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Seite erstellt am 25.4.24 um 15:02 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: hltobi
Datum: Donnerstag, den 4. November 2004, um 12:56 Uhr
Betrifft: Annährung

Hallo Renate

Danke auch für diesen Beitrag von Dir, ich glaube wir kommen uns doch schon näher.

>Das ist richtig. Mir ging es aber darum, dass es nicht richtig ist, seinen Partner mit so einer Entscheidung vor vollendete Tatsachen zu stellen

Hier sind wir uns auf jeden Fall einig.

>Seriös wäre es, wenn die Organisation das potenzielle Mitglied noch vor der Taufe, in einem Gespräch darauf hinweist, dass es seinen Entschluss erst mal mit seinem Partner besprechen sollte und die Kinder auch erst dann mit hineingezogen werden, wenn beide Elternteile damit einverstanden sind.

Auch hier sind wir uns völlig einig, so sollte es laufen. Tut es dass immer bei den HLTs? Sicher nein! Da brauchen wir auch nicht drum rum zu reden. Die Verantwortung solch gewichtige Entscheidungen mit dem Partner zu besprechen liegt natürlich zu erst bei den Partnern, nicht bei den Organisationen, denn selbst wenn die HLT Kirche, oder sonstige Kirchen, Vereine usw. nicht darauf Aufmerksam machen, entbindet dies den Partner nicht von seiner Verantwortung gegenüber seinem Lebenspartner. Auch ein Fehlen solch einer Aufforderung, macht es noch lange nicht unmöglich solch Absprachen zu halten.

Etwas anders ist die Lage, wenn die Organisation solch Hinweise nicht nur unterlässt, sondern auch dagegen arbeitet, also bewusst versucht solch Absprachen zu unterbinden und zu verhindern. Tut die HLT Kirche dies nach deiner Meinung? Wenn ja wie und wodurch?

Sicher gibt es auch Fälle wo Bischöfe oder andere ehrgeizige Mitglieder solch Verhalten an den Tag gelegt haben, ist dass aber die HLT Norm? Würde solch ein Verhalten auch von der Kirchenführung begrüßt und gefördert werden? Gibt es innerhalb der HLT Lehre etwas, was solch ein Vorgehen fordert oder zwingend macht oder nur unterstützt?

>Auch richtig. Nur geht es in diesem Forum eben primär um die Probleme mit der HLT-Kirche. Dass es ähnliche Situationen in allen Lebensbereichen gibt, sollte als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Man hilft niemandem, wenn man ihm sagt, dass es ähnliche Probleme auch in anderen Lebensbereichen gibt, das weiß der Hilfesuchende selbst. Es ist vielleicht mit Folgendem zu vergleichen: Wenn ich einen Waschmaschinenschaden habe, den Mechaniker anrufe und der mir erklärt, dass ich mich nicht so haben soll, denn auch Herde, Fernseher und Autos würden ab und zu kaputt gehen - hilft mir das weiter? Ich denke nicht, denn in diesem Augenblick interessieren mich die anderen Probleme wenig, sie sind kein Trost, denn ich will, dass meine Waschmaschine wieder funktioniert.

Da hast Du sicher Recht, niemanden ist geholfen mit solch Aussagen, wie dass passiert anderen auch, oder kann auch in anderen Situationen vorkommen usw, aber meine Beiträge waren ja auch nicht an Sandra gerichtet, sondern eine Reaktion auf deine Beiträge. Um aber bei deinem Beispiel mit der Waschmaschine zu bleiben, es hilft aber auch nicht zu sagen, die Ursache ihres Problems liegt daran, dass sie sich überhaupt eine Waschmaschine gekauft haben!

Mein Eindruck war, dass Du, für die Probleme hauptsächlich die Kirche verantwortlich gemacht hast. Während ich lediglich versucht habe zu zeigen, dass selbst wenn die Kirche eine gewaltige Veränderung des gemeinsamen Alltags mit sich bringt, die Ursache des Problems, nicht darin liegt, dass man besser solch Änderungen fern bleibt. Daher meine Beispiele, dass solch massive, belastende Änderungen durch verschiedenste Situationen zustande kommen, bei denen wir auch nicht raten würden der Situation einfach aus dem Weg zu gehen. Aber so wie es scheint habe ich Dich da misverstanden.

>Habe ich das irgendwo behauptet?

Nein, so wörtlich nicht. Ich habe deine Aussage, dass solch eine Situation, für 100% HLTs untragbar sei so interpretiert. Ich verstehe untragbar, in psychologischer Hinsicht zumindest, dass es eine derartige Dauerbelastung ist, die letztlich denjenigen daran zerbrechen bzw. erkranken läßt, Depression und psychische Labilität, wären dann einfach Indikatoren für solch einen Zustand. Aber wie gesagt wenn Du untragbar anders Definierst oder operationalisieren würdest, wäre ich daran interessiert deine Sicht zu hören.

>Wenn der Partner sich weigert der Kirche beizutreten und auch die Kinder nicht wirklich im Sinne der Kirche erzogen und auch nicht getauft werden, hat er nun mal schon schlechtere Karten.

Selbst wenn, hieße dass aber immer noch nicht, dass der Zug abgefahren ist. Es ist theologisch bei weitem kein hoffungsloser Fall.

>Selbstverständlich ist mir klar, dass das viele nicht so eng sehen, aber von denen spreche ich nicht. Ich spreche von denen, die 100% an die Kirche und ihre Gebote glauben und darunter leiden, weil sie sie nicht erfüllen können und sich deshalb als Außenseiter und bestraft fühlen

Wenn also jemand nicht unter dem Zustand leidet und einen Weg gefunden hat damit umzugehen, kann er dann trotzdem 100% an die Kirche glauben? 

>Du kannst es ja gerne versuchen. Mir genügt, was ich aus praktischer Erfahrung weiß. Ich will ja keine wissenschaftliche Studie dazu schreiben

Das Problem ist dass Falsifizierung nur Möglich ist wenn die These auch entsprechend formuliert wurde, und bei der manipulierenden HLT Kirche habe ich manchmal dass Gefühl, dies ist so eine These, wenn ich das falsch wahrgenommen habe lasse ich mich gerne korrigieren. Das Problem der Falsifizierbarkeit hat nichts mit wissenschaftlichen Studien zu tun oder nicht, sondern nur mit Überprüfbarkeit. Ein freudianerische Psychoanalytiker mag z.B behaupten deine Abneigung auf die HLT Kirche stemme von deinem Penisneid. Der Neid wird nach außen umgelenkt und findet sich nun in der Abneigung dessen, auf was Du eigentlich so neidisch bist. Du magst dich gegen solch eine Interpretation deiner Lage wehren und dies leugnen (sehr wahrscheinlich zu recht) worauf hin der Analytiker aber behaupten wird diese Leugnen wiederum bestätigt seine Theorie nur umso mehr, zeigt dies Abwehrverhalten doch gerade den inneren Konflikt den Du durchmachst auf. Mit anderen Worten egal was du machst seine Theorie ist nicht widerlegbar. Vor diesem Hintergrund und gekoppelt mit deiner damaligen Aussage:

>Vielleicht weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass solche harmlosen, liebevoll vorgebrachten Vorschläge meist der Beginn einer Manipulation sind, die man gerade deshalb nicht so leicht durchschaut.

kam meine Frage eigentlich zustande.

Ich habe gerade wenig weitere Zeit, aber habe den Punkt der Manipulation (dein erster Absatz) noch nicht weiter aufgegriffen, würde das gerne aber noch machen, daher diese Auslassung nicht als taktisches Ausweichmanöver werten. Danke;-)

LG
Tobias

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