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Verfasser: hajo Datum: Montag, den 10. Januar 2005, um 13:32 Uhr Betrifft: jetzt muà ich lachen
>Die Priestertumsführer sind den Mitgliedern in keiner Weise verantwortlich oder rechenschaftspflichtig. Umgekehrt sind die Mitglieder zu Gehorsam verpflichtet und offene Kritik gilt als Sünde (Lästerreden gegen die Gesalbten des Herrn). Das vereinfacht natürlich den Umgang und erzwingt eine Harmonie, wie sie in den Gemeinden und Gemeinderäten in der evangelischen Kirche nicht vorherrscht. Das ist vielleicht auch ein Grund, warum einige Menschen sich im Mormonismus wohl fühlen, weil sie für Auseinandersetzungen zu bequem sind und einfach ihre Ruhe haben wollen. Vieles wird für sie geregelt
Jetzt muà ich aber lachen. In der Kirche herrscht absolute Gewissens- und Entscheidungsfreiheit. Ich denke gern an die Klassen zurück, in denen Glaubensgrundsätze recht kontrovers diskutiert wurden und jeder die Möglichkeit hatte und heurte noch hat, seine - auch kritische - Meinung zu äuÃern. Was wir aber in den Klassen nicht haben wollen, das sind Streitereien, bei denen möglicherweise der eine oder andere den Raum verläÃt (was es auch schon gab).
Und wenn wir Du schon von Gehorsam redest, dann ist hier nie der Gehorsam gegenüber Menschen gemeint. Von niemandem wird verlangt, irgendeinem Priestertumsträger zu gehorchen. Und wenn es von ihm verlangt wird, so hat er das Recht, sich diesem Verlangen zu wiedersetzen.
Wenn wir von Gehorsam reden, dann bitte von Gehorsam zu einem Prinzip, einem Gesetz oder Gebot. Und ob ein Mensch bereit ist hier Gehorsam zu leisten, ist seine Sache und nicht die Sache irgendeines Gemeidemitgliedes oder Bischofes oder anderen Priestertumsführers, mögen sie reden was sie wollen.
Ansonsten ist es jedermanns eigene Sache, ob er sich mit der Kirche oder Lehre auseinandersetzen will oder nicht. Gerade junge Menschen setzen sich heftig mit der Lehre auseinander und scheuen auch keine Streitgespräche und es gibt genug Mitglieder, die sich auch heftig mit den Priestertumsführern auseinandersetzen.
Jeder ist ganz offiziel aufgefordert, wach und aufmerksam am Gemeideleben teilzunehmen, Fragen zu stellen und Antworten zu finden.
Niemand muà blind folgen.
Und da diese Kirche die Kirche des Herrn ist, wäre es durchaus wünschenswert, wenn sich ein Mitglied seiner Kirche dazu entschlieÃt, Christus zu folgen. Zu diesem Entschluà muà letztendlich jeder für sich selbst kommen. Und somit geht es hier um einen freiwilligen Gehorsam gegenüber Gott und nicht um um autoritäre Gemeinschaftsstrukturen, in denen Mitglieder zu kuschen haben.
Was nun die Lästerreden gegen die Gesalbten des Herrn betrifft: Irgendwann lästern sie sich von Gott und der Kirche weg ...
Und was die Rechenschaftspflicht betrifft so geht sie von unten nach oben. Oder sollte ein Bischof etwa vor seinen Mitgliedern preisgeben, was ihm ein anderes Mitlied unter vier Augen anvertraut hat und er dann als Bischof entschied?
Das Priestertum wurde durch Offenbarung von Gott eingesetzt und ihm sind sie auch rechenschaftspflichtig.
> Genauso braucht man für sich als Mormone keine Gedanken mehr über den Glauben zu machen. Was der Prophet sagt, steht ohnehin schon als richtig fest. Ich brauche mir in vielen Fällen keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob ich etwas richtig finde oder nicht. Diese Entscheidung treffen andere für mich.
Mormonen sind dazu aufgefordert, selber zu denken und sich ausgesprochen intensiv mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. Jeder sollte sich sehr wohl damit beschäftigen ob die Worte der Profeten richtig sind oder nicht. Und ob ich etwas richtig finde oder nicht, entscheide ich und nicht der Profet.
Spricht der Profet im Namen Gottes, so wird mir Gott auch die Richtigkeit seiner Worte bezeugen. Erst dann kann ich sagen: okay, es ist richtig. Machen wir es so. Werden mir seine Worte nicht bezeugt, kann ich sagen: seine eigene Meinung, ich mache das anders.