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der Beitrag:
Verfasser: Rainer
Datum: Donnerstag, den 18. November 2004, um 22:42 Uhr
Betrifft: Einflüsterungen des Geistes u.a.

> Blinder Glaube ist Quatsch

Wenn das so ist, sollte der "Untersucher" dann nicht im Vorfeld alles über den Glauben erfahren, den er mit der Taufe annimmt? Als ich zum ersten Mal zum Endowment im Tempel war, war ich regelrecht schockiert über das, was ich dort erlebt habe. Niemals hätte ich gedacht, dass solche Lehren und Verrichtungen Bestandteil meines Glaubens sein könnten. Im Vorfeld hatte ich immer nur von besonderen Belehrungen gehört. Das was dann dort mit mir geschah, kam mir sehr sonderbar vor - insbesondere die Vorverordnungen. Da aber alle immer davon sprachen, wie schön die Erlebnisse im Tempel sind, habe ich mit niemandem darüber geredet und gehofft, dass sich auch bei mir eines Tages dieses Gefühl einstellen wird. Da ausserhalb des Tempels nicht über diese Dinge gesprochen wird, hast du auch wenig Chancen, diese Eindrücke wirklich zu verarbeiten. Na ja, beim zweiten Mal wars dann auch nicht mehr so schlimm, da ich ja wusste, was auf mich zukommen würde. Aber mit wirklicher Überzeugung habe ich die "Tempelarbeit" eigentlich nie gemacht und ich glaube, es gibt einige Mitglieder, die sich wünschen, dass dieser Teil ihres Glaubens nicht existieren würde.

> der Geist hat es mir gesagt

Grundsätzlich gilt in der Kirche, dass jeder nur für seinen Bereich Offenbarungen empfangen kann. Ich glaube die Ursache dafür, dass manche Mitglieder solche Einflüsterungen durch "den Geist" bekommen, liegt darin, dass oft eine emotionale Empfindung bzw. Berührung gleichgesetzt wird mit "den Geist verspüren". Vielleicht hat dieser Bruder daran gedacht, wie es wäre, wenn auch du dich an diesem Tag zur Taufe entschließen würdest und war durch diese Vorstellung emotional berührt. Dieses Gefühl wurde dann als Antwort durch den Geist interpretiert. Auch ich frage mich heute, ob sich nicht bei manchem Krankensegen, den ich gegeben habe und der sich dann nicht erfüllt hat, Ähnliches abgespielt hat.

Auf jeden Fall ist es für jemanden, der die Kirche untersucht und dabei auch ein Stück weit von der Euphorie der Mitglieder mitgetragen wird, schwer zu unterscheiden, woher diese Gefühl in seinem Herzen kommt. Vielleicht ist es eine Antwort von Gott auf sein Gebet, vielleicht ist es aber auch nur der tief in seinem Inneren verborgene Wunsch, in einer Gemeinschaft mit so vielen vorbildlichen und lieben Menschen zu leben.

> Aber grundsätzlich hast Du recht mit Deiner Probefahrt!

Der Vergleich hat nur einen Haken: Wie bereits oben gesagt, erfährst in der Kirche wesentliche Merkmale des von dir ersehnten Autos erst nachdem du es bereits gekauft und mindestens 1 Jahr lang gefahren hast.

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