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Verfasser: Nyu
Datum: Donnerstag, den 2. Dezember 2004, um 15:48 Uhr
Betrifft: TNEs und kindliche Wahrheitssuchen

> .... So bin ich ja auf die Mormonen gestossen und dort leider etwas zu lange hängen geblieben. Andererseits hat mich diese Erfahrung aber auch gründlich von meiner kindlichen Wahrheitssuche kuriert.

Also bei mir war das so, dass ich als Kind auch einen kindlichen Glauben hatte, der mir auch heute noch wichtig ist und ein erstrebenswertes Ideal blieb.

Im Laufe der Zeit - dazwischen lagen z.B. 12 Jahre aktive Mormonenzeit - musste ich lernen, dass der Weg zu Gott im göttlichen liegt. Der Weg zu Gott liegt also nicht in den menschlichen Imitationen des Göttlichen.
Wenn also eine Kirche meint, sie sei der Weg zu Christus, der der Weg zu Gott ist, dann ist mir persönlich das eine Ecke zu viel, über die ich gehen müsste.

Aber eine Kirche kann eine Struktur bieten, durch die der Blick auf Christus und somit dann auf Gott zu einem Brennglas wird.
Eine Kirche kann auch eine Struktur bieten, durch die der Blick auf Christus vernebelt oder ganz verdeckt wird und die meint, es käme ihr zu, den Weg zu Christus für das Individuum zu defininieren, indem sie festlegt, was angeblich Wahrheit ist und was nicht.

Tatsächlich liegt der Schlüssel also in dem kindlichen Glauben.

> Ich hatte mal als Kind im Zusammenhang mit dem schon erwähnten ’Drama’ ein TNE (leider nicht so ausgeprägt/oder gerne erinnert, wahrscheinlich durch Trauma-Überlappung oder so..), das in mir aber so etwas wie eine natürliche Religiosität geweckt hat.

Darüber würde ich gerne ausführlicher mit Dir sprechen oder schreiben und würde mich freuen, wenn ich Dir mal einen Fragebogen zusenden kann, der eine präzise und ganzheitliche Analyse dieses Erlebnisses erlaubt.

> Das einzige, was mich damals wunderte war, warum haben immer nur Katholiken Marienerscheinungen, bzw. sehen die ’Muttergottes’ bei TNE’s, Protestanten dagegen nie.. Viel später las ich dann, dass solche Erlebnisse praktisch in allen Religionen vorkommen, der Gläubige erfährt, was er glaubt. Da Du Dich auf  Deiner Website auch mit diesem Thema beschäftigst - Wie erklärst Du Dir das? Oder hast Du bei der Beschäftigung mit diesem Thema schon mal irgendwo eine plausible Erklärung für dieses Phänomen gefunden?

Eine gründlichere Analyse dieses Phänomens gibt hier mehr und mehr Antworten. Wenn Du auf Betrachtungen-Online gehst (www.betrachtungen-online.de/tn1.htm), dann findest Du ein TNE, welches vielleicht eine Antwort bieten könnte. Dieser Benedikt bereitet sich über eine Hospitzschwester auf seinen Tod vor und erhält zunächst ein völlig gängiges TNE. Als Ihm der liebe Herrgott gegenübertritt, hinterfragt er alles, was er gerade durchlebt und zeigt sich offen für das Reale. Das dann folgende Erlebnis ist sehr bemerkenswert.

Tatsächlich erhält der Sterbende wohl wirklich eine Art Feedback seines Lebens und seiner Wertvorstellungen. Der Kern des Göttlichen im Universum (den Menschen selbst eingeschlossen) zeigt sich dem Menschen, jetzt, da seine Sinne und der Lebensfunken im Körper erloschen ist, in seiner reinsten Form aber in dem Bild, das aus diesem Feedback gefüttert wird.
Die Buddhisten glauben: "Das Bewusstsein befindet sich in einem ständigen Fluss und sammelt von einem Augenblick zum anderen Erfahrungen und Eindrücke. Hieraus folgt, dass zum Zeitpunkt des physischen Todes im Bewusstsein eines Wesens ein Abdruck aller vergangenen Erfahrungen und Eindrücke sowie der ihnen voraussgegangenen Handlungen ist. Dies nennt man Karma, was wörtlich "Handlung" heisst." Dalai Lama, Buch der Freiheit, S. 19
Die Buddhisten glauben, dass dieses Karma dann wiedergeboren wird.

Ob der Geist also wiedergeboren wird oder nicht, so unterstreicht dies doch das Konzept, dass der Mensch von einem Lebenskern des Universums ein Feedback seiner Erfahrungen am spirituellen und ethischen Standard dieses Lebenskerns erhält.
Dieser Lebenskern lässt sich scheinbar als Messias, Christus, Gott, Maria, Hare Khrsna, Buddha oder was auch immer personifizieren oder einfach nur als "Licht" verkörpern.

Henning

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