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Verfasser: Burkard
Datum: Freitag, den 9. Januar 2004, um 3:36 Uhr
Betrifft: Energie verlieren

Hi Dominique ,

als ich ab meiner Jugendzeit immer mehr "Ämter" bekam ging es mir Ähnlich.
Jeden Sonntag lag ich zu Hause mindestens 3 Stunden herum , um mich zu "erholen".
Meine Familie , meine Arbeit , meine Sportaktivitäten , meine Musik , usw. machten nicht ein Teil des Stresses aus den ich fast jeden Sonntag hatte.

Ich weis nicht wie es bei Dir heute im Mormonentum zugeht.

Bei mir war in den 60er und 70er Jahren JEDEN Tag Programm.
Mo. Heimlehrabend.
Di.  Planungsabend für Aktivitäten
Mi.  Sport
Do. GFV
Fr.  Musik , Tanz , Freizeitveranstaltungen.
Snb. Meistens frei , wenn nicht Gemeinde- , Pfahl- , Sport- veranstaltungen waren.
So.  9 Uhr Priestertumsversammlung , 10 Uhr Sonntagsschule , 18 Uhr Abendmalsgottesdienst.

So sah mein Leben neben dem Leben aus. Für ca. 2 Jahrzehnte.

Es war auf der einen Seite aufregend schön , auf der anderen Seite niederschmetternd.
Das Niederschmetternde ergab sich für mich allein aus dem  "Allein Sein".
Niemand , wirklich NIEMAND hat sich in der ganzen Zeit um MEINE Belange gekümmert.
Eltern nicht , Gemeinde nicht, Führung nicht.
Ich war ja der "Starke" mhhmmhh.

Niemals habe ich Zehnten (freiwillig) gezahlt.
Das Unfreiwillige ergab sich aus meiner Lehrzeit , wo mein Vater auch das über meinem Kopf bestimmt hatte.

Natürlich ist es schon einen besondere Situation , wenn der Vater Jahrgang 1897 ist.
Nur wenn ich meine eigene Generation noch immer in diesem Mormonischem Umfeld betrachte , dann wanke ich zwischen Traurigkeit und Wut immer wieder hin und her.

Es ist alles so verlogen , keiner , ich meine wirklich keiner ist diskussionsfähig.
Ausser Smaltalk ist nichts angesagt.

Wenn ich nach ca. 40 Jahren die gleichen Menschen in den sogenannten Fast und Zeugnissversammlungen höre wie sie so dankbar für ihre gemachten Fortschritte seien , wird mir körperlich übel.

Um der Frage  vorzukommen , warum ich mir das denn überhaupt antuhe ?
Nichten und Neffen in grosser Zahl werden getauft oder berufen , usw.

Sie sind mir nach wie vor lieb und die Veranstaltungen finden meistens am 1. Sonntag eines Monats statt.

Das war bis vor ca einem halben Jahr so.

Heute , und das wissen alle (in meinem Umfeld) setze ich keinen Fuss mehr in diese unheilige Stätte.

Aber tröste Dich Dominique , das Licht leuchtet wieder.
Die Sonne , alles Lebensspendende kommt wieder , wenn Du es willst.
Eine Person , einen Gruppe , ein Gedanke , oder wie auch immer , es geht.

Auch im Rollstuhl funktioniert es.

Alles Gute für Dich wünscht Dir Burkard.

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