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der Beitrag:
Verfasser: Nyu
Datum: Donnerstag, den 11. Dezember 2003, um 0:00 Uhr
Betrifft: das grundsätzliche Problem

mit dieser Form von Diskursen ist, dass sie annehmen, dass das Evangelium Jesu Christi komplizierter ist, als es in Wirklichkeit ist. Auch in diesem Beitrag von Dir, Elvira, habe ich nur Deine Beiträge gelesen und Tobis Beiträge nur quergelesen. Das kommt nicht daher, dass ich Tobias selbst nicht für einen netten und aufrichtigen und interessanten Menschen halten würde, sondern es liegt daran, dass diese Diskussionen in die Irre führen.
Tatsache ist doch:
- Es ist unwahrscheinlich, dass ein vernünftiger und liebender Gott wütende Engel mit einem gezogenen Schwert schickt und somit einen jungen Amerikaner dazu treibt, entgegen der in seiner Zeit akzeptierten Werte, mehrere Frauen zu nehmen und damit sich und seine von ihm gegründete Kirche ins Exil und fast ins Verderben treibt.
(Jesus lehrte auch entgegen der damals akzeptierten Ethik. Aber er, im Gegenteil zu J.S., erkannte den Geist hinter den damals anerkannten Gesetzen und Regeln und lehrte diese)
- Es ist unwahrscheinlich, dass ein vernünftiger und liebender Gott zahllose Riten, Bündnisse, Eide und Verordnungen anordnet und diese dann zur Bedingung für eine Art Erste Klasse Ticket ins Reich Gottes (Erhöhung) macht.
- Es ist unwahrscheinlich, dass ein vernünftiger und liebender Gott nicht für jeden Menschen, ungeachtet seiner Welt- und Lebensanschauung und seiner Intelligenz und seiner Bildung und Horizont und weltlichen Besitz gleich zugänglich ist. Paulus schreibt davon, dass er jedem Menschen das Gesetz durch seinen Geist ins Herz schreibt. Wer dann das Gesetz erhalten hat, wird auch durch das Gesetz beurteilt.
- Es ist aber wahrscheinlich, dass ein vernünftiger und liebender Gott Liebe (Gnade) vor Werke stellt und nicht die Notwendigkeit von Werken vor die Liebe stellt. Ich weiss das, weil ich weiss, wie ich meine beiden Kinder liebe und hoffe, dass Gott auch so oder vielleicht sogar noch mehr lieben kann.
Kurzum, ich möchte annehmen, dass Gott die Liebe ist.
Hier haben wir verschiedentlich analysiert, dass der mormonische Gott eben nicht so liebt, wie wir geliebt werden möchten.
Auch haben wir immer wieder besprochen, dass sich auch die Art und Weise der Religiösität unter den Brighamiten nicht auszahlt. Gerade gestern habe ich gelesen, dass ein BYU Professor für Statistik eine Studie des US-Amerikanischen Statistischen Bundesamtes bespricht und natürlich von der Kirche ablenkt, dass der US Bundesstaat Utah schon seit mehreren Jahrzehnten jedes Jahr aufs Neue die Liga der Staaten mit der höchsten Selbstmordquote unter den Männlichen 15 bis 34-jährigen anführt oder weit oben liegt. Die Quote in Utah liegt bei 14% der durch Gewalteinfluss hervorgerufenen Tode, die eben durch Selbstmord zustande gekommen sind. Der Durchschnitt der US Bundesstaaten liegt bei ca. 9%.
Das Team der BYU Professoren argumentiert, dass die Selbstmordquote bei aktiven HLT eben weit unter dem US-Durchschnitt liegt, was beweisen würde, dass die Kirche eben genau einen gegenteiligen Einfluss hat. Die Atmosphäre, die durch die Kirchenkultur hervorgerufen wird und die Menschen in die Inaktivität und Depression und schliesslich in den Selbstmord treibt wird hier nicht bewertet.
Wir haben an anderer Stelle (wie auch schon zusammengefasst wurde) andere Statistiken als Belege herangeführt, die darauf hinweisen und, wie ich meine, dies auch diese Statistik belegt, dass die mormonische Theologie und der mormonische Ethos nicht funktionieren.
Die Gemeinschaft bringt sicher viel Gutes hervor. Aber irgendwo ist da ein Haken. Wir besprechen hier, wo der genau liegt.

Ich glaube, dass es Tobi auch darum geht, dieses zu demonstrieren. Aber auch ich glaube, Tobi, dass Du dir theologisch zu viele Freiheiten nimmst und mit Sicherheit im Gespräch mit Apostel Packer ein anderes Bild von der Kirche bekommen würdest. Ich finde Deinen Ansatz sehr verbindend und Brücken bauend und hoffe inständig, dass Du es beibehalten wirst, egal wohin Du Dich eines Tages theologisch wenden wirst (da Du jetzt ja auch sowas wie ein Theologe bist, hehe).

Henning

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