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Verfasser: Renate
Datum: Montag, den 22. September 2003, um 17:19 Uhr
Betrifft: Kein Bildnis von Gott - in keiner Beziehung

>Wir müssen, ob wir glauben oder nicht, keine äußerlichen Schritte unternehmen.

diese Worte gefallen mir sehr, weil sie genau das ausdrücken um was es wirklich geht. Egal, was wir denken, glauben, erkennen, annehmen - wir müssen deshalb keine äußerlichen Schritte unternehmen. Weder müssen wir eine Religion gründen, noch einen Ritus einführen, uns nichts unterwerfen, nichts auf ein Podest stellen und anbeten (auch sinnbildich nicht) Es genügt, wenn wir uns einfach nur darüber freuen und es uns weiterhilft, bei was auch immer

Wenn es einen liebenden Gott gibt, der alles bewusst geschaffen hat, dann hat er auch die Möglichkeit für jeden Einzelnen von uns geschaffen, uns frei entfalten zu können, unseren eigenen, ganz persönlichen Weg zu suchen und zu gehen. Immerhin hat er uns diese Option offensichltich mitgegeben, sonst könnten wir sie nicht leben.

Es wäre ein kleinlicher despotischer Gott, wenn er all diese lächerlichen Riten und streng geregelten Gebote brauchen würde um sich unseres Gehorsams zu versichern und uns zu beherrschen. Wie viel geheuchelte Liebe ist da dabei, die eigentlich nur Angst ist, Angst davor, von ihm bestraft zu werden? Wäre das einem allwissenden Gott nicht bewusst? Wäre er so arrogant und dumm, das zu ignorieren, weil ihm nur Gehorsam und Beherrschen wichtig sind?

Wenn wir uns liebende Eltern vorstellen, was ist es, was sie grundsätzlich für und von ihre(n) Kinder wollen? Dass sie aus Furcht gehorchen und Liebe heucheln? Sich für sinnlose Rituale, die nur für das Selbstwertgefühl der Eltern gut sind, aufopfern? Sich ganz dem Willen der Eltern unterwerfen? Nein. Alles, was liebende Eltern wirklich wollen ist, dass ihre Kinder glücklich sind und dass es ihnen gut geht, dass sie ihren ganz persönlichen Weg im Leben finden und selbstständig leben können. Niemals würden sie ihre Kinder verdammen oder im Stich lassen, egal, was die tun. Würde ein liebender Gott Anderes denken und Anderes wollen? Wäre er dann nicht kleiner als menschliche Eltern?

Es sind die Menschen selbst, die sich ihre Beziehung zu Gott so schwer machen. Vielleicht auch aus Ehrfurcht, weil sie Gott nicht verstehen und erfassen können, vielleicht aus falsch verstandener Tradition, weil man nicht wagt etwas, das Gott betrifft zu ändern, obwohl es ja eigentlich nur von Menschen aufgestellte Richtlinien sind. Von Menschen, die der Meinung sind dadurch Gott näher zu kommen und ihm gerecht zu werden. Die sich deshalb ein Bildnis
gemacht haben, das niemals der Realität entsprechen kann, da sich ein Gott nun mal nur außerhalb unseres Vorstellungsvermögen befinden kann. Deshalb die weisen Worte: Du sollst dir kein Bildnis machen. Für mich bedeutet das auch, mache dir keine Vorstellung von Gott, denn dazu bist du nicht in der Lage.

Die Mormonen haben es sich da besonders einfach, und Gott gleich zum Menschen gemacht, und umgekehrt, die Menschen zu zukünftigen Göttern.

Wenn alle Menschen, die solche Angst vor der Strafe Gottes haben und sich deshalb unsinnigen Riten unterwerfen, sich mal in Ruhe überlegen würden, was sie da eigentlich glauben oder sich einreden lassen, dass sie es glauben müssen, würden sie erkennen wie lächerlich und klein
dieses Gottesbild ist, an dem sie sich so festhalten. Wie furchterregend, einengend und destruktiv und vor allem, wie beleidigend für einen Gott.

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