Beitrag 30 von 143 zum Thema Würde es was bringen? |
Seite erstellt am 28.3.24 um 14:34 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Donnerstag, den 22. Februar 2001, um 2:59 Uhr Betrifft: zu den Vorbemerkungen
> Ist es unbedingt nötig, mit (anscheinend negativ besetzten) Begriffen wie "FARMS-Apologetik"
Die Frage, die sich hier eigentlich stellt, ist doch, ob Apologetik im Allgemeinen überhaupt positiv besetzt sein kann. Hierzu eine Lexikondefinition:
Apologetik (griechisch apologein: verteidigen), Begriff, der in der Theologie im Zusammenhang mit der Verteidigung eines religiösen Bekenntnisses verwendet wird.
Die Verteidigung des Bekenntnisses (mormonisch: des Evangeliums) ist also das erklärte Ziel. Wie man leicht bemerkt, geht es der Apologetik nicht um Wahrheit oder Erkenntnis, sondern um die Verteidigung dessen, was als zutreffend vorausgesetzt wird.
Da die HLT-Organisation einen Exklusivitätsanspruch auf die (ganze) Wahrheit erhebt, sie somit als gegeben voraussetzt, ist es die Aufgabe der von der HLT-Organisation bezahlten FARMS-Angestellten, diese âWahrheitâ zu verteidigen.
FARMS betreibt daher tatsächlich Apologetik, von âFARMS-Apologetikâ zu sprechen ist somit sachlich zutreffend.
In meinen Augen ist Apologetik tatsächlich negativ besetzt. Dies resultiert aus dem einfachen Umstand, daà Apologetik definitionsgemäà nicht der Wahrheitsfindung oder -erkenntnis dient und somit gar nicht objektiv sein kann.
Die fehlende Objektivität tritt auch deutlich bei der von FARMS betriebenen Apologetik zu Tage. Dort wird nicht nach Fakten gesucht, es wird die Relativierung von Fakten versucht. Mir fällt es schwer, darin etwas Positives zu entdecken. Zugleich ist mir bewuÃt, daà sie eine bedeutende Möglichkeit der Flucht vor der Objektivität für viele HLT darstellt.
Ich kenne beide Varianten, vor der Objektivität zu flüchten oder sich ihr zu stellen, und persönlich bevorzuge ich die Wahrheits- vor der Verteidigungsfindung. Die Wahl der Präferenz bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
> "selbstgefälligem mormonischen Schwachsinn" etc. auf meine Anmerkungen zu reagieren?
Diese Bemerkung bezog sich auf eine konkrete ÃuÃerung von Dir, sie war nicht verallgemeinernd geschrieben. Zudem war sie in einer Erläuterung âfür die Minderbemitteltenâ enthalten. Da Du offenbar nicht einmal diese richtig verstanden hast, was sagt das nun über Dich aus?
> Vielleicht habe sich bei Dir im Laufe der Zeit Aggressionen aufgestaut. Wenn Du sie an mir auslassen willst, weil ich hier meine Meinung vertrete
Etwas suggestiver ging es wohl nicht?
> dann verstehe ich, warum Mitglieder der Kirche diese Website meiden sollten.
Wer sagte denn das? Wo? Wann? Zu wem? Ist das offizielle Kirchenlehre oder nur Privatmeinung?
> Du bestätigst geradezu mein (Vor)urteil hinsichtlich eines offenen Diskurses mit Antimormonen
Die ständige Nutzung des Begriffes âAntimormonenâ durch Dich und andere Apologeten stellt lediglich den Versuch einer Stigmatisierung der Kritiker der HLT-Organisation dar.
Der Begriff impliziert eine feindliche Haltung gegenüber Menschen, die ein gemeinsamer Glaube eint, in diesem Fall der HLT-Glaube. Dies wiederum impliziert einen Verstoà gegen Art. 3 Abs. 3 GG. Und Menschen, die beständig gegen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verstoÃen können ja nur unglaubwürdig sein.
Tatsache ist jedoch, daà hier Lehren und Praktiken einer Organisation kritisch beleuchtet und hinterfragt werden. Dieses Recht ist in Art. 2 â 5 GG verbrieft. Ein weniger stigmatisierender Begriff wäre daher âKritiker der HLT-Organisationâ.
Dieser wäre natürlich nicht so schön polemisch.
> Wollte ich auf Deinem Level vorgehen, könnt ich Dir vorwerfen, Du hättest in Deinem Post nur antimormonische Polemik aufzubieten.
Aber selbstverständlich bist Du eine bessere Person als ich, und tust es daher nicht.
> Ich möchte aber vielmehr einige Irrtümer klarstellen, denen Du anscheinend aufgesessen bist.
Und bietest mir daher groÃmütig Deine Hilfe an. Wie nett von Dir.