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Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 5. Januar 2005, um 5:18 Uhr
Betrifft: Andere Evangelien

> aber in Chamaels Zitaten findet man auch den Verbot andere Evangelien anzunehmen.
Mit anderen Evangelien sind in angegebenen Schriftstellen andere Heilsbotschaften als die von Christus gemeint.
Aus mormonischer Sicht ist aber das Buch Mormon ein Dokument über Jesus Christus und Mormonen leiten dies auch aus der Bibel ab. Die dabei benutzten Bibelstellen sind sogar plausibel, nämlich...
1. Jesus Christus sprach von anderen Schafen, die er noch aufsuchen müsse (Matth. 15:24). Darunter verstehen die Mormonen die verlorenen Stämme Israels, die als auserwähltes Gottesvolk ebenfalls Anspruch hätten, vom Messias leibhaftig besucht zu werden.
2. Das Buch Mormon berichtet vom Besuch Christi auf dem amerikanischen Kontinent bei den angeblichen Nachkommen Josephs (Manasse und Ephraim waren die beiden Söhne Josephs; die Indianer stammen nach mormonischer Sicht von Manasse ab).
3. Das Buch Mormon selbst stellt sich als Bericht eines israelitischen Zweiges dar, der von den jeweiligen unter dem Volk lebenden Profeten geschrieben wurde.
4. Die schlagkräftigste Schriftstelle ist Hes. 17:16-21. Hier wird von zwei Büchern (Hölzern) profezeit, dem Holz Josephs und dem Holz Judas, wobei das Holz Josephs als das Buch Mormon gedeutet wird und das Holz Judas als die Bibel.
Du siehst also, dass jede christliche Glaubensrichtung sich ihren Teil aus der Bibel heraussaugen kann, weil sie nicht klar und eindeutig geschrieben ist.

> Interessant wäre es, wenn du jene Bibelstelle angegeben hättest.
Diese Schriftstelle habe ich oft Zeugen Jehovas unter die Nase gerieben, aber weil ich glaubte, all diesen Quatsch nicht mehr zu benötigen, habe ich wohl die alte zerfledderte Bibel, in der ich mir hinten die wichtigsten Schriftstellen notiert hatte, weggeschmissen.

> Du vergisst aber zu bedenken, dass die Juden sehr wohl auf den Retter warteten.
Die warten immer noch auf den Messias.
Das Verhalten der damaligen Juden gegenüber Christus, die ihn die Klippen hinunter stürzen oder steinigen wollten, war eigentlich durch das mosaische Gesetz gerechtfertigt. Denn dort heißt es sinngemäß: Wenn einer daherkommt und behauptet der Sohn Gottes zu sein, so soll er gesteinigt werden. Genau das wollten Sie tun. Nur standen sie ja unter römischer Herrschaft und durften niemanden selbst richten. Also übergab man ihn dem römischen Statthalter mit der Anklage, dass er behauptete König der Juden zu sein, was die Römer nicht dulden konnten. Jesus hätte sich auch retten können, indem er erklärt hätte, das dies so und so zu verstehen sei. Nein, er machte sich lieber zum Märtyrer, indem er zugab, dass er der König der Juden sei ("Du sagst es"). Na ja, der Abstammung nach, hätte er auch den Anspruch auf den Thron gehabt (Linie Davids; oder waren die Stammbäume auch nur nachträglich so konstruiert, dass alles passte?).

> Sind denn nicht zahlreiche Bücher des Alten Testaments aus jüdischer Hand geschrieben?
Von wem die 5 Bücher Moses geschrieben wurden, weiß man nicht. Früher glaubte man, sie wären von Moses, aber dafür gibt es inzwischen Zweifel. Danach kommen die Bücher die über die Zeit der Richter handeln, da das Volk Israel von Richtern regiert wurde, danach die Bücher über die Könige Israels  und die Sprüche, das Hohe Lied Salomos, die Psalmen, danach die Bücher der einzelnen Profeten. Und irgendwo ist wohl die alte sumerische Idee vom Sühnopfer eines erwählten Menschen für die anderen eingeflossen (bei den Sumerern war es halt eine Frau). Nach Maleachi ist Sendepause, da Israel zerstreut war und nur noch ein kleiner Haufen von den Stämmen Juda und Benjamin existierte in der Region. Dannn kommen die vier Evangelien, die von einem jüdischen Sektenführer berichten und er von seinen Anhängern verherrlicht wurde, weshalb die Berichte nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, sondern die Fakten eher im Nachhinein beschönigt und blumig dargstellt wurden, genau wie die Joseph-Smith-Geschichte solange immer wieder anders erzählt wurde, bis sie endlich zur Vision mit dem Erscheinen von Gottvater und Jesus Christus wurde. Danach folgen eine Sammlung von Briefen der Apostel an die Gemeinden und die Offenbarung des Johannes. Die Bibel "das Wort Gottes" zu nennen, halte ich für vermessen, denn nur an sehr wenigen Stellen wird gesagt: So spricht Gott der Herr...

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