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Verfasser: Hexe
Datum: Dienstag, den 14. September 2004, um 21:26 Uhr
Betrifft: Glückwunsch, Esther!

Liebe Esther,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Abflug aus der mormonischen (Alp)Traumwelt!

So viele Menschen es gibt, so viele unterschiedliche Formen der Wege aus dem Mormonismus gibt es wohl!
Eine Freundin von mir ging, weil sie die andauernden Nörgeleien ihres Mannes (der genauso wie ihr Vater war), und das ihm Recht geben von Seiten des „Priestertums“ und einiger Frauen, ohne die geringste Rücksicht auf ihre Bedürfnisse (deswegen bekam sie ja auch in ihrer Kirchenzeit jede Menge Deprie). Dem waren viele innere Kämpfe und Ängste, vor allem wegen der Kinder, vorrausgegangen. Heute gilt sie in ihrer Gemeinde als „Verräterin“; und ihre Kinder haben sich von ihr (auf Druck des Vaters, bei dem sie leben, und der das Gericht belogen haben soll) distanziert, und ihre Mutter weigert sich, zu ihr zu kommen.
Ein Freund forschte im Internet Seiten ehemaliger Mormonen durch, und als er las, was dort stand, war er so schockiert, das er meinte, seinen Glauben verteidigen zu müssen.
Als er merkte, das seine Argumente wie faule Äpfel waren, zog er sich zurück (Danke, Gunar!!!) . Aber er sprach darüber mit anderen Mitgliedern, und wurde vom Bischof unter Druck gesetzt. Da begriff er, in was er da drin war, und er wollte austreten, und erlebte, das er als „einfaches Mitglied“ das so ohne weiteres nicht durfte. Er musste erst seinen Bischof  „um Erlaubnis fragen“. Er ging einfach so! Heute hat er immer noch Kontakt zu den Mormonen (besonders den Missies), weil die wahrscheinlich glauben, ihn immer noch zurück holen zu können.
Und ich ging, weil ich in der mormonischen Enge es einfach nicht mehr aushielt!
Zwei Dinge sind mir bei meinen FreundInnen und mir aufgefallen:

1.      Wie gehe ich mit einer möglichen inneren „spirituellen Leere“ um, die ich fühlen kann, wenn ich die Mormonen verlasse?

2.      Habe ich mir schon vorher Gedanken darüber gemacht, wie mein weiteres Leben nach dem Ausschluss aussehen soll? Was, wenn überhaupt, bin ich bereit noch zu glauben? Wie kritisch machten mich meine Erfahrungen bei den Mormonen?

Wir alle, meine FreundInnen und ich, mussten da durch gehen!
Und wir alle haben zum ersten Mal über unser Leben selbst bestimmt, und lernen müssen, wie „man(n)“ denkt, und wie frau unabhängig denken lernen muss (ohne Männer)!
Ich wünsche Dir auf Deiner Reise durch eine Neue Welt viel Spaß und Erfahrungen, die Dich und Deine Entwicklung voranbringen!

Hexe

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