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Verfasser: Martin007
Datum: Montag, den 7. Juni 2004, um 16:13 Uhr
Betrifft: NMRD

"Der Mysterienkult der Chaldäer fand seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. im ganzen Orient eine schnelle Verbreitung; ... Bei Licht gesehen, war der Sternen- oder Astralkult der Chaldäer ein Totenkult. Darum durfte auch kein Eingeweihter dies sorgsam gehütete Geheimnis verraten. Dennoch sickerte genug Information nach außen durch. In seiner Vorrede zur "Phönizischen Geschichte" des Sanchuniaton, jenes phönizischen Schriftgelehrten aus dem 14. Jahrhundert v. Chr., schreibt Philon von Byblos:
>>Abdonilibnas, der König der Byblier, ... ließ die alten Schriften zu sich bringen und befahl seinem Schreiber Sanchuniaton, allem Wissenswürdigem darin nachzuforschen und es aufzuschreiben.
Demnach untersuchte dieser ... mit großer Sorgfalt die Bücher des Taautos, weil er wußte, daß Taautos zuertst unter allen, die auf Erden gelebt, die Buchstabenschrift erfunden und zuerst angefangen hat, geschichtliche Erinnerungen niederzuschreiben; deswegen legte Sanchuniaton ihn seinem ganzen Werke zugrunde.
Taautos aber hieß bei den Ägyptern Thoyth, bei den Alexandrinern Thoth, und die Griechen übersetzten ihn mit Hermes (lateinisch: Merkur).
Aber diejenigen, welche sich später mit der Deutung der göttlichen Dinge befaßten, verwarfen von vornherein die wirklichen tatsachen, ersannen dafür Mythen und Allegorien, brachten einen erdichteten verwandaschaftlichen Zusammenhang in die Weltschöpfung und ihre fortschreitende Entwicklung und errichteten Mysterien, welche sie in ein geheimnisvolles Dunkel hüllten, so daß nicht leicht jemand die Wahrheit erkennen vermochte. Sanchuniaton aber machte sich an die aus dem Innersten der Tempel hervorgesuchten heiligen Schriften, welche in der freilich nicht jedem verständlichen Sprache der Ammunäer abgefaßt waren, und suchte eifrig alles zu erforschen. Und endlich entfernte er wieder aus den Anfängen der geschichte die Myten und Allegorien, wodurch er seiner Arbeit die Krone aufsetzte und sein Vorhaben würdig zum Ziele führte: bis spätere Priester wiederum sie zu verfälschen und in das Gewand der fabel einzuhüllewn für gut fanden, und seitdem sind auch unter den Hellenen jene mytischen Lehren verbreitet, die ihnen früher fremd waren ...
Um also die Wahrheit auch den griechen bekannt zu machen, habe ich beschlossen, die Erzählung des Sanchuniaton zu übersetzen. Zu größerer deutlichkeit aber und zum besseren Verständnis des Einzelnen muß man sich vorher merken, daß die ältresten nichtgriechischen Völker, besonders aber die Ägypter und die Phönizier, von denen auch die übrigen dies annahmen, als die höchsten Götter erstens diejenigen verehrten, welche eine für das menschliche Leben wichtige Erfindung gemacht oder sonst sich ein Verdienst um die Völker erworben haben, und daß sie, um diesen göttliche Ehre zu erweisen, ihnen in notdürftigen Tempeln Felsblöcke und Baumstämme weihten, welche sie unter dem Namen jener anbeteten undan deren Dienst sie die heiligsten feste knüpften.
Zweitens aber übertrugen die Phönizier insbesondere die namen ihrer eigenen Könige auf die Urstoffe der Welt und auf gewisse Naturkräfte, die siegöttlich verehrten, wie sie denn Sonnen, Mond und die übrigen Planeten, die Elemente, und was dem verwandt ist, für Götter ansahen. Auf diese Weise also hatten sie einerseits sterbliche, andererseits unsterbliche Götter.<<
Diese prägnanten Worte des Philon von Byblos sind von Religionswissenschaftlern immer wieder belächelt und nicht ernst genommen worden. Aber was wir aus sumerische Keilschrifttexten und im Gilgamesch-Epos bestätigt fanden, zeigt, wie recht Philon von Byblos hatte"

aus: Werner Papke; Die geheime Botschaft des Gilgamesch; S.217 ff; Weltbild Verlag, Augsburg 1993

Papke kommt zu folgendem Ergebnis

Wandelstern/ sumerische Königsliste/ Gligamesch-Epos/ Gensis
-/ -/ Utnapischtim/ Noah
Sonne/ Vater des Meskiag-Kasch(er)/ Ham
Saturn/ Meskiag-Kasch(er)/ Kusch
Jupiter/ Enmer-kar (syllabisch: En-me-er-rud-kar; kar = Jäger)/ Der Jäger/ Nimrod
Mars/ Lugalbanda/ Lugalbanda/-
Mond/ Dumuzi/ Enkidu-Dumuzi/-
Venus/ -/ Ischtar-Inanna/-
Merkur/ Gilgamesch/ Gilgamesch/-

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