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Verfasser: iris
Datum: Samstag, den 3. April 2004, um 3:02 Uhr
Betrifft: heile welt

Hallo Renate, danke für Deine Antwort!

>irgendwie habe ich den Eindruck, dass du zwar nach deiner Aussage die eine Sekte (HLT-Kirche) aufgegeben hast, aber anscheinend in eine andere Art von Sekte oder Heilsverkündung hineingerutscht bist.<

Die Erfahrungen in der HLT haben mich gelehrt, mich keiner Sekte oder Heilsverkündung anzuschließen. Ich interessiere mich für vieles, und das, was ich für mich als richtig und schlüssig empfinde, nehme ich.

>Es gibt keine allumfassende, über allem stehende, vollkommene, absolut bedingungslose Liebe, zumindest nicht auf dieser Welt.>
     
Warum bist Du Dir da so sicher? Probiers doch mal einfach aus und überprüfe für Dich selbst. Ja, ich weiß, diese Liebe ist schwer anzutreffen, wenn Du sie lebst und ausstrahlst fließt sie zurück und begegnet Dir immer häufiger.

> Außerdem habe ich mit den Begriffen "Gut" und "Böse" sowieso Probleme. Denn es gibt nicht nur das Gute und das Böse - Schwarz und Weiss - beides fließt ineinander über und jeder muss für sich selbst entscheiden wo seine Toleranzgrenze liegt. Menschen ohne solche Grenzen sind mir sehr suspekt. Denn entweder verstehen sie nicht, von was sie da sprechen, oder sie versuchen einem Ideal nachzujagen, das ihnen irgendein Esoterik-Guru eingeredet hat und das sie ohne zu hinterfragen übernehmen, nur weil es gerade so in ihr Leben passt.<

Gut und böse ist ein schwieriges Thema und es ist Ansichtssache. Vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt. Zum Beispiel, mir wiederfährt Böses, und ich brauche lange Zeit, darüberhinwegzukommen und das aufzuarbeiten. Dann kann ich zurückschauen und sagen: aus dieser Erfahrung hab ich so viel gelernt und bin froh, dass mir das passiert ist. Jeder wird seinen Weg finden und was einem dabei schadet, wird er fernhalten von sich, wenn er erkennt Grenzen zu setzen und sich selbst treu ist. Für mich geht es darum, das Gute im Bösen zu sehen und zu erkennen, denn nichts ist objektiv rein gut oder schlecht, wie Du sagst verschwimmen da die Grenzen.
Von einer höheren Warte aus gesehen sind die Dinge, wie sie sind, wertfrei. Ein höheres Gutes, dass das Böse miteinschließt. In der Verstandesebene gibt es Wertung. Der Schlüssel liegt in der Vergebung: wenn ich in jedem Moment vergebe, gibt es kein positiv oder negativ, es ist einfach ein Annehmen von dem, was ist – dann gibt es auch keine Ansammlung von Groll, die später vergeben werden muß. Das zu leben ist nicht immer leicht, wenn man es schafft ist es wunderschön. Es bedarf Aufmerksamkeit seinem Verstand und Gefühlen gegegüber.

>Das einzige, was ich tun kann, wenn ich jemand begegne, der "böses tut oder denkt", ist dieser Person Licht und Liebe zu schicken<
>Das wird weder diese Person ändern, noch dich vor Schaden, den dir diese Person zufügen wird, bewahren. So einfach ist das Leben nicht.<

Probiers mal!

>Ich habe rausgefunden, dass ich niemand ändern kann - ich muß mich selbst ändern, dann ändert sich das Umfeld automatisch<.
>Wie hast du das herausgefunden? Wer hat dich das gelehrt? Für mich klingt das sehr nach Opferrolle. Nach "Wenn mir etwas Böses widerfährt, bin ich selbst daran schuld" und das ist falsch!<

Rausgefunden durch Erfahrung. Mir geht es nicht um Schuld. Wenn mir etwas Böses widerfährt: was lerne ich daraus? Warum widerfährt mir das? Warum habe ich das (unbewusst) angezogen?
> Befreit Euch von Euren Ängsten, begegnet allem mit Liebe, Respekt und Toleranz.
>Ach den Ungerechtigkeiten, den Brutalitäten, den Verbrechen dieser Welt?>

Lehne ich mich dagegen auf, ärgere ich mich usw., richte ich dadurch negative Energie gegen mich und gegen den Gegenstand meines Zorns, was wiederum Negatives hervorruft.
Nehme ich es wertfrei an, wird es von selbst aufhören, da ich ihm keine Energie mehr liefere. Besonders im Umgang mit Streit suchenden Menschen war mir das eine große Hilfe.
Jesus sagte: liebe Deine Feinde wie Dich selbst – da steckt meiner Meinung nach sehr viel Wahrheit und Weisheit drin.

>Ich will es mal offen sagen - bitte verstehe mich nicht falsch, es soll keine Behauptung sein, denn ich kenne dich ja nicht - aber könnte es nicht sein, dass du vor etwas davonläufst, das du zwar nicht so ganz loslassen kannst, aber trotzdem als falsch erkannt hast und dir deshalb einen Ersatz suchst, in den du flüchten kannst? Und wolltest du uns hier zu irgendetwas bekehren, oder warst du der Meinung, uns könnte das Gleiche helfen, was dir scheinbar geholfen hat? Die Betonung liegt auf "scheinbar". Wobei du dabei nicht sehr sicher zu sein scheinst, weil du es gar so missionarisch deutlich machst. >

Missionarisch wollte ich nicht sein, vielleicht kommt das so rüber, weil ich wirklich überzeugt bin davon aus Erfahrung heraus, weil diese Einstellung zum Leben mein Leben und mein Umfeld sehr positiv verändert haben. Zum Leben ja zu sagen und es voll und ganz anzunehmen, wie es ist, sehe ich nicht als Flucht.
schöne grüße! iris

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