sich an diesem Forum beteiligt kann durch lesen des gesamten Kapitels (Alma 31) sehr leicht heraus finden, dass hier ein Volk (Zoramiten) zitiert wird. Und dieses Volk unterlag nach Aussagen des Buches Mormon schon damals dem Irrtum, das Gott ein Geist sei."

Nun denn ... um bei Joseph Smith zu bleiben, so zitiere ich ihn auch:

"Wir glauben, daß es recht ist, ehrlich ... zu sein." 13. Glaubensartikel. Und wenn ich ehrlich bin in diesem Punkte, ob Gott "Geist" ist oder nicht, ob es eine Lehre des Buch Mormons ist oder nicht, ob die Zoramiten "schon damals dem Irrtum (unterlagen), das Gott ein Geist sei", dann gehört es zur Ehrlichkeit zu erwähnen,

a)daß es lediglich Olivers Interpretation ist, daß die zoramitische Lehre, daß Gott ein Geist ist, ein "Irrtum" sei.

b) denn, der Text selbst widerlegt oder korregiert diese angeblich irrtümliche Lehre nicht.

c) Sie wird von Alma, außer in Vers 15, nicht erwähnt. Dort heißt es, daß die Zoramiten u.a. (!) beteten "Heiliger, heiliger Gott, wir glauben ... daß du ein Geist warst und daß du ein Geist bist und daß du ein Geist sein wirst immerdar."

d) an keiner Stelle der "Kritik" oder Beschreibung der "große(n) Irrtümer" der Zoramiten (Vers 9) wird Kritik an der "Gott ist Geist Lehre" geübt.

e) hingegen werden die "Irrtümer" explizit, manche sogar nehrmals, beschrieben:

f) die Zoramiten "verkehren" ... "die Wege des Herrn (V. 1)

g) sie beugen sich vor "stummen Götzen" nieder (V. 1)

h) sie "befolgen" nicht die "Gebote Gottes und seine Satzungen" (V. 9)

i) sie beachten nicht die "Verrichtungen" der Kirche (V. 10)

j) sie "verkehrten" die "Wege des Herrn in sehr vielen Fällen (V. 11)

k) sie beten, indem sie die "Hände Himmel ausstrecken und mit lauter Stimme rufen (übrigens in typscher orientalischer Manier und noch heute in mormonischen Tempeln praktiziert! Auch daher ein "Irrtum?" (V. 14)

l) sie beten und danken Gott, daß dieser sie von ihren "Brüdern getrennt" hat (V. 16)

m) sie danken, daß sie nicht an die "Überlieferungen" ihrer Bürder glauben

n) sie glauben daran, daß sie "erwählt" und "heilig" sind (V. 16 & 18)

o) sie glauben, daß sie "heilige Kinder" sind (V. 16)

p) sie danken, daß Gott "kungetan" hat, "daß es keinen Christus geben wird." (V. 16)

q) sie beten, daß Gott "derselbe" ist, "gestern, heute und immerdar." (V. 17)

r) sie beten, daß "alle rings um uns auserwählt sind ... in die Hölle hinabgeworfen zu werden" (V. 17)

Von diesen werden von Alma "kritisiert" und ausdrücklich erwähnt, oder besser Alma kritisiert insgesamt:

a) die Zoramiten seien ein "schlechtes und verderbtes Volk", da sie ihr "Herz auf Gold und Silber und allerlei feine Güter" setzten (V.24)

b) sie "überheblich" waren und "prahlten" (V. 25)

Diese Überheblichkeit und Prahlerei ist offensichtlich die Zusammenfassung ihres Glaubens und Gebetes, daß sie "auserwählt, heilig, heilige Kinder sind, auserwählt sind nicht (!) in die Hölle hinabgeworfen zu werden, nicht an die kindische Einstellung ihrer Väter glauben etc. Auch erwähnt Alma den Nichtglauben daran, daß Christus kommen würde.

Nirgens wird die "Gott-Geist-Lehre" verneint oder von Alma eine andere "körperliche" Lehre hier gelehrt. Der Text beschreibt also eine ganz andere Situation! Wenn Gott kein (!) Geist in Glaubensbild von Alma wäre, warum macht er dies nicht klar?

Ergänzend sei noch erwähnt, daß auch in Alma 18 vom "Großem Geist" die Rede ist. Entsprechend dem Glaubensbild von König Lamoni. Als dieser Ammon als den "Großem Geist" vermutet, der "mehr als ein Mensch" sei (V. 2) Übrigens interessant, daß Lamoni ein Zeugnis davon hat, denn mehrfach gibt er an, daß er "weiß".

Im Folgegespräch zwischen Ammon und Lamoni klärt Ammon den König auf, daß nicht er der "Große Geist" ist, nachdem (!) er erklärt, daß der "Große Geist" Gott ist (V. 26ff.) Ammon erklärt nicht ausdrücklich, daß Gott nicht (!) ein Geist ist. Es ist nicht offensichtlich. Wenn es nicht so wäre, entsprechend Ammons Glaubensbild, warum stellt es er nicht eindeutig klar?

Man kann nicht, doch Mormonen können es schon, das spätere theologische Verständnis des Gottesbildes auf das Buch Mormon übertragen bzw. hineininterpretieren.

Und dann gibt es ja noch den Kronzeugen, aber auch den kann man unter den Tisch weginterpretieren:

"Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten." Johannes 4:24

Wobei, mir das völlig egal ist.

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