Das Exmo-Diskussionsforum

Keine Antworten auf diesen Beitrag.
Seite erstellt am 18.4.24 um 19:19 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Teefax
Datum: Freitag, den 12. Dezember 2003, um 17:12 Uhr
Betrifft: Schlussstrich unter olympischen Korruptionsskandal

Schlussstrich unter olympischen Korruptionsskandal
Salt Lake City/Lausanne (dpa) - Fünf Jahre nach Bekanntwerden des olympischen Korruptionsskandals um Salt Lake City hat ein Bundesgericht in der Olympia-Stadt einen Schlussstrich gezogen. Weil Richter David Sam die Anklage gegen den Vorsitzenden des damaligen Bewerbungskomitees, Tom Welch, und dessen Stellvertreter Dave Johnson fallen ließ, bleibt der Skandal ohne zivilrechtliche Folgen.


Dave Johnson geht im November in Salt Lake City zum Gericht.

Die Affäre hatte das Ansehen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erschüttert und zum Ausschluss von zehn seiner Mitglieder geführt. Die Anklage habe nur unzureichende Beweise vorgelegt, eine Fortsetzung des Prozesses sei nicht zu rechtfertigen, sagte Richter Sam. Gegen die Entscheidung des Bundesrichters ist keine Berufung mehr möglich. Die Anklage gegen Johnson und Welch erging auf Veruntreuung und Steuerhinterziehung.

IOC-Präsident Jacques Rogge sagte in einer Stellungnahme: «Es ist nicht unsere Sache, diese Entscheidung zu kommentieren. Wir haben schon vor vier Jahren reinen Tisch gemacht und die notwendigen Konsequenzen gezogen. Die Welt hat wieder Vertrauen zum IOC gefasst.» IOC-Vizepräsident Thomas Bach sieht in dem Prozessverlauf eine Bestätigung des eigenen Vorgehens: «Unsere Untersuchungskommission hat sehr sorgfältig gearbeitet und rücksichtslos aufgeklärt. Es hat keine neuen Enthüllungen gegeben.»

Welch und Johnson waren angeklagt, IOC-Mitglieder mit Barzahlungen, Geschenken und sonstigen Zuwendungen in Höhe von insgesamt einer Million Dollar zur Abgabe ihrer Stimmen für Salt Lake City bewegt zu haben. Die Mormonen-Metropole im Bundesstaat Utah erhielt 1995 die Winterspiele 2002 von der IOC-Vollversammlung mit 54 Stimmen zugesprochen. Östersund (Schweden) und Sion (Schweiz) landeten mit jeweils nur 14 Stimmen abgeschlagen auf Platz zwei.

Das IOC hatte den Skandal im Dezember 1998 öffentlich gemacht und Ende 1999 abgeschlossen. Sechs Mitglieder wurden ausgeschlossen, vier verzichteten unter öffentlichem Druck auf ihre Mitgliedschaft. Zehn weitere Olympier waren zum Teil strengstens verwarnt worden. Als weitere Konsequenz sprach das IOC für seine Mitglieder ein Besuchsverbot von Olympia-Bewerbern aus. Als interne Kontrollinstanz wurde eine Ethikkommission eingesetzt, deren Mehrheit von unabhängigen Persönlichkeiten gebildet wird.

Ein letztes juristisches Nachspiel gibt es jetzt um den Sohn des südkoreanischen IOC-Vizepräsidenten Un Yong Kim, John Kim. Dieser sitzt seit Monaten in bulgarischer Untersuchungshaft und wehrt sich juristisch gegen einen Auslieferungsantrag der USA. John Kim wird vorgeworfen, sich im Zusammenwirken mit dem Bewerbungskomitee in Salt Lake City eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in den USA erschlichen zu haben. Vater Kim war 1999 wegen seiner Verwicklung in den Skandal vom IOC strengstens verwarnt und in diesem Jahr dennoch wieder in das Exekutivkomitee gewählt worden.
Quelle:  http://www.intrinet.de/sport/sportmix/newspolitik/285,309900.html?fCMS=3c62d3e3c3bb0c6fe3f47df60eb734ca

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de