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Seite erstellt am 28.3.24 um 10:29 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Samstag, den 27. September 2003, um 9:53 Uhr
Betrifft: Liebe und Toleranz

> das haben auch die freikirchler !!! du warst anscheinend noch nie bei denen..die haben eine sehr radikale bibelauslegung...sie sagen genauso fundamental, daß nur bei ihnen die wahre Auslegung der schrift existiere..alle anderen kirchen nur machtinstrumente seien

Langsam beginnst du den Unterschied zwischen Sekte und Freikirche zu begreifen. Nicht überall, wo Freikirche drauf steht, ist auch Freikirche drin. Und nirgends, wo "einzig wahre Kirche Gottes" drauf steht, trifft das auch zu. Kirchen sind tatsächlich Machtinstrumente, weil Macht nun mal korrumpiert. Ausnahmen gibt es leider wenige, und die wurden und werden mit Sicherheit von den anderen überrannt.

> wer christ ist, behauptet, daß christus allein recht hat - und jeder muss nach diesen Grundsätzen als christ leben

Dies ist eines meiner wesentlichsten Kritikpunkte am Christentum. Christen traditioneller Prägung halten das tatsächlich für unausweichlich (sonst wären sie ja auch keine überzeugten Christen).

Allerdings räumen viele moderne Christen mit dem "allein" in deinem Satz bereits auf. Sie sprechen von einer persönlichen Erkenntnis und persönlicher Wahrheit, die nicht gekoppelt ist an den Fanatismus von Vertretern eines Alleinanspruchs. Die Grundsätze sind nämlich überall fast gleich. Diese exaltieren im Christentum im höchsten und vornehmsten Gebot, andere liberale Religionen kennen aber genau diesen Grundsatz auch. Die uneingeschränkte Liebe ist der Schlüssel zum wahren Glück der Menschheit. Die Religion oder Philosophie, die solches lehrt und versucht zu praktizieren, ist mir immer willkommen.

Die Mormonen zählen mit Sicherheit nicht dazu, denn ihre Doktrin basiert auf Furcht und Verachtung. "Liebe deinen nächsten Mormonen" ist das einzige Liebesprinzip, das bei den Mormonen real praktiziert wird. Und selbst diese Liebe ist abhängig von der Qualität seiner sichtbaren Überzeugung.

Christus hat (vorgeblich) etwas Anderes gelehrt: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." Der Volksmund hat das in ähnliche Worte gefasst: "Was du willst, das man dir tu, das füge auch den Andern zu."

Wirkliche Christen haben es gar nicht nötig, Christus als einzigen Weg zu dem wie auch immer definierten Lebensziel anzusehen. Sie haben nur für sich persönlich erkannt, dass es der für sie richtige Weg ist. Es gibt auch einige wenige Mormonen, die das so sehen, und diese sind mir ebenfalls sehr willkommen, aber es ist halt extrem schwer, eine solche Einstellung innerhalb solch einer Organisation zu erlangen und zu vertreten.

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