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Seite erstellt am 20.4.24 um 14:38 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: McKay
Datum: Samstag, den 11. Dezember 2004, um 23:43 Uhr
Betrifft: Einige Gedanken zum Theme . . .

Sven hat es gut zusammengefaßt:

“Ein aktiver Mormone ist ein Mitglied, welches regelmäßig die Versammlungen besucht.

Ein inaktives Mitglied kommt nicht mehr zu den Versammlungen oder sehr selten.

Im Schnitt sind 60-80% der Mitglieder in Deutschland inaktiv. In ärmeren Ländern bis zu 95%.”

Ich füge hierzu meine Meinung:  In den Staaten, 50% der Mitglieder sind “aktiv” nach dieser Definition.
Im Grunde genommen, was Sven schrieb ist genau wie der Ausdrück “aktiv/inaktiv” von gläubigen, aktiven Mitgliedern verstanden und anwendet wird.  Aber so einfach ist es ja nicht . . .

In meiner Gemeinde, gibt es einen Bruder der ausserhalb der Kirche heiratete.  Er dient als PV-Lehrer, aber kommt unregelmäßig (vielleicht 1-2 Mal pro Monat).  Meiner Meinung nach, ist er “aktiv.”  Wieso?  Seine Frau ist nicht mit der Kirche einverstanden, und seine Anwesendheit schaft Unruhe zu Hause.  Für mehrere Monate habe ich ihn nicht als Heimlehrer berufen, denn dieser Deinst hätte ihm und seiner Familie mehr Probleme geschaffen.  Er ist so aktiv, wie er es sein kann.  Er tut alles, was er tun kann.  Außerdem liesst er die Schriften mit seinen Kindern, und er hält Familienheimabend fast jeden Montag.  Darum:  obwohl er nur 1-2 Mal pro Monat zur Kirche kommt, betrachte ich ihn als “aktiv.”

Amias merkte, daß die Betohnung an beschäftigung liegt.   Hauptsache ist nicht “Mitglied/Nicht-Mitglied” oder “Gerettet/Nicht-gerettet,” wie bei anderen Gemeinden; sondern aktiv/inaktiv (oder tätig/untätig). 

Zur Frage:  “Wie kommt man von einem Status auf dem Nächsten?”  Sehr einfach:  man kann sein aktiv/inaktiv “Status” ändern, indem man seine Beschäftigung mit der öffentlichen Anbetung, Gemeinschaft, und Leben der Kirche entweder vermehrt (erhöhert?, steigert?) oder beschnitt (zurückhält, usw.  Ehrlich, das hat nichts mit der Beschneidung zu tun!)  :-)

Die erwähnte “Reaktivierungsliste” von Gemeindeleiter steht mehr oder weniger in deren Köpfen.  Sie wissen, wen zu reaktivieren ist, und jene Mitglieder werden in den wochentlichen Lieterversammlungen besprochen.  Naturlich möchten jene Leiter daß mehr Mitglieder sich aktivieren, und die Arbeit lohnt sich auch, selbst wenn alles scheint vergebens zu sein.  Man hat die Gefühle, er habe sein Bestes getan, und wenn die verlorene Lämmer zurückgeführt werden, die Freude ist umso größer.

Zur Frage, ob “der Status ‘inaktiv’ ein erster Schritt zum Kirchenaustritt sei?”, hat Sven schon wieder eine gute Antwort gegeben.  Inaktive Mitglieder werden nicht “darauf hingewiesen oder gewarnt dass man riskiert auf die ‘markierte Liste’ zu kommen.”  Inaktiv zu sein ist trauerig, aber keine Sünde die dazu beitragen würde, daß man bestrafft oder ausgeschlossen werden würde.  Könnte es aber ein Zeichen sein, daß man wahrscheinlich austreten wird?  Ja, es könnte, aber viel wahrscheinlicher ist es, daß der Mitglied in Frage nur Mitglied dem Namen nach bliebt.  Wie Sven schrieb, gibt es drei Fälle für die Inaktive:

“1. Man glaubt an die Kirche (mehr oder weniger), aber man hält sich nicht an die Auflagen (Versammlungsbesuch, Regeln, Gebote). Viele kommen auch nicht mehr wegen persönlichen Streitereien mit anderen Mitgliedern.
2. Man hat sich schnell taufen lassen und verliert ganz schnell den Spaß an der Sache
3. Man steigt ganz  bewußt aus, weil die Kirche nicht für die "einzig Wahre" gehalten wird.
Die erste und die zweite Gruppe ist meiner ansicht nach die größte Gruppe der Inaktiven.”

Amias fragte, weshalb es ein Problem wäre, für ein engagiertes Mitglied ein inaktives Mitglied zu heiraten?
“Reicht es denn nicht, dass die Freundin Mormonin ist?”

Sicherlich kann man vorstellen, daß es schwierig wäre wenn solche Leute sich heiraten.  Mit der Stellung und Weltanschaung, die ich habe, hätte ich jemanden geheiratet, der meine Ziele und Aussicht nicht teilte und verstehen würde, da kann ich mir gut vorstellen, daß es meinerseits Schuldgefühle und Aerger gäbe.

Sven erwiderte, daß der Prozent der Inaktive in der HLT-Kirche bedeuten muß, daß viele darin unzufrieden sein müssen.  Aber wie steht es mit was Sven nennt “den Großkirchen?”  Was ist denn der Prozent der nominellen Mitglieder (nur dem Namen nach) in diesen Gemeinden? 

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