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Verfasser: Gunar
Datum: Samstag, den 17. April 2004, um 17:13 Uhr
Betrifft: Herbert Goliasch eines qualvollen Todes gestorben

[Herr Goliasch ist seinem Krebsleiden erlegen.] Zuletzt war es für ihn nur noch mit Morphin und - nach Aussage seiner Glaubensgenossen - mit mormonischen Krankensegen;-) zu ertragen.

Ich habe ihm seine gerichtliche Attacke gegen mich nie verziehen. Er siegte gemäß dem Recht des Stärkeren. Doch jetzt hat ihn Gottes Gerechtigkeit eingeholt. Das stimmt mich versöhnlich.

Die Nachrufe in den Zeitungen fallen ebenfalls recht nachsichtig aus. Doch sind die Anschuldigungen wirklich unbewiesen? Darüber kann sich ja jeder selbst ein Bild machen.

"Vollblutpolitiker mit Herz und Leidenschaft"

Leipzig. Herbert Goliasch, von 1990 bis 1994 Vorsitzender der CDU-Fraktion im sächsischen Landtag, ist gestern im Alter von 66 Jahren in einem Leipziger Krankenhaus an Krebs gestorben. Dies erfuhr unsere Zeitung gestern von Volker Schimpff, einem langjährigen Freund und politischen Weggefährten Goliaschs. "Nach mehreren Chemotherapien war er eigentlich voller Hoffnung", erzählt Schimpff.

"Er sorgte für Mitgestaltungsmöglichkeiten der Fraktion, wie sie seither nicht wieder erreicht wurden", würdigt Schimpff, seit 1990 CDU-Landtagsabgeordneter, den Verstorbenen. Auch Unionsfinanzexperte Uwe Albrecht, der damals stellvertretender Fraktionschef war, lobt Goliaschs "offene und kameradschaftliche Art". CDU-Generalsekretär Hermann Winkler, der erst kürzlich mit Goliasch telefonierte, charakterisiert ihn als "Vollblutpolitiker mit Herz und Leidenschaft, der dem politischen Gegner harte Gefechte lieferte, aber ebenso Gefühle zeigte".

Nach Vorwürfen, er habe für den KGB spioniert, verzichtete Goliasch 1994 auf eine erneute Kandidatur für den Fraktionsvorsitz. Angaben, er habe als inoffizieller Mitarbeiter "Henri Guhl" der stasi-geführten Kriminalpolizei K 1 aus der Glaubensgemeinschaft der Mormonen berichtet, bestritt er. 1998 verließ er wegen der Stasi-Vorwürfe Partei und Fraktion. "Die KGB-Gerüchte wurden nie bewiesen", sagte Albrecht gestern. Und Schimpff ist sich sicher, dass Goliasch "wegen seiner Redseligkeit ohne sein Wissen von KGB und K 1 als Quelle abgeschöpft wurde". "Es hat ihn menschlich zerfressen, dass sich so viele Kollegen von ihm abwandten", weiß Albrecht.

Der immer aktive Goliasch, von seinen Freunden deshalb "Kugelblitz" genannt, engagierte sich später in der "Partei Rechtsstaatlicher Offensive" des damaligen Hamburger Innensenators Ronald Schill.

Der in Beuthen in Oberschlesien geborene Politiker trat 1957 in die CDU ein. Nach einem Studium an der Leipziger Fachschule für Journalistik war er stellvertretender Chefredakteur des "Thüringer Tageblatts" in Weimar und leitete von 1983 bis 1990 den Leipziger Kunstverlag H. C. Schmiedicke.

Der vierfache Vater war in zweiter Ehe verheiratet.

Goliasch galt nicht nur als ein "großer Kommunikator", wie Schimpff sagt, sondern war auch, wie Albrecht sich erinnert, "ein prima Torwart des SC Landtag". "Das hätte dem kleinen kräftigen Mann niemand zugetraut."

Quellen: Leipziger Volkszeitung, Dresdner Neueste Nachrichten

Ex-CDU-Fraktionschef tot
Herbert Goliasch verstarb mit 66 Jahren an Krebsleiden

Leipzig. Herbert Goliasch, der erste Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion nach der Wende, ist tot. Er verstarb mit 66 Jahren in der Nacht zum Freitag in einem Leipziger Krankenhaus an einem Krebsleiden. Das teilte Fraktionsgeschäftsführer Erhard Weimann mit.

Goliasch gehört zu den eher schillernden Figuren in der sächsischen Landespolitik. Als Mormone war er schon zu DDR-Zeit eine exotische Figur. Von 1990 bis 1994 stand er an der Spitze der CDU-Fraktion. Nach der Neuwahl des Landtags wurde er mit einem Verdacht der Spionage für den früheren sowjetischen Geheimdienst KGB konfrontiert. So wurde Fritz Hähle zum Vorsitzenden gewählt, der die Fraktion noch heute führt. Goliasch genoss in der Fraktion den Ruf, zügig Entscheidungen herbeizuführen.

Der Vorwurf gegen ihn wurde nie nachgewiesen. 1997 stieg er noch einmal zum Vorsitzenden des Innenausschusses auf. Doch ein Jahr später geriet er unter Stasi-Verdacht und verließ die CDU-Fraktion, behielt aber sein Mandat bis zum Ende der Wahlperiode 1999.

In den folgenden Jahren war er als freier Journalist aktiv. Kurzzeitig schloss er sich noch der Schill-Partei an, verließ sie aber schnell wieder wegen chaotischer Zustände. Der Verstorbene hinterlässt seine Witwe und vier Kinder.

Quelle: Sächsische Zeitung

Ehemaliger CDU-Fraktionschef Goliasch erliegt Krebsleiden

Dresden/Leipzig (ddp-lsc). Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im ersten sächsischen Landtag nach der Wende, Herbert Goliasch, ist tot. Wie CDU-Fraktionssprecher Martin Kuhrau in Dresden mitteilte, starb der 66-Jährige in der Nacht zum Freitag in einem Leipziger Krankenhaus an Leberkrebs.

Während der ersten Legislaturperiode von 1990 bis 1994 hatte Goliasch die CDU-Fraktion geführt. Zur zweiten Legislaturperiode trat er nicht mehr zur Wahl des Fraktionschefs an. 1998 trat er wegen bisher unbewiesener Vorwürfe der KGB-Mitarbeit aus der CDU-Fraktion aus und war bis 1999 fraktionsloser Abgeordneter des sächsischen Parlaments.

Quelle: Freie Presse

Erster Fraktionschef der CDU gestorben

Der erste CDU-Fraktionsvorsitzende im sächsischen Landtag nach der Wende, Herbert Goliasch, ist tot. Der 66-Jährige starb in der Nacht zum Freitag in einem Leipziger Krankenhaus an Leberkrebs, sagte Fraktionsgeschäftsführer Erhard Weimann.

Goliasch hatte von 1990 bis 1994 die CDU-Fraktion im Parlament des Freistaates geführt. Im September 1994 trat er wegen bisher unbewiesener Vorwürfe der KGB-Mitarbeit überraschend von seinem Amt zurück.

Der in Oberschlesien geborene und 1945 aus der Heimat geflüchtete Politiker hatte bei der Halleschen Zeitung „Der neue Weg“ volontiert und war 1957 in die CDU eingetreten. Nach einem Studium an der Leipziger Fachschule für Journalistik war er stellvertretender Chefredakteur des „Thüringer Tageblatts“ in Weimar und leitete von 1983 bis 1990 den Leipziger Kunstverlag H. C. Schmiedicke. Der vierfache Vater trat 1997 aus der Partei aus. Zwei Jahre später verließ er auch den Landtag.

Quelle: Lausitzer Rundschau

Es gibt natürlich noch ein paar mehr Berichte in Goliaschs Stasiakte, die sich auf Mitarbeiter beim genannten Kunstverlag beziehen. Da die aber nichts mit den Mormonen zu tun haben, wurden die hier nicht veröffentlicht.

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