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Verfasser: Renate
Datum: Freitag, den 30. April 2004, um 13:51 Uhr
Betrifft: Ist das matriarchische Propaganda?;-)

> Es gab Matriarchate, wo Männer versuchten, sich als "Bachaen" der Göttin durch "weibliche Kleidung und Verhalten" zu nähern.

Könnte es nicht so gewesen sein, dass diese Männer "ihr Ziel" erreicht haben und die "Göttinnen" dann - wenn sie schwanger waren - die Parthenogenese erfunden haben? In so einem System durften wohl besonders die Göttinnen kein Männerinteresse zeigen. Aber die Natur verlangt nun mal ihre Rechte, denn ich nehme nicht an, dass alle Göttinnen lesbisch waren. Matriarchate entstehen doch (genau wir Patriarchate) eher aus Machtgründen und kaum wegen einer sexuellen Ausrichtung. Sie würden dann auch keinen langen Bestand haben, außer sie erfinden die Jungfrauengeburt.;-) Was lag da also näher, als für eventuelle Schwangerschaften - weil die "Göttinnen" schwach geworden waren und das auf keinen Fall sein durfte - die Parthenogenese zu erfinden? Das ist eigentlich logisch nachvollziehbar und war früher sicher auch glaubwürdig zu vermitteln. Somit hätten wir eine annehmbare Erklärung für die Entstehung dieser Mythen. Die zweite Möglichkeit wäre, sie wurden im Nachhinein von Männerhasserinnen erfunden, damit die Wunschvorstellung der vollkommenen Frauenherrschaft propagiert werden konnte. Das reicht ja bis in unsere Zeit hinein. Es ist erschreckend, was für Unsinn in dieser Beziehung als ernstzunehmende Möglichkeiten genannt werden. Das geht von veganer Ernährung bis zur intensiven Sonnenbestrahlung.

> Weil Du so vehement dagegen spricht, frage ich mich, ob Du vielleicht Angst davor hast, das Frauen Männer nicht mehr brauchen würden, um ein Kind zu bekommen (bis dahin wird das aber noch dauern), und Männer somit weniger/keine "Kontrolle" über weibliche Sexualität haben!

Wieso haben Männer deshalb "Kontrolle über die weibliche Sexualität"? Das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun. Unterdrückung in jeder Form erfolgt immer von Seiten des skrupellos Stärkeren - Stärke, nicht nur physisch gesehen - es gibt auch genügend mächtige Frauen, die schwache Männer unterdrücken und ausbeuten. Unterdrückung ist also immer Machtmissbrauch und hat rein gar nichts mit dem Geschlecht zu tun.

Was das von dir angesprochene "Problem" betrifft - ich bin sicher, dass diese Wunschvorstellung nur eine Minderheit der Frauen betreffen wird. Die Mehrheit der Frauen braucht die Männer in jeder Beziehung. Sie sind doch das Salz in der Suppe des Lebens. Ohne sie wäre das Leben langweilig und öde.;-) Eine Welt, in der es nur Frauen gibt, wäre genau so unvorstellbar, wie eine reine Männerwelt. Und es ist doch schön, wenn sich Männer und Frauen gegenseitig brauchen. Warum sie also künstlich trennen und gegen einander aufhetzen?

Außerdem - diese Art von Feminismus, die du hier propagierst - besonders wenn man sich auf deine Quellen der zeitgemäßen Literatur bezieht - ist meiner Meinung nach einer Sekte sehr ähnlich: Abgrenzung, Elitebewusstsein und Rituale erzeugen, das andere Geschlecht als minderwertiger erklären, die Aussagen der weiblichen Gurus verherrlichen und ihre Literatur zur heiligen Schrift erheben. Darüber täuscht auch deine Kompromissbereitschaft nicht hinweg, wie Männer sind weder die "besseren Menschen", wie es Frauen auch nicht sind ... obwohl Frauen doch eigentlich die wichtigeren Menschen sind, was aber nicht sexistisch verstanden werden soll.

Was die sogenannten Fakten - Fakten sind Fakten (deine Aussage) zur Parthenogenese betrifft - da schreibst du selbst:

Jede Legende, jeder Mhytos hat einen waren Kern!

Das stimmt schon, nur hat der Kern oft nichts mehr mit der Legende selbst zu tun, weil die Fantasie ihn über Jahrhunderte hinweg völlig "weg gesponnen" hat. Man kann sich dann praktisch alles als Kern vorstellen und durch diese Vorstellung dann die Fantasie weiterspinnen lassen und ihr eine neue Richtung geben.;-)

> Und mir ging es hier nicht darum, die Parthenogenese zu "beweisen", sondern Dir zu zeigen, das es Quellen aus vergangenen Epochen gab und gibt, die dieses aufzeigen.

Sie zeigen die Wunschvorstellung auf, aber nicht, dass es Fakt war. Diesen Unterschied sollte man schon sehen. Deine Quellenangaben bzgl. der alten Literatur sind ja ziemlich vage - ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Tacitus sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat und habe dazu auch nichts in dem von dir genannten Werk gefunden. Dass Herodot ein ziemlich fantasievoller Geschichtsschreiber war, wissen wir ja auch, also sind seine Aussagen, falls es solche gegeben hat, nicht unbedingt ernst zu nehmen.

> Mein Credo ist Leben und leben lassen,

Das ist auch eine mir wichtige Einstellung.

> und ich werde immer wütend, wenn das Recht auf Selbstbestimmung bei Frauen (wie bei jedem Menschen) angegriffen wird!

Eben! Es geht um Unterdrückung allgemein. Deshalb lass die Männer doch leben und für Frauen brauchbar und liebenswert sein und umgekehrt.;-):-)

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