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der Beitrag:

Verfasser: SvenB

Datum: Montag, den 1. März 2004, um 15:30 Uhr

Betrifft: Vermutungen

Liebe Sara,

weltverschwÃ¶rerischen Mist zu vermuten ist Dein Recht. Aber so etwas ist wirklich schwer zu beweisen, wenn man das Buch nicht gelesen hat. Dieses Buch ist gut geschrieben - es ist auch nicht sensationslustig. NatÃ¼rlich hat es auch einige Fehler. Viel Quellenmaterial kommt von Michael Quinn, den ich sehr schÃ¤tze, jedoch hat sich Krakauer nicht die MÃ¼he gemacht, selbst zu recherchieren. Er Ã¼bernimmt vieles und strikt sich so seine Story, die trotz allem Sinn macht.

Jedoch ist es immer noch an Dir, diese Dokumentation zu bewerten.

Bei diesem Buch geht es nicht um Wahrheit, es geht darum nachzuvollziehen, wie es in einem mormonischen Klima zu fanatischen Taten kommen kann.

Du spielst Deine eigene Intelligenz herunter, wenn Du sagst, dass dieses Buch Mist ist und Du es deshalb nicht lesen willst.

Ich habe ein VerschwÃ¶rungsbuch Ã¼ber Pres. Bush gelesen, ich selbst glaube nur die HÃ¤lfte davon - denn Quellenmaterial ist nicht immer glaubwÃ¼rdig und die Schlussfolgerungen kann man auch anders beurteilen. So sehe ich auch bei Krakauers Buch nicht alles wie er. Die Wahrheit liegt oft in der Mitte. Ein Buch deshlab gÃ¤nzlich als Schrott zu bezeichnen halte ich nicht fÃ¼r gerechtfertigt. Bei fast allen Dokumentationen findet man Wahrheit, Interpretation und Falsches.

John Krakauer versucht meiner Ansicht nach aber schon fair zu sein. Ich habe beim Lesen z. B. meine Meinung zu Joseph Smith geÃ¤ndert, er ist fÃ¼r mich eine positivere Person geworden (deshalb aber noch lange kein Prophet;) ).

Da Du glaubst, dass auch in der Kirche Fehler gemacht werden, dann sollte Dich das Buch in Deinenem Glauben eigentlich nicht erschÃ¼ttern.

Wahrheit kennt keine Angst. Komisch, dass Mormonen so oft Angst vor fremder Literatur haben...

Ich bin Ã¼brigens nicht der Meinung, dass die von Dir geposteten Stellungnahmen "Mist" sind. Ich finde sie nur zum Teil schlecht geschrieben. Krakauer hat zwar ein paar Fehler im Buch und hat vielleicht auch Ã¼bertrieben interpretiert, aber das ganze Buch deshalb schlecht zu reden ist auch Schwachsinn und eine unnÃ¶tig defensive Politik der Kirche. Eigentlich hÃ¤tten sie das gar nicht nÃ¶tig, wenn sie souverÃ¤n wÃ¤re.

Und sind wir doch mal ehrlich: NatÃ¼rlich sind die Polygamisten irgendwie VerrÃ¼ckte. Aber die Grundlage und die Rechtfertigung fÃ¼r ihre Taten liegen bei Joseph Smith. Er gibt den Idioten das Futter fÃ¼r Ihre Rechtfertigung. Das kann auch kein glÃ¤ubiger HLT-Professor weg reden.

>Robert Millet: >Mord im Auftrag Gottes ist fÃ¼r die heutigen Mitglieder der Kirche nicht nur ein Schlag ins Gesicht, sondern auch eine verzerrte Darstellung der Religion im Allgemeinen. Es beleidigt jene "UnvernÃ¼nftigen", die sich auf "die dunklen Bereiche des Herzens und des Verstandes" verlassen, "aus denen die meisten von uns ihren Glauben an Gott schÃ¶pfen - und die ein paar Fanatiker dazu zwingen, diesen vernunftwidrigen Glauben bis an sein logisches Ende zu fÃ¼hren." (Seite 19.) <

NatÃ¼rlich bezweckt Krakauer eine ktritische Auseinandersetzung mit Glauben im Allgemeinen!!
Ich denke er wollte einfach zeigen, dass es solche fanatischen Tendenzen auch im eigenen Land gibt und man vor der eigenen TÃ¼re kehren soll.

Aber: Jedes Buch der Mormonen, jede Ansprache der Mormonen und anderer Glaubensgemeinschaften ist "ein Schlag ins Gesicht" von Nicht-GlÃ¤ubigen!!

So ist das Leben nun mal. Deshalb anfangen zu weinen gilt nicht ... !!

LG
Sven.

PS: Ich kann Dir das Buch gerne mal ausleihen!

PSS: Wenn ich mal Zeit habe, werde ich mir zu den Statements ein paar Gedanken machen, leider stimmen da einige Aussagen ebenfalls nicht.