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Verfasser: lennard
Datum: Mittwoch, den 13. Oktober 2004, um 1:09 Uhr
Betrifft: Es bedarf keiner Beweise den Mormonismus zu widerlegen

>...wie das Christentum wohl auch, oder wo sind die Beweise, dass die Israliten in Ägypten waren, oder in welchem Museum stehen die Tafeln der zehn Gebote? Welche Beweise hast Du denn für die Auferstehung Christi?

Deshalb ist Gott, bzw. der Gott einer institutionellen Religion spätestens seit Nietzsche tot. Die Krankheit, die letzlich zum Tod unseres christlich tradionellen Gottes geführt hat, wurde bereits durch die Berechnungen eines gewissen Kopernikus initiiert. Den endgültigen Todesstoß versetzte ihn Darwin.

Warum zweifeln wohl so viele Mormonen an der Darstellung ihrer Kirchenführer hinsichtlich des Gottesbildes oder der Existenz eines Gottes nach der Idee von J. Smith? Weil dieser Gott weder in die Welt des 20. noch des 21. Jahrhunderts gehört. Er ist deshalb so unpassend, weil er es nicht vermag, sich dem Zeitgeist anzupassen, was teilweise auch an der reaktionären Haltung der Kirchfüherer liegt. Kurz gesagt, ein solcher Gott ist heutzutage nicht mehr vorstellbar als Gott. Er wirkt eher unbeholfen und wankelmütig. Dieser Gott denkt sich, die Welt entwickle sich zwar weiter, aber was kümmere ihn das? (Natürlich muss man mal von der provisorischen Abschaffung der Vielehe absehen und der Neger wird eben nicht mehr vom Propheten als solcher beschimpft, statt dessen hat man sich ein neues Feinbild gesucht - Aber wie wir ja alle (auch die Mitglieder) wissen, kam diese Order ja garnicht von Gott, denn dieser Gott kann sich ja überhaupt nicht dem Zeitgeist anpassen, so leid es mir auch für die Gläubigen tut. So ein Gott merkt noch nicht einmal, das die Welt die er geschaffen hat ihn letzlich zerstört. Nur mal ein Beispiel, er offenbart irgendetwas. Zunächst klappt alles ganz gut mit der Offenbarung. Doch nach einer gewissen Zeit stellt sich heraus, dass diese Offenbarung etwas in Gang gesetzt hat, was der Kirche erheblichen Schaden zufügen wird. Also widerruft er die Offenbarung und läßt dies in LuB dokumentieren. Es wird eine neue Offenbarung gegeben, diese bleibt jedoch ebenfalls nur solange in Kraft bis ein drohender Schaden sich bemerkbar macht etc. Dieses Vorgehen erinnert mich nicht an göttliches Handeln, sondern an das Handeln von Politikern und somit das Handeln von unvollkommenen Menschen.

Ich frage mich manchmal, wie können es diese vermeintlichen Seher, mit ihrem Gewissen vereinbaren, dass sie der Kirchennation vorgaukeln, sie bekämen wahre Offenbarungen von Gott. Dabei wissen Sie doch , dass jegwede Offenbarung aus einem Beschluss des Präsidiums herrührt und nicht mehr. Wie skrupellos muss man sein um Apostel zu werden?

Die Kirchenfüher befinden sich geistig leider immer noch in der Zeit Amerikas des 19. Jahrhunderts. Ihre bisher wahnwitzigste Behauptung ist die, dass das Gottesbild  gar nicht interpretiert werden müsse, sondern man müsse es nehmen, wie  Smiths Köstliche Perle es wörtlich darstellt. Und genau damit schaufeln sie ihr eigenes Grab. Den Mitgliedern wird keinerlei Spielraum gelassen, ihr eigenes Verständnis von Gott, mag es auch nur die Vorstellung einer "ordnenden Macht im Universum" - entsprechend dem Zeitgeist zu sein, zu entwicklen. Somit ist der Mormonismus meines Erachtens früher oder später zum Scheitern verurteilt, da ein solches System zum Zweifeln geradezu einläd. Aber solange man versucht in der Dritten Welt auf "Stimmenfang" besser Tauffang od. Seelenfang zu gehen, wird man das Ende wohlmöglich noch ein wenig hinauszögern können. Ach ja ich habe natürlich auch die ewig gestrigen vergessen, für die der Mormomismus immer eine Option darstellen wird, aber wen interessieren die denn wirklich?
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