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Verfasser: heber
Datum: Sonntag, den 8. Februar 2004, um 23:37 Uhr
Betrifft: Sex und Mormonen

Es gibt schon etwas mehr zu sagen, über Mormonen und Sex.

Sex vor der Ehe, egal ob Petting, Selbstbefriedigung oder Geschlechtsverkehr sind strengstens verboten! Die Überschreitung dieses Gebots ist nahezu das höchste Vergehen schlechthin (darüber steht nur das Vergießen unschuldigen Blutes und die Leugnung des Heiligen Geistes).

Ich habe es am eigenen Leib erfahren müssen, wie man sich jede Schweinerei bei den Mormonen leisten kann, ohne dafür nur angesprochen zu werden. In unserer Gemeinde wurde es tolleriert, das der Bischof seine Kinder schlug und einem seiner Kinder versuchte das Abitur zu verbieten, auf der anderen Seite jedoch machte der selbe Bischof einem 12jährigen wegen Selbstbefriedigung das Leben schwer.

Ich wurde von meinem Bischof detailliert nach Onanie und Ähnlichem befragt, als ich weder wusste, was das war, noch geschlechtsreif war. Mein Vater musste später hinnehmen, dass mein Bischof mich in den regelmäßigen Interviews mehr als nur aufgeklärt hatte.

Ein Mädchen aus der Leipziger Gemeinde kam eines Tages zu mir, und stammelte verzweifelt, dass der Bischof sie aufgefordert hatte, einen Schwangerschaftstest zu machen, und diesen ihm vorzulegen, da er ihr nicht glaubte, dass sie so schnell zunähme.
Ein anderer Junge sagte mir, er und sein Kumpel „holen“ sich „gegenseitig einen runter“, dass wäre „doch kein wirklicher Sex und auch keine Selbstbefriedigung“.

SEX ist mehr als nur "Freude" bei den Mormonen - es ist die stärkste Schraube an den Fingern der aufwachsenden Kindern, die wegen dieses Verbots und der damit verbundenen Sanktionierung gerade in der Adoleszenz mit schweren Gewissenskonflikten und Schuldgefühlen zu kämpfen haben.
Vollkommen isoliert mit diesen Problemen haben sie oft nicht viele Möglichkeiten damit fertig zu werden. Mit ANDEREN können sie darüber kaum reden, Nichtmormonen kennen das Problem nicht, und in der Mormonengemeinde sich damit zu outen verlangt mehr Kraft von den jungen Menschen, als sie meist aufbringen können. Manche verdrängen das Problem, manche leben schizophren (tun ES – sagen ES aber niemandem), manche entwickeln jedoch auch eine sehr kranke Vorstellungen von Sexualität.
Als ich noch ein kleiner Junge war, rief mich der ca. 16jährige Sohn des Pfahlpräsidenten auf dem Campingplatz in sein Zelt: „Zieh dir die Hose runter, ich zeig dir ein Geheimnis.“ Ich hörte auf den großen Jungen, der mich mit seiner Taschenlampe examinierte. Was er sonst noch mit mir tat, weiß ich nicht mehr. Zu letzt habe ich gehört, dass jener Sohn jetzt Angestellter der Kirche ist und Osten vertritt.

Ich habe gesehen und erlebt, wie meine Mormonenfreunde kaum 18 Jahre alt geworden, sofort heirateten und mir gegenüber bedeuteten: „Endlich darf ich!“. Auf welcher Basis eine solche junge Beziehung steht, die dann auch gleich für die „Ewigkeit“ im Tempel gesiegelt wurde, wage ich kaum zu fragen.
Ebenso stellt sich für mich die Frage, wie man als Eltern seinen Kindern den Blick und den Griff in die Hose verbieten und tabuisieren kann ohne um deren Sexualität in der Ehe dann zu fürchten. „Das lernen die schneller als du denkst“ sagte mir kichernd mal ein Hoher Rat.

Mormonenkinder und Jugendliche sind auch sehr verunsichert, was die Regeln der Mormonen angeht. Die einen dürfen nicht einmal Vater oder Mutter nackt im Bad sehen, während die anderen im Sommer am FKK-Strand Urlaub machen oder in die gemischte Sauna gehen. (Als kleiner Junge nie verstanden habe ich den Umstand, dass viele Mormonen aus der ehemaligen DDR nach Trassenheide an die Ostsee fuhren, um dann ausgerechnet am FKK-Strand zwischen lauter nackten Leibern als einzige Angezogene Urlaub zu machen. Und das, obwohl 200 Meter weiter der Textilstrand war.)
Außerdem gibt es für sie Regeln, die weit über ihr Verständnis hinaus gehen: Regeln für die richtige Bekleidung (nicht zu kurz, nicht zu freizügig, nicht zu auffallend), das richtige Date (natürlich mit einem Mormonen, in der Gruppe, nicht im Dunkeln.....), no piercing, no tatoo, no, no, no.

Menschen sind, dass sie Freude haben: Aber die über 80jährigen Kirchenführer entscheiden ab wann, wo, wie, mit wem und weshalb.

Angemerkt: Welch gruslige Tradition das Thema Sex bei den Mormonen hat, sieht man an den Sexualpraktiken ihrer ersten Propheten (Joseph Smith war nicht der Einzige der mit einer Minderjährigen ein Kind zeugte, Brigham Young kannte bei der Wahl seiner Frauen auch keinen Scham und keine Skrupel)

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