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Verfasser: SvenB
Datum: Sonntag, den 18. Januar 2004, um 23:10 Uhr
Betrifft: Satans treue Diener

"Bevor du in die Hitlerjugend eingetreten bist, hast du auf neutralem Boden gestanden. Als Du die Reichsparteitage besucht hast, wurde Dir die Wahrheit über das auserwählte Deutschland gepredigt und Du hast Gut und Böse vor dir gehabt. Du konntest entweder das eine oder das andere wählen. Du hättest auch Demokrat werden können und im Untergrund kämpfen. Als du dich der NSDAP angeschlossen hast, hast du dich für den Führer entschieden. Damit hast du den neutralen Boden verlassen und kannst niemals dorthin zurück. Wendest du dich vom Führer, für den du dich entschieden hast, ab, geschieht dies auf Aufforderung der bösen nämlich der Juden, Kommunisten und den Sozialdemokraten, und du wirst ihrem Befehl folgen und ihr Diener sein."

Deshalb mussten Sophie Scholl und viele andere sterben.

Ich weiß, das ist ein krasser Vergleich, ich wollte den Text nur gegen etwas radikales eintauschen und es funktioniert wirklich.

Nun zum Text: Die ganze Aussage ist hochnäsig, manipulativ und einschüchternd. Es ist natürlich Blödsinn, dass Menschen auf neutralem Boden stehen. Kein Mensch steht auf neutralem Boden. Jeder bringt das Päckchen seiner Familie, seiner Umwelt und seiner Erfahrungen mit.

Neue Mitglieder werden meist aus bestimmten Situationen heraus akquriert. Bei bodenständigen, zufriedenen Menschen, die es laut Momonen eigentlich gar nicht geben kann, haben die HLTs fast keine Chancen.

Aktive Exmormonen zu Dienern des Bösen zu machen, diese Aussage kannte ich schon als kleines Kind und ich hatte wirklich Angst vor Mormonen, die sich gegen die Kirche stellen, ich stellte mir wirkllich vor, dass die vom Teufel gesteuert werden. Wahnsinn dieser Schwachsinn!

Auf die Frage warum ehemalige so gegen die Kirche kämpfen habe ich einige Anmerkungen zu machen:

1. Die meisten ehemaligen ist die Kirche komplett egal, sie melden sich in keinem Forum und tun auch sonst nichts gegen die Kirche oder sind ihr weiterhin locker wohl gesonnen. Ich denke 80% der ehemaligen (das sind ca. 2/3 der Kirchenmitglieder und dafür lege ich meine Hand ins Feuer) beschäftigen sich kaum oder überhaupt nicht mit der Kirche.

2. Es gibt Menschen die kämpfen nicht gegen die Kirche, sondern helfen denen, die sich mit dem Ausstieg abplagen und seelische Schmerzen verarbeiten müssen.

3. Es gibt Menschen, die interessieren sich für das Thema.
Ein guter Vergleich sind die Alumni-Programme der Universitäten in USA (die ja gerade in den Medien heiß diskutiert werden). Die ehemaligen Studenten, die wohlhabend geworden sind, spenden hohe Summen an die ehemalige Uni oder sie besuchen deren Wohltätigleitsveranstaltungen usw.
Sind das ewige Studenten, die nicht loslassen können?
Natürlich nicht - sie möchten etwas zurück geben. Ich habe von diesem Forum damals sehr profitiert, warum soll ich mich nicht engagieren, solange ich Zeit dazu habe (ich war auch schon sehr lange im Forum abwesend und hatte kein Problem damit). Das dabei auch eigenes nochmal verarbeitet wird ist nach 30 Jahren Brainwashing ja kein Wunder oder?

Viele Grüße!
Sven.

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