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Verfasser: hltobi
Datum: Donnerstag, den 8. Januar 2004, um 15:21 Uhr
Betrifft: Weitere Anmerkungen

> All diese Riten sind in der Person von Jesus Christus überflüssig geworden, weil er fortan die Entschuldung--- nicht nur die des Volkes Israel übernahm. Wozu also Riten, wozu weitere Gebote, außer dem der Liebe ja sogar der Feindesliebe? Wer nach Jesus Christus wieder ein Gesetz und Riten einführt, zeigt, dass er ihn nicht verstanden hat.

Dem stimme ich auch gerne zu. Wer immernoch meint sich selbst erlösen zu müssen, durch das exakte halten irgendwelcher Regeln und Riten oder sonst etwas hat Christus und sein Erlösungswerk nicht wirklich verstanden. (Wer braucht schon einen Kredit, wenn er schon alle Reichtümer der Welt hat)

Damit das Opfer Christi, für mich wirksam wird, muss ich es aber auch annehmen. Die Frage, die sich mir stellt ist, wie nehme ich dieses Opfer an? Und ist nicht jede Form der Annahme, die man sich so denken kann (ob nun ein stilles Gebet im Herzen, eine Taufe als Äußeres Zeichen meiner inneren Einstellung, oder nur ein mentaler Akt des akzeptierens) in allen diesen Fällen könnte man von einer Aktion oder Tat oder Ritus sprechen, der die Annahme des Geschenks Christi darstellt. Ich sehe dies wie ein Freund der einen Reise nach Hawaii für 2 Personen gewonnen hat und sich gnädigerweise entschließt mich mitzunehmen und mich lediglich bittet ihm bis zum Ende der Woche zuzusagen oder eben nicht. Allerdings wäre ich nicht ganz beisammen, wenn ich denke das durch den Akt meiner Zusage ich mir die Reise nach Hawaii verdient hätte. Genauso sehe ich es auch mit dem Evangelium: Ich nehme Christi Opfer an (durch was auch immer Du Dir hier nun denken magst), aber dieser Akt des Annehmens steht in absolut keinem Verhältnis zum dem was mir dadruch zuteil wird. Von daher kann man schon von Riten und ählichem auch nach Christus sprechen, man müss sich nur im klaren sein welchen Zweck diese Dinge haben.    

> Sehr witzig wie Ihr beiden da voll ins Netz des Mormonismus gegangen seid. Ein Mormone/die Kirche hat niemals Probleme, da er ja die rechte Lehre gefunden hat. Ein Exmo hat keine Probleme, weil der die wahre Lehre entlarvt hat. Und beide seid Ihr so klug zuzugeben, dass beide Gruppen doch ab und an Probleme haben.

Um ehrlich zu sein ich versteh nicht wirklich was Du damit meist oder bezwecken möchtest.

> Das Leben ist gekennzeichnet davon, dass es zuweilen große und kleine Probleme darin gibt. Die wollen bewältigt und ausgehalten sein. Mormonen negieren dies Probleme einfach, übersehen sie, nehmen sie schlicht nicht wahr und deshalb ziehen sie den Schluss, dass es sie eben nicht gibt, nicht für Mormonen. Hat ein Mormone dann doch mal Probleme, dann wird meßerschaft geschlossen, dass er in seinem Leben etwas falsch gemacht hat, dass er diese Form von Problemen= Strafe auf ihn gezogen hat. Mormonen die ständig auf dem Weg zur Vollkommenheit sind, können sich Probleme, Fehler, Schwierigkeiten nicht leisten, weil es sie in ihrem Prozess der Selbsterlösung zurück wirft.

Woher weisst Du wie alle Mormonen sich verhalten oder mit ihren Gefühlen umgehen? Hast Du dazu einige Studien gemacht? Sicher mögen die einen oder anderen Mormonen so mit Problemen umgehen, aber dies wäre dann nur eine Korrelation zwischen den beiden Tatsachen und würde somit nichts über die Kausalitäten aussagen. Mit anderen Worten, ich kenne auch viele nicht-Mormonen die ähnlich mit ihren Problemen umgehen, also muß solch eine Bewältigungsstil nicht durch den Mormonismus verursacht sein, wie Du es nahe legst, sondern kann eine Vielzahl von anderen Gründen haben.

> Es geht aber noch tiefer. Mormonen ist es verboten, bestimmte als negativ ausgezeichnete Gefühle und Emotionen überhaupt zu haben. Wut, Zorn, Neid, Hass, Verzweiflung, Schmerz, Trauer dürfen wenn überhaupt nur verhalten und kurz gezeigt werden. (Beispiele fallen mir dazu viele ein, Euch mit Sicherheit auch).

Hier würde ich mich sehr darüber freuen, wenn Du dies aus offizieller Literatur belegen kannst, dass diese Emotionen den Moromen verboten sind.

> Dann hat man sich wieder zu beherrschen und auf den Weg zu machen. Ein Gott, hier der Mormonengott, der selbst nicht gerade zimperlich im bestrafen ist, erlaubt seinen Kindern nicht die volle Bandbreite der von ihm gegebenen Gefühle wahr zu  nehmen oder gar zu leben

Welche Emotionen betrachtes Du denn als "von Gott gegeben" an? Alle möglichen menschlichen Emotionen? Wie steht es dann mit Pädophilen, Vergewaltigern und gewaltätigen Ehemännern? Was ist mit ihren Emotionen?

> Wenn Mormonen an Exmos Probleme und Schwierigkeiten, die diese haben, entdecken ist es für sie ein klarer Hinweis darauf, dass man unweigerlich Probleme bekommt, sobald man sich von der Kirche abwendet. (Und nur am Rande: das ist einer der Psychotricks mit denen die Kirche sehr erfolgreich arbeitet.)

Und wenn Exmos an Mormonen Probleme und Schwirigkeiten, die diese haben, entdecken ist es für sie ein klarer Hinweis darauf, dass man unweigerlich Probleme bekommt, sobald man sich von den Exmos abwendet. (Und nur am Rande: das ist einer der Psychotricks mit denen die Exmos sehr erfolgreich arbeiten.);-)

Dies zielt doch genau auf das ab was ich oben über die Kausalität schrieb. Wie Du ja richtig schreibst sind Probleme (auch psychische), normaler bestandteil des Lebens und nicht per se Hinweis darauf, dass dies Ursache der Weltanschauung, die solch einen Personen vielleicht gerade hat, ist.

Gruß Tobias

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