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Verfasser: SvenB
Datum: Dienstag, den 30. Dezember 2003, um 11:05 Uhr
Betrifft: Klassische Mormonen

Hallo Sara!

Ich finde es interessant, dass sich endlich mal, wie ich sagen würde, eine klassische Mormonin hierher verirrt hat.

Ich kenne natürlich das Umfeld in dem Du aufgewachsen bist genau, ich war ja lange in Mannheim und dem "Elite-Pfahl" Frankfurt und später bei meinem "Abfall" in München.

Ich habe mich damals auch hauptsächlich mit den "Eliten" der Kirche identifiziert, habe für ein erfolgreiches Softwarehaus aus Utah gearbeitet und war mit der Kultur der "gehobenen Mittelstandsmormonen" ganz zufrieden.

Wie gesagt, wenn es Dir gut tut, ist der Weg den Du gehst sicher nicht der schlechteste, den Du gehen kannst.

Ich könnte mit den ganzen Lügen um die Kirche (die dich nerven) und der vom Puritanismus geprägten Kirche und der republikanischen Einstellung der GKs nicht leben. Wenn die Kirche nicht den Absolutheitsanspruch hätte, könnte man sich ja evtl. für das Gesellschaftsmodell entscheiden, fände ich nicht so schlimm. Aber eine einzig wahre Kirche, die sie eben nicht ist, wollte ich nicht mitfinanzieren.

Elder Uchtdorf fand ich auch immer gut, er hat eben ein starkes Charisma - aber das hat der Dalai Lama auch (und der hat auch schon viel Mist verzapft). Trotzdem denke ich, dass Elder Uchtdorf u. a. aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Chefpilot der LH und als sehr gut aussender Mann mit Robert Redford Qualitäten überschätzt wird.

Es gibt in jeder Gemeinschaft Charismatiker, einige bleiben für immer in der jeweiligen Organisation, einige entscheiden sich dagegen. Und es gibt natürlich auch menschlich gesehen bei den Mormonen fantastische Personen - ich denke man sollte auch hier im Forum nicht immer so tun, als ob die alle bekloppt und fanatisch wären.

Mir hat das alles nie gereicht. Irgendwann bemerkt man, dass alle Menschen manipulierbar sind, dass selbst die tollsten Mitglieder, die man im Tempel trifft, fehlbare  Menschen sind. Das ist ja auch nicht weiter schlimm, sondern normal. Nur kann man wie ja auch in der Kirche gelehrt wird, "nicht von geborgtem Licht leben". Irgendwann muss man mit sich, wie Du sagst, ins Reine kommen. Und das kann den Ausstieg bedeuten, auch wenn das aktive Mitglieder nicht glauben dürfen, denn jeder Ausstieg beruht ja automatisch auf Sünde.

Irgendwann erkennt man den Schwachsinn und Totalitarismus in dieser Lehre.

Aber wie gesagt, es gibt schlimmeres als die Mormonen. Und wenn ich mir meine Schwester und ihre Familie, die noch aktiv in der Kirche ist, so betrachte, dann würde ich sie davon nicht anhalten wollen. Sie fühlt sich wohl und führt rund herum ein schönes Leben. Solange sie ihre Kinder einigermaßen liberal erzieht und ihnen später Entscheidungsmöglichkeiten gibt, ist das sicher gangbarer Weg.

Viele Grüße!
Sven

PS: Würd mich ja schon mal interessieren aus welcher Familie Du kommst, wenn Du willst schreib an: xjazz@arcor.de

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