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Verfasser: lennard
Datum: Freitag, den 3. September 2004, um 16:32 Uhr
Betrifft: Wer herrscht über das Wasser?

>Ansonsten wird noch Schwimmen oder Fahrten mit dem Schiff als absolutes Tabu festgelegt, weil es heißt, dass der Teufel das  Wasser beherrscht.

Das ist ja außerordentlich interessant. Welchen Ursprung könnte wohl die Auffassung haben, der Teufel herrsche über das Wasser und nur deswegen seien die Schiffsreisen für die gottgetreuen Missionare verboten?

Ich ging eigentlich bis heute stets davon aus, dass nicht etwa der Teufel über die Ozeane herrsche, sondern Poseidon, Bruder des Hades. Nun ja, Poseidon ist es doch, der einen Dreizack in der Hand hält. Da kommt mir doch die Idee in den Kopf geschossen, dass auch manchmal der Leibhaftige auf mittelalterlichen Abbildungen einen Dreizack in den Händen hält. Na ja wie auch immer, interessant sind diese Regeln schon. Es geht ein seltsamer Reiz von ihnen aus. Faszinierend fremdartig, moralisch überholt und mit einem mystischem Unterton versehen. Doch vermögen sie es wirklich den Missionar vor den Gefahren der weiblichen Verführung und Wolllust innerhalb seiner Gedankenwelt zu schützen? Die Antwort darauf findet wohl derjenige, der sich näher mit der Lektüre „Der Ketzer von Soana“ von Gerhart Hauptmann befasst.

Vor allem wenn man das Wasser als allgemein bekanntes Symbol für die Gefühlswelt des Menschen heranzieht. Dem zu folge ist also der Teufel der Herrscher über die Gefühle und folglich sind all die schönen Gefühle vom Teufel und nicht etwa göttlichen Ursprunges. Da zu fällt mir noch etwas ein. Ich kannte einmal einen Mormonen der etwas erstaunliches von sich gab. Er meinte Angst sei stets und in jeder Hinsicht vom Teufel, ja er ging sogar so weit zu behaupten, man müsse dieses Gefühl unter allen Umständen unterdrücken, da es nicht von Gott sei. Daraufhin versuchte ich ihm zu erklären, dass Angst unter Umständen für uns Menschen von Nutzen sein kann. Sie kann uns vor Gefahren und Unheil schützen. Warum sollte der Teufel uns beschützen wollen? Nach mormonischer Vorstellung möchte er die Menschen doch vernichten und nicht retten.
Nun gut, aber spannend ist der Mormonismus -insbesondere die Missionarsregeln - allemal.

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