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Seite erstellt am 25.4.24 um 17:39 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Mittwoch, den 13. Oktober 2004, um 18:36 Uhr
Betrifft: Der Charme autoritärer Persönlichkeiten

Hallo Sven,

> Ich glaube nicht, dass strategisches Interesse dahinter steckt. Uchtdorf hat eine glänzende Karriere als Chefpilot der Lufthansa hinter sich und war auf dem Weg in der Luftfahrtbranche ein Top-Manager zu werden. Das ist auch kein Mythos, das ist Fakt. Er hat sich für eine Karriere unter Hinnahme von großen Gehaltseinbußen in der Kirche entschieden und das ganz bewußt. Jeder in der Frankfurter Verwaltung wusste, dass er es wirklich schaffen könnte. Das das nicht viel mit Inspiration zu tun hat ist klar. Allerdings ist er für mich ein gutes Beispiel dafür, wie ein wirklich gläubiger, allerdings karriereorientierter Mensch, zum Apostel wird. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass er ein sehr gläubiger Mensch ist und ich hatte auch immer den Eindruck, dass er trotz Geld und gutem Aussehen sehr demütig ist.

Eine Karriere in der Kirche mit der Aussicht auf das Präsidentenamt, ist meiner Meinung nach für einen gläubigen Mormonen auch erstrebenswerter, da er so auch über seinen Tod hinaus eine bekannte Person bleiben wird. Und wenn man genügend finanzielle Sicherheit für ein angenehmes Leben geschaffen hat - und außerdem auch weiterhin als Apostel gut verdienen wird - sind einige Gehaltseinbußen (besonders in diesem Alter) nicht unbedingt ein Opfer. Wie dem auch sei - ich kenne diesen Herrn ja nicht - deshalb dies nur noch als kleine Anmerkung.

Das Folgende ist jetzt allgemein, also auf niemanden Bestimmten bezogen, gemeint.

Unter normalen Umständen fände ich es auch suspekt, wenn ein wirklich Gläubiger, der durch so einen Aufstieg die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis hautnah erlebt, trotzdem gläubig bleibt.  Dazu bedarf es nicht mal der Karriere in der Kirche, es sollte doch schon genügen, wenn man sich mit den Fakten der Kritiker auseinandersetzt oder sie einem auch nur bekannt sind. Wenn man aber das, was ich über narzisstische PS, in der Antwort auf Lennards Beitrag geschrieben habe, in die Ãœberlegungen miteinbezieht, wäre dies eine mögliche Erklärung dafür, dass die einzelnen Puzzlesteinchen, die sich eigentlich widersprechen, letzlich doch zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Wie erwähnt -  dies jetzt ganz allgemein gemeint, denn vor allem könnten einen solche Ãœberlegungen - sofern man ein wenig über NPS weiß - in ähnlichen Fällen davor schützen, sich vom Charme autoritärer Führungspersönlichkeiten zu sehr beeinflussen zu lassen. Wenn man solche Praktiken durchschaut, schützt das davor, ein Opfer zu werden.

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