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Verfasser: Helgor Datum: Freitag, den 24. September 2004, um 21:25 Uhr Betrifft: Bibelkritik
Es kommt ja auch darauf an, wie man die Bibel liest:
Als unumstöÃliches Gesetz Gottes, zur Erbauung, als Literatur oder als historische Quelle.Mormonen wird ja gepredigt, daà sie in den Heiligen Schriften lesen sollen. Sie lesen ständig (z. b. morgens), ohne sich dabei über die Beschaffenheit der Texte Gedanken zu machen. Mir fiel zum ersten Mal in einem Uni-Seminar auf, daà es in Genesis zwei Schöpfungsberichte gibt, die mit noch älteren Schöpfungsmythen zu tun haben. In dem einen Text heiÃt es immer "Gott" und in dem anderen "HERR". Ich muà ja vorher Tomaten auf den Augen gehabt haben. Das ist jetzt ein Beispiel für alles andere auch. Vor allem hatte ich immer die FuÃnoten der bei den Mormonen in Deutschland gebräuchlichen Einheitsübersetzung ignoriert.
Ich entdeckte die Bibelkritik. Es gibt Kirchen (z. B die evangelische), die die Bibelkritik nicht ignorieren und sich demenstprechend anpassen. Die Predigten in den evang. Kirchen sind meistens sehr vorsichtig formuliert. Einige unliebsame Bibelpassagen werden dann halt einfach für Unsinn erklärt. Die Frage ist nur, was dann vom Glauben noch bleibt.
Für mich persönlich hat die Bibel jedenfalls keine Relevanz. Die hebräischen Schriften (das AT) sind für eine ganz andere Kultur bestimmt. Ich habe kein Recht, das für mich zu vereinnahmen. Im Extremfall führt das zu solch gefährlichen Verirrungen wie bei den Zeugen Jehovas (Bluttransfusion etc.) Das NT dagegen ist so radikal, daà man den Eindruck erhält, hier werde das Leben einer Sekte im Altertum beschrieben. Wer seine Spenden nicht ordnungsgemäà entrichtet, verdient den Tod (Ananias) usw.
Daà die halbe Welt (Christen und Moslems) sich denselben Codex eines ursprünglich unbedeutenden Nomadenvolkes zu eigen macht, wird noch einmal in einer Katastrophe enden.Helgor