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Verfasser: gustl
Datum: Montag, den 13. Dezember 2004, um 23:30 Uhr
Betrifft: Politik und Religion

>Für mich handelt es sich bei den Parallelen um Zufall. Allerdings ist offensichtlich, dass die ähnlichen Glaubennssätze zu Arragements zwischen Nazis und Mormonen geführt haben.
Ich will beileibe niemand in Schutz nehmen. Allerdings, bei oberflächlicher Betrachtungsweise haben die Nazis sehr stark die Sekundärtugenden Fleiß, Zusammenhalt, Gesundheit usw. gefördert. Auf den ersten Blick ist das positiv und ich möchte mal den Menschen von damals zugute halten, dass die wenigsten von Anfang an den Braten gerochen haben. Wenn sie "Mein Kampf" kritisch gelesen hätten, hätten sie es zwar merken müssen, aber so wie die wenigsten Katholiken schon mal die Bibel gelesen haben, so werden wohl auch die wenigsten Deutschen "Mein Kampf" aufmerksam gelesen haben.
Die Frage ist vielmehr: Wer hat wann was gemerkt und wie hat er sich ab diesem Zeitpunkt verhalten.

>Fakt ist, dass man Nazi sein konnte und Mormone, es wurde auch nicht empfohlen, die NSDAP zu meiden.
Ich würde mir strikt verbitten, von meinen Kirchenführern irgendwelche Empfehlungen oder gar Vorschriften zu erhalten, welcher Partei ich mich anschließen soll oder darf.
Es soll ja auch in der DDR Mormonen gegeben haben, die mit dem Regime auf Schmusekurs waren. Die Kommunkisten hatten eine andere Zielsetzung als die Nazis, waren aber auch totalitär. Kommunisten zählen meines Wissens nicht gerade zu den Lieblingen der Mormonen. Trotzdem gab es anscheinend Mitglieder, die sich bei den Kommunisten beliebt gemacht haben, mehr als nötig gewesen wäre.
Ich denke aber, das ist eine allgemeine menschliche Eigenschaft, die in allen Bevölkerungsgruppen anzutreffen ist, dieser vorauseilende Gehorsam.
In meiner Zeit in der deutschen Gemeinde in Augsburg war mein böser Spruch: Die Geschwister hier sind 1. Augsburger, 2. Ex-Katholiken und 3. Mormonen. Es ist eben immer die Frage der persönlichen Bekehrung, wieweit ich bereit bin, Christus wirklich nachzufolgen. Heute würde ich mir so einen Spruch nicht mehr anmaßen, es ist nicht meine Aufgabe über andere zu urteilen.

Ein System, das dem Wohlergehen des Einzelnen eine so große Beachtung widmet wie es die Mormonen tun, gleich als totalitär zu bezeichnen, finde ich zu krass.

Gustav

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