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Verfasser: Hexe
Datum: Montag, den 26. April 2004, um 22:39 Uhr
Betrifft: Es gab eine Parthenogenese!

Lieber Martin,

Das Problem, bei Sachen, die Jahrtausende und Jahrmillionen von Jahren zurückliegen, ist, das die Spuren der Vergangenheit sehr selten sind. Wir haben in diesem Fall meist nur die Aussagen zeitgenössischer Autoren, oder Forschern, die sich in staubigen Bibliotheken herumgetrieben haben.
Ich denke, das ich diesem Thema gerecht werde, wenn ich ein wenig in die Biologie (keine Angst, es ist nicht über Bienen und Blumen), und dann vor allem mich auch die Ethnologie, Historie und ähnliche Quellen (wie die Matriarchatsforschung) stürzen.
Aber eines sei von vorneherein klargestellt: Eine „Rezeptur“ wie es geht, hat keine der Autoren aufgeschrieben. Sie haben alle nur das wiedergegeben, was ihnen entweder berichtet wurde, oder was sie beobachteten und durch diverse Forschungen herausgefunden haben.

Biologie:

Im Lexikon von Bertelsmann aus dem Jahr 2000 fand ich unter dem Begriff „Parthenogenese“, das ist der Fachbegriff für die Zeugung aus zwei Eizellen, die folgende Eintragung:

Griechisch für Jungfernzeugung, die Entwicklung der Eizelle ohne vorhergegangene Befruchtung durch einen männlichen Samen. Bei manchen Tieren (z.B. Stabheuschrecke, verschiedene Würmer und Rädertierchen), treten Männchen unter bestimmten Bedingungen nicht auf, und die Parthenogenese ist dann die einzigste Fortpflanzungsart. Bei anderen kommt P. nur gelegentlich neben normaler geschlechtlicher Fortpflanzung vor, wie bei einigen Schmetterlingen. Die männlichen Bienen (Drohnen) entstehen immer aus unbefruchteten Eiern. Bei einigen Gliedertieren wechseln P. und normale geschlechtliche Fortpflanzung regelmäßig miteinander ab (Blattläuse, Gallwespen, Wasserflöhe); diese besondere Art des Generationswechsels wird Heterogonie genannt.

Fazit: Die Biologie kennt schon seit langem die Parthenogenese!

Ethnologie:

Hier muss unterschieden werden, zwischen den Vorstellungen verschiedener Völker von „der Göttin“, und der „einfachen Frau.
Über die Göttin wird gesagt:

1.      Sie sei hermaphroditisch, und würde sich selbst befruchten (Plato, The Symphosium, in : The works of Plato, übersetzt von B. Jowett, S. 315)

2.      Parthenogenese ist nachgewiesen. Dazu ein Zitat aus dem Buch: „m Anfang war die Frau“ von Elizbeth Davis(S. 27): „ Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Frauen, Parthenogenese, ist nicht nur möglich, sondern tritt hin und wieder in der modernen Welt auf, vielleicht als atavistisches Ãœberbleibsel der vormals einzigen Fortpflanzungsmöglichkeit in einer rein weiblichen Welt. Seit der Entdeckung des Beweises für die Parthenogenese durch Jacques Loeb im Jahre 1911, „ist bekannt, dass das männliche Geschlecht zur Fortpflanzung nicht nötig ist, und dass ein einziges physikochemisches Agens im weiblichen Körper genügt, sie hervorzurufen“ (Zitat in Gänsefüßchen aus: Raymond de Becker, „The other face of love“, S. 187)

Geschichte

1.      Kinder, die durch P. entstanden sind, waren alle weiblich, und für eine kurze Zeit war P allgemein üblich. Hierzu wieder ein Zitat aus dem Buch von Davis (S. 44), das beschreibt, wie die Amazonen überlebten: „ Vielleicht entkamen nur die weisen Frauen der großen Katastrophe (Vernichtung einiger Amazonenstämme durch Griechen, Hexe), und um die Art zu erhalten, wurde die Fortpflanzung durch Parthenogenese allgemein üblich. Dies könnte den von Platon bewahrten Mythos der Alten, dass ALLE ihre Vorfahren weiblich waren, und auch die von den Amazonen angewandte Fortpflanzung erklären.

Fazit: Die Ethnologie und die Geschichte zeigt, wie diese Beispiele zeigen, das es früher eine Parhenogenese gegeben hatte. Falls Du Dich für das Thema interessieren solltest, und auch für Matriarchate in früheren Kulturen, bzw. der heutigen Zeit, so kann ich Dir folgende Bücher wärmstens empfehlen:

J.J. Bachhofen: Das Mutterrecht
Heide Göttner- Abendroth: Das Matriarchat (3 Bände, jedes ca. 200 Seiten)
Elizabeth Gould Davis: Am Anfang war die Frau
Ruth Benedict: Urformen der Kultur
Ernst Curtius: Griechische Geschichte von den Uranfängen bis zum Tode des Perikles
Will und Mary Durant: Kulturgeschichte der Menschheit (Band 5)
Flavius Josephus: Antiquities of the Jews, (Band 1)
Susan Michelmore: Sexual Reproduction (besonders wegen Parthenogenese und dem Selbstbestimmungsrecht von Frauen in alter Zeit interessant)
Margaret Mead: Male and Female
Herodot: The Histories
Euripides: The Bachae (antikes Theaterstück)
Tacitus: Germania,in  “Complete works of Tactius”, übersetzt von A.J. Church
Hesiod: Works and Days, zitiert in : Plato: The works of Plato
Robert Graves: The white Goddess (besonders interessant, um zu zeigen, das es vor einem “männlichen Gott”, es die Göttin gab. Graves hat sehr viele und gute Quellen zusammengetragen

> Ich hätte gerne eine Anleitung, wie die Amazonen das gemacht haben sollen, dabei würde mir schon reichen in welchen "Kurort" sie gegangen sind, um die Chemikalien zu sich zu nehmen, um die chemische Sperre zu überwinden. Ansonsten behalte ich mir das Recht vor, diese Angaben als märchenhafte Erzählung abzutun.

Ich denke, das ich Dir so gut ich es als Leiin tun konnte, nachgewiesen habe, das es zum einen eine Parthenogenes gegeben hat,  und zum anderen es eine weibliche Praxis und Erfindung war. Wie Du siehst, haben wir damals Männer nicht gebraucht (wie auch heute nicht!!!)

Schöne Grüße

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