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Verfasser: hajo
Datum: Samstag, den 8. Januar 2005, um 23:13 Uhr
Betrifft: Kritische Fragen

> Da die Kirche Jesu Christi der heiligen der letzten Tage den Anspruch erhebt, die einzig wahre Kirche bzw. Religion auf der Welt zu sein, muss sie auch besonders hohe Anforderungen erfüllen.
Das ist richtig. Dies ist auch einer der Gründe, warum die Kirche angegriffen wird. Ihre Maßstäbe sind sehr hoch und die Mitglieder sind gefordert, sie zu erfüllen.

> Wer von sich behauptet, er habe die einzige Wahrheit, muss auch kritischen Fragen mit Leichtigkeit entgegnen können.
Meistens sind es Glaubensfragen. Wer diese "einzige Wahrheit" nicht glauben will, braucht es nicht zu tun. Man kann nicht alles mit dem realen Verstand erfassen wollen.

> Trotzdem erstaunt es doch immer wieder, dass einige Mitglieder so böse und ausfallend werden, wenn ihnen kritische Fragen gestellt werden.
Nicht alle Mitglieder sind glaubensfest. Einige verlassen die Kirche, weil sie ihren Glauben verloren haben. Wer sich in die Ecke gedrängt fühlt, der beißt gelegentlich auch mal.

> Eine Kirche mit einem solchen Absolutheitsanspruch darf hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte keine Ungereihmtheiten besitzen, denn Gott macht keine Fehler; warum sollte er auch welche machen?

Eben, warum sollte er Fehler machen? Er macht keine. Aber Joseph Smith machte einen Fehler als er einige Manuscriptseiten herausgab, die er nicht herausgeben sollte. Er wurde vom Herrn schwer gezüchtigt. Joseph Smith hat seine Lektion gelernt. War er deswegen kein Prophet und hörte er deswegen auf, ein Werkzeug in den Händen des Herrn zu sein? Der Herr war barmherzig und verzieh ihm. Verzeihen ihm seine Kritiker?

> Außerdem muss die Kirche gerecht sein. Offenbahrungen, welche von Gott an die Profeten diktiert worden sind, müssen zum einen gerecht und zum anderen schlüssig sein. Besteht der der Verdacht, diese entsprechen nicht diesen hohen Anforderungen, so muss es doch zunächst erlaubt ssein, Kritik daran zu äußern und gegebenenfalls diese in Frage zu stellen. Vor allem muss es zunächst erlaubt sein, die absolute Wahrheit der Kirche in Frage zu stellen, da es extrem unwahrscheinlich ist, dass eine Kirche überhaupt die einzig wahre sein kann.

Dem stimme ich soweit zu, daß von einem Gott - egal, ob man glaubt oder nicht - Gerechtigkeit erwarten muß. Aber was ist Gerechtigkeit? Ist es meine? Ist es Deine? Dies alles sind Fragen die sich eher durch studieren als durch kritisieren lösen lassen. Dazu ist es erforderlich, erst einmal zu klären, wer Gott ist und was er will. Ich persönliche erlaube es mir eher, einer Glaubensfrage einer Wahrscheinlichkeitschance zu geben als sie gleich in Frage zu stellen. Wenn ich in Frage stelle, das es einen Gott gibt, dann zweifel ich schon. Wenn ich aber sage, vielleicht doch, dann zeige ich wenigstens ein bischen Glauben.

> Vor allem muss es zunächst erlaubt sein, die absolute Wahrheit der Kirche in Frage zu stellen, da es extrem unwahrscheinlich ist, dass eine Kirche überhaupt die einzig wahre sein kann.

Dann war es aber auch unwahrscheinlich, das die Apostel, die Christus persönlich berufen hat, überhaupt Apostel waren und die Urkirche Christi bestenfalls eine menschliche Institution war, nicht mehr als ein Sparverein.

> Es müssen diejenigen Personen besonders beleuchtet werden, die an der Entstehungsgeschichte der Kirche beteiligt waren. Dies ist nunmal Joseph Smith. Warum sollte Gott sich ihn ausgesucht haben, wenn es doch möglicher Weise rechtschaffenderer Personen gegeben hätte? Deshalb ist zunächst einmal davon auszugehen, dass Joseph Smith in Gottes Augen ein sehr rechtschaffender Mensch gewesen sein musste. Man müßte sogar soweit gehen, dass man sagt, er sei der redlichste Mensch gewesen, der zur damaligen Zeit gelebt habe

War Saulus ein rechtschaffender Mann? Sicherlich in den Augen der Juden. Immerhin verfolgte er die Christengemeinden und ließ ihre Mitglieder hinrichten. Er hielt die Kleidung des Stephanus in seinen Händen und schaute zu, wie er gesteinigt wurde. Und trotzdem  sah er in einer Vision den Herrn, der ihn fragte, warum er ihn verfolge. Aus diesem Saulus wurde ein Paulus. Er hatte das Zeug dazu, das Evangelium bis nach Rom zu tragen. Paulus war an der Entstehungsgeschichte der urchristlichen Kirche beteiligt.

> Da viele Menschen, besonders auch Angehörige anderer Religionen, zufrieden mit ihrer momentanen Konfession sind, sind sie natürlich skeptisch, wenn sie hören, dass Joseph Smith behauptet hat, die einzig wahre Kirche gegründet zu haben. Deshalb wird die Person J. Smith so genau unter die Lupe genommen, da seine mögliche Unredlichkeit die Falschheit der Kirche beweist

Ich war auch skeptisch, als ich von Joseph Smith hörte. Seine Geschichte erschien mir wie die von Marienerscheinungen. Aber da Joseph Smith nicht mehr lebte und ich nicht dabei war -auch mögliche Zeugen gab es nicht - so blieb nur noch einer, der seine Aussagen bezeugen konnte: Gott selbst. Es gibt keine anderen zuverlässigen Quellen auf die man sich sonst verlassen könnte.

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